Warum gute Deutsche den Spaniern den WM-Titel gönnen

httpv://www.youtube.com/watch?v=VQ_5nehW3A8

Es ist alt, ich gebe es zu. Aber „Du sollst nicht töten“ ist auch alt und dennoch stets gültig. Wenn es um Fussball geht halte ich es mit Götz Widmann und hasse Holland wie die Pest. Sonst sind die Niederländer ja ganz in Ordnung – oder, wie sie selbst sagen würden „Ganz Oche“ …

Die meisten Blogger sind keine Zeitungsfuzzis

Blogger müssen besser werden

schreibt der Spiegel und ich denke so bei mir „WTF“. Der Spiegel weiter:

Mehr Personal und mehr Qualität: Das fordern amerikanische Wissenschaftler von Bloggern. Durch Einsparungen in den klassischen Medienunternehmen ist eine ausreichende Nachrichtenversorgung in Gefahr – die Bürgerjournalisten im Internet seien bislang aber keine Alternative.

und ich denke nur „Scheisse“. Das heisst, wir Blogger (ich fühle mich da mal angesprochen) sollen in die Pflicht genommen werden, die durch Einsparungen bei den klassischen Medien entstehende Lücke zu schliessen? Wer sagt das?

Aber es wird noch bunter:

Das liege einerseits daran, dass den Blogs schlicht das Personal fehle, um Geschichten angemessen recherchieren zu können. Andererseits mangele es den meisten Betreibern auch an ausreichendem Kapital und einer angemessenen wirtschaftlichen Expertise, um ihre Angebote langfristig zu etablieren.

Tja, stimmt. Es fehlt das Kapital. Und bei den Veröffentlichern obiger Auswertung offensichtlich auch an Wirtschaftsverständnis, denn wenn die Blogger Kapital erwirtschaften, aus welchem Fundus käme dieses das? Nachdenkpause 1-2-3 – GENAU: Aus dem Fundus, der von den Holzmedien beansprucht wird, der  immer kleiner wird und deshalb die Zeitschriften gerade bedroht (laut Eigenbeleg).

An dieser Studie der amerikanischen University of Missouri massiv stören mich einige Details. Zuerst (natürlich) dass man nicht weiss, ob da Studenten wirklich ihre Meinung sagten, oder ob die University of Missouri schlicht von „Interessenten“ für diese Studie bezahlt wurde: Ergebnis war Teil des Auftrages. Desweiteren frage ich mich, wer mir als Blogger vorschreiben will, worüber ich blogge – in welcher Qualität und in welcher Quantität. Ich zahle für mein Hobby mit Zeit und Investition in Resourcen – niemand hat diesbezüglich einen Anspruch an mich. Und dies ist auch gut so, denn nur so ist sicher gestellt, dass die Inhalte (nicht nur) dieses Blogs wirklich unabhängig sind.

Ausserdem wollen die meisten Blogs gar kein Ersatz für die Kanäle der Holzmedien sein. Blogger sind zumeist Kommentatoren, sie schreiben unabhängig über das von anderen veröffentlichte Weltgeschehen. So wie die meisten Zeitschriften Meldungen von DPA- und Anderen aufbauschen und voneinander abschreiben. Ich will niemals  ein Zeitungsfuzzi sein und ein Thema nicht behandeln dürfen, weil ich sonst Probleme mit Werbepartner bekommen könnte.

Ich will – wie viele andere auch – einfach frei meine Meinung zu den Themen sagen können, die mich interessieren. Ohne Verpflichtung, ohne Zahlpeter der die Richtung vorgibt. DAS ist der Unterschied zwischen Bloggern und Zeitungsfuzzis. Die meisten Blogger arbeiten nach ihrem Gewissen und nicht nach dem Scheckbuch. Deshalb sind Blogger eben auch keine „Qualitätsjournalisten“.

Dieser werbefreie Kommentar wurde auf dem Blog Reizzentrum veröffentlicht 🙂

Von Kindern, Müttern und Killerinstinkten

Ich bin ein weitestgehend friedlicher Mensch. Wenn mir etwas massiv auf den Keks werde ich vielleicht laut. schlage eine Tür oder haue auch mal mit der Faust auf den Tisch.  Mir wurde mal sehr detailliert beigebracht wie man Menschen Schmerzen zufügen kann – seit dem ist das doof.

Allerdings gibt es (SEHR selten) Situationen, da will der damals antrainierte Killerinstinkt wieder heraus. Es kämpft in mir – es will ausbrechen, aber bislang habe ich das gut unter Kontrolle. So auch heute, aber es war knapp.

Ort: Hamburger S-Bahn. Zeitpunkt nachmittäglicher Berufsverkehr. Füllstand des Zuges: Übervoll. Gefühlte Temperatur und Luftfeuchtigkeit: 50° und 90%.

Was geschieht an diesem Ort welcher der Hölle so nah zu sein scheint wie kein Zweiter?

Ich bekomme einen Sitzplatz (hurra), befreie mein Buch aus der Tasche, schlage es auf.  Das Kindergeschrei im Hintergrund versuche ich zu ignorieren, dem kleinen Wurm ist genau so warm wie mir, seine Mutter wird die Not gleich lindern. Ich beginne zu lesen, aber die Konzentration will nicht bei den Buchstaben bleiben – sie irrt durch den S-Bahn-Wagen und kreist um dieses kleine schreiende Kinde. Aber seine Mutter wird es sicherlich gleich beruhigen. Meine Konzentration widmet sich ausschließlich dem kreischenden Etwas hinter meinem Rücken. Die Tonlage ändert sich nicht zum Guten, es hört sich nicht so an, als wenn jemand sich auch nur ansatzweise bemüht sein Kind zu beruhigen. Ich versuche wieder zu lesen – ein Absatz und dann erhöre ich das schrille Kreischen dieser Mistgöre. Es geht mir nicht anders als allen anderen Passagieren des Abteils. Aber man hat ein gemeinsames  Gesprächsthema, auch wenn man lauter sprechen muss. Nach ca. 15 Minuten bin ich am Ziel. Das Kind schreit unvermindert und die Mutter steht quasi unbeteiligt neben dem Kinderwagen. Kein versuch dem Gör etwas zu trinken zu geben oder ähnliches.

Liebe Eltern:

Solltet ihr mit euren Kackbratzen in einem Raum mit mir sein, so ist es eure verdammte Schuldigkeit eure Mistmaden zu beruhigen, wenn diese sich aufgrund irgendwelcher Umstände quälen. Ihr habt nicht aufgepasst, also zieht nicht unbeteiligte Mitmenschen mit in euer Elend hinein. Keiner der euch unbekannten Mitmenschen kann etwas dafür das ihr das Kind eh nicht wolltet – das Kind auch nicht! Stellt euer Gör ruhig oder ihr werden körperlich die Summe der Schmerzen erleiden, die ihr eurer Umwelt zufügt. Deal?

Verdammt, jetzt wo das raus ist geht es mir besser. Aber ist doch wahr, oder?