Schon heute IPv6 Launchtag im Reizzentrum

Da der beste Schuster auch stets die schiefsten Absätze hat, bin ich heute – als ich eine für unsere Kunden eine Doku über IPv6 schrieb – darüber gestolpert, dass es wenig Sinn macht die interne Infrastruktur um- und aufzurüsten, aber dann den eigenen Server nicht umzustellen. Ich habe dann eben mal so einige Konfigurationsschrauben umjustiert (einmal hat es, wegen eines Tippfehlers in einer vhost.conf leicht gerumpelt) und innerhalb sehr kurzer Zeit habe ich dieser Server hier nun auch auf IPv6 „aufgerüstet“

Schon heute – und nicht erst am 06.06.2012 – kann ich also auch problemlos hier verkünden:

IPv6 Launch-Tag

Da unser Rechenzentrum (neudeutsch Datacenter *schüttel) schon seit längerem IPv6 fähig ist, schäme ich mich schon ein bisschen erst heute meinen Server hochgerüstet zu haben. Aber ich bin halt nur ein blöder Vertriebsdroide 🙂

Behörden-Callcenter um dem Kunden Steine in den Weg zu legen.

Diese einheitliche Servicenummer der Behörden ist ja wohl auch eine riesige „Wir halten uns die Bürger vom Hals“-Aktion. Ich rede hier nicht mal von der „115“, sondern von der Umstellung von Durchwahlnummern (welche auch stets auf amtlichen Anschreiben vermerkt war) zu diesen vermalledeiten 01805-Nummern.

Früher:
(While Busy; Wahlwiederholung) Ein Anruf bei der bearbeitenden Person – Problem (meistens) gelöst

Heute:
Anruf bei 01805 – sofort Anschluß. Fahrtstuhlmusik für nur 14 Cent/Minute, bis sich (nach 85 Cent Wartezeit) eine freundliche Dame meldet, die erklärt, sie könne nicht durchstellen, sie wird aber gern den Anrufinhalt in der Akte vermerken und eine Rufnummer für einen eventuellen Rückruf notieren.
10 Tage später: Keine Regung seitens des Amtes – ein weiterer Anruf, bei dem bereits nach 70Cent Wartezeit das Telefon abgenommen wird, und dem Bürger erklärt wird, dass man DIESES Problem nicht am Telefon lösen könne. „Ja, ich sehe hier eine Nachricht, aber warum darauf nicht reagiert wird kann ich nicht sagen. Nein durchstellen kann ich sie nicht“.

Ergebnis: Morgen Vormittag erstmal zur Kindergeldstelle um ein Formular ändern zu lassen, dass man gemeinsam mit der Sachbearbeiterin ausgefüllt hat.

(Anmerkung: Der Vorgang ist ein wenig verzwickter – zwei Kinder, keines lebt bei mir, aber dennoch muss ich jetzt das Kindergeld für die Grosse beantragen. Ich hoffe ich kann morgen FRÜH – nach der Erfahrung – freundlich sein.)

Asoziales Verhalten – im Auto wie im echten Leben

In Hamburg wird gebaut. Naja, gebaut wird eigentlich immer irgendwo in der Großstadt, aber wenn wichtige Einfallstrassen zur Baustelle werden, so zieht das Kreise. In Hamburg kann man dies derzeit wunderbar sehen, wenn man aus südlicher Richtung über die Elbbrücken in Richtung Innenstadt fährt.

Baustellen müssen sein, Fahrbahnen müssen ab und an erneuert werden – darum soll es hier gar nicht gehen. Hier geht es um meine Beobachtung, wie wenige Mitglieder einer Gruppe dafür sorgen können, dass die Mehrheit der Gruppenmitglieder ins Abseits gedrängt wird. Dafür ist die genannte Verkehrssituation ein schönes Beispiel.

Das Problem ist nämlich, dass es Verkehrsführungen gibt, an die sich der normale Autofahrer frühzeitig halten kann, um so dafür zu sorgen, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht über Gebühr belastet werden. Dazu gehört das Einfädeln und Nutzen von eingerichteten Abbiegespuren. Wer weiss, dass die sich stauende Fahrspur leider diejenige ist, auf die er auch gehört, stellt sich typischerweise an und wartet geduldig, bis sich der Stau so langsam abarbeitet.

WENN er sich denn abarbeitet, was er derzeit in der von mir genannten Situation nicht tut. Und der Grund ist recht einfach zu benennen: Es versuchen mehr Fahrzeugführer sich an der stehenden Fahzeugspur vorbeizumogeln – um dann im letzten Moment einzuscheren, als Fahrzeuge am Ende des Hindernisses abfliessen können. Daraus ergibt sich, dass der – mit einer stoischen Ruhe ausgestattete – vernünftig einordnende Fahrer bis zum St. Nimmerleinstag auf seiner stehenden Spur verharren muss, während asoziales Gesocks (sorry, aber so empfinde ich dies) hinter ihm in den noch fliesenden Verkehr scheren, um dann vor unserem mental gerüsteten Fahrer wieder einzuscheren. Wobei sie natürlich – und zu allem Überfluss – auch diejenigen Fahrer behindern, die an dieser Stelle gar nicht abbiegen wollen, dadurch dass sie eben „blinkend“ versuchen sich in die stehende Schlange einzusortieren.

Ich habe das heute mal 5 Minuten beobachtet. Während sich „vorn“ ca. 20 Fahrzeuge einsortierten, kam die gesamte Fahrzeugschlange ca. 10 Fahrzeuge voran.

Die Falschfahrer scherten nämlich nicht nur aus der Fahrzeugschlange, sie scherten auch aus der Gemeinschaft und geben jegliches Sozialverhalten auf, indem sie ihre eigenen Interessen über die Interessen der anderen Wartenden stellten.

Und exakt dieses Verhalten ist es, was wir auch oft (aber nicht nur)  im Wirtschaftsleben wiederfinden: Menschen, die sich um nichts anderes scheren, als ihr eigenes Fortkommen „Was gehen mich die Anderen an“.

Man kann nun behaupten, dass Ortsfremde natürlich nicht wissen können, dass sie in 500m auf exakt dieser – stehenden – Spur abbiegen müssen. Aber ich glaube nicht, dass im Berufsverkehr so viele Ortsfremde unterwegs sind.