Behörden-Callcenter um dem Kunden Steine in den Weg zu legen.

Diese einheitliche Servicenummer der Behörden ist ja wohl auch eine riesige „Wir halten uns die Bürger vom Hals“-Aktion. Ich rede hier nicht mal von der „115“, sondern von der Umstellung von Durchwahlnummern (welche auch stets auf amtlichen Anschreiben vermerkt war) zu diesen vermalledeiten 01805-Nummern.

Früher:
(While Busy; Wahlwiederholung) Ein Anruf bei der bearbeitenden Person – Problem (meistens) gelöst

Heute:
Anruf bei 01805 – sofort Anschluß. Fahrtstuhlmusik für nur 14 Cent/Minute, bis sich (nach 85 Cent Wartezeit) eine freundliche Dame meldet, die erklärt, sie könne nicht durchstellen, sie wird aber gern den Anrufinhalt in der Akte vermerken und eine Rufnummer für einen eventuellen Rückruf notieren.
10 Tage später: Keine Regung seitens des Amtes – ein weiterer Anruf, bei dem bereits nach 70Cent Wartezeit das Telefon abgenommen wird, und dem Bürger erklärt wird, dass man DIESES Problem nicht am Telefon lösen könne. „Ja, ich sehe hier eine Nachricht, aber warum darauf nicht reagiert wird kann ich nicht sagen. Nein durchstellen kann ich sie nicht“.

Ergebnis: Morgen Vormittag erstmal zur Kindergeldstelle um ein Formular ändern zu lassen, dass man gemeinsam mit der Sachbearbeiterin ausgefüllt hat.

(Anmerkung: Der Vorgang ist ein wenig verzwickter – zwei Kinder, keines lebt bei mir, aber dennoch muss ich jetzt das Kindergeld für die Grosse beantragen. Ich hoffe ich kann morgen FRÜH – nach der Erfahrung – freundlich sein.)

Verdammt, ich kann das Heulen nicht mehr ertragen

Alles jammert nach „mehr Geld“ und Subventionen. Banken, Autohersteller und Zulieferer und auch Ratiopharm ist nicht vergessen. An der Spitze (zumindest was die Medienaufmerksamkeit angeht) steht die Madame Schaeffler. Die Frau, die eigentlich erst richtig bekannt wurde, weil sie den Hals nicht voll kriegen konnte und sich ja unbedingt den Conti-Konzern einverleiben musste – trotz der Warnungen.

In der Welt meldet sich jetzt der Betriebsrat zu Wort:

Der Schaeffler-Konzern kann seine finanzielle Notlage nach Einschätzung des Betriebsrats nur mit staatlicher Hilfe bewältigen.

verdammte Kiste – muss der Steuerzahler denn alles wuppen?

Wann wird der erste „Tante Emma“-Laden gesponsort? Wann endlich müsste man schreiben, denn „das Geld“ wetzt gierig durch die Lande und versucht durch Verdrängung und unüberlegte Expansion immer mehr-mehr-mehr zu besitzen. Geht aber nicht.

Ein anderer Artikel – ebenfalls Welt – beschreibt den gierigen Verdrändungsversuch von „Aldi, Lidl und Co.“:

Große Verlierer der Schlacht: die Supermärkte. Doch die Kunden profitieren.

Wobei ich einen weiteren Verlierer rieche, der aber nur ungern genannt wird: Die Erzeuger. Ein Preis besteht AUCH aus den Herstellungs- sowie Logistikkosten. Gerade die grossen Discounter (wie alle Anbieter mit genügend Einkaufsmacht) zwingen die Lieferanten zu niedrigeren Preisen, was dazu führt, dass letztendlich auch die Mtarbeiter der Zulieferer weniger Geld – oder eben keine inflationsbereinigende Gehaltserhöhung bekommen. Oder – noch viel besser – es muss rationalisiert werden und Arbeitsplätze fallen weg.

Das Ergebnis: Weniger Kaufkraft beim Konsumenten – mehr Arbeitslose oder Hartz-IV-Zuschuss Beziehende, aber Gewinne bei „Aldi, Lidl und Co.“. Bravo!

Die Kunden werden langfristig NICHT profitieren, denn sie werden über Steuern und andere Abgaben, die jetzt gemachten Gewinne der Discounter bezahlen müssen.