Das temporäre Aus für günstige PKWs für „Minderverdienende“

Es gibt Menschen, die eine Investition für ein Neufahrzeug scheuen, da bekannt ist dass der Wertverfall im ersten Jahr am grössten ist. In meinem Bekanntenkreis gibt es jemanden (Huhu Heiko), der bisher – soweit ich weiss – niemals mehr als ca. 750 Euro für ein KFZ ausgegeben hat. Diese Fahrzeuge kommen aber noch problemlos nach 2 Jahren über den TÜV. Preiswerter kann man nicht am PKW-basierenden Individualverkehr nicht teilnehmen. Kann? KONNTE! Denn der Markt für billige Gebraucht-PKW ist derzeit massiv ausgedünnt. Die FAZ schreibt, dass bereits für knapp 1 Million Fahrzeuge, welche älter als neun Jahre sind, eine Abwrackprämie beantragt wurde:

Der Ansturm der Autokäufer auf die Abwrackprämie übertrifft alle Erwartungen. Am Mittwochnachmittag verzeichnete das für die Prämie zuständige Bundesamt für Wirtschaft (Bafa) schon 950.000 Anträge. Davon sind rund 500.000 erst in den vergangenen drei Tagen über das Internet gestellt worden.

Eine Million Fahrzeuge verschrottet und somit dem Markt entzogen, auf dem Menschen die nicht mal eben 10.000 Euro investieren können sich mit PKWs versorgen. Die Gebrauchtwagenhändler lachen sich ins Fäustchen, wird doch der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt und dürfte in den nächsten Monaten und Jahren doch erfreulich hoch sein. Bis… Ja, bis diese eine Million Fahrzeuge, die jetzt als Neufahrzeug angeschafft wurde, wieder verkauft werden. Denn durch diesen deutlichen Eingriff in den Fahrzeugmarkt werden nach 3-4 Jahren sehr viele Gebrauchtfahrzeuge auf dem Markt verfügbar sein, die Preise werden fallen und der Preisaufschlag für ein Neufahrzeug wird prozentual höher ausfallen. Dazu kommt, dass – nach Auslaufen der Abwrackprämie – wiedereinmal der Neuwagenmarkt stagnieren wird, weil viele Neuanschaffungen vorgezogen wurden und damit erstmal Ruhe.

Ich bin wahrlich gespannt wie der Gebraucht- und Neuwagenmarkt sich die nächsten Jahre entwickelt. Danke Bundesregierung.

Sponsoring by Steuerzahler

Nun also stellt auch die Schaeffler KG fest, dass der Einkaufswagen voller war, als es das „Bankkonto“ erlaubte.

Schaeffler hat für die geplante Übernahme der Conti-Anteile milliardenschwere Kredite aufgenommen und geriet dadurch in eine Schieflage.

schreibt die Tagesschau heute und:

Schaeffler hofft weiter auf Staatshilfen

Hallo? Darf ich nun auch über meine Verhältnisse einkaufen und wenn dass der Gerichtsvollzieher kommt, mit dem Staat verhandeln, ob ich Geld vom Steuerzahler bekommen kann? Hey, den Sportwagen brauchte ich unbedingt.

Wie passt das Vorgehen der Schaeffler KG mit diesem Fall zusammen (Quelle Hamburger Morgenpost):

Er muss wie von Sinnen bestellt haben: Notebooks, Digitalkameras, Navi-Geräte. Fast jeden Tag klickte Thomas M. (50) auf die Internet-Seite des Quelle-Versandes, orderte Elektroartikel für mehrere tausend Euro. Am Ende belief seine Rechnung sich auf 200000 Euro

200.000 Euro? Das ist doch nun echt ein Klacks. Selbst 970.000 Euro sind für Herrn Zumwinkel eine kleine Summe. Wieso kommt der „kleine Mann“[TM] vor gericht und den Grossen wird das Geld (der Steuerzahler!!) in den Arsch geschoben, wenn sie mehr einkaufen, als sie zahlen können?

Ach ja, es geht ja um Arbeitsplätze. Ich vergass. Man müsste mal ausrechnen, wieviel geld man jedem „vom gesponsorten Arbeitsgeber“ monatlich zahlen könnte, wenn man ihn direkt in denVorruhestand schicken würde und NICHT auch noch den Manager die Gehälter und Boni bezahlen müsste.

Eure Armut kotzt uns an

Diese Worte wird sicher niemals ein Politiker öffentlich formulieren – und leistungsbezogen entlohnte Spitzenmanager schon gar nicht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die „Besserverdienenden“ die Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (in Auftrag gegeben von der Hans-Böckler-Stiftung) wie in der Überschrift angegeben bewerten.

So besitzen zwei Drittel der Bevölkerung nichts oder nur sehr wenig. Und die unteren 70 Prozent kommen noch nicht einmal auf 9 Prozent vom Gesamtvermögen – 1,5 Prozent weniger als 2002.

schreibt die TAZ. Nicht schlecht – oder? Einem Artikel der Tagesschau zu diesem Thema kann man entnehmen:

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung (27 Prozent) besitzt demnach gar kein Privatvermögen oder ist sogar verschuldet.

Jeder VIERTE hat nichts oder gar ein Minusvermögen!

….stieg das Nettovermögen im Vergleich zu 2002 zwar um zehn Prozent. Allerdings liegt der Median – die Schwelle zur Trennung des reicheren vom ärmeren Teil der Bevölkerung – weiterhin bei rund 15.000 Euro. Die gestiegenen Privatvermögen gehen also ausschließlich auf das Konto der reicheren Deutschen.

Kann man der Welt entnehmen. 10% mehr Vermögen hört sich gut an, aber diese 10% mehr wurden von unten nach oben geschoben – das Ungleichgewicht der Vermögensverteilung schreitet weiter voran.