Der kleine Karl-Theodor möchte in Kiew abgeholt werden

Ist es nicht herrlich, was die Welt zu berichten weiss:

Ein qualmendes Fahrwerk hält den Verteidigungsminister in der Ukraine auf. Die VIP-Flieger der Luftwaffe gelten seit Jahren als veraltet.

Im Normalfall sind es die kleinen Räder im grossen Getriebe die unter den Einsparungen leiden müssen. Insbesondere die Soldaten im Auslandseinsatz. Die grossen Damen und Herren werden ja typischerweise vor jeglichem Unbill beschützt. Umso grösser ist die Freude wenn auch der Verteidigungsminister mal leiden muss.

Meldung aus dem „Off“

Nachdem ich angesprochen wurde, ob ich dieses Blog noch pflege: Ja, es besteht keinerlei Absicht das Blog einzudampfen oder ähnliches.

Es ist nur so, dass mein maroder Körper mich die letzten Tage ein wenig ärgerte und mit 40° Fieber hat man andere Sorgen als den an Särgen toter Soldaten posierenden  Selbstverteidigungsminister, lügende Bischöfe oder ähnliches. Dazu kommt noch, dass ich im Moment ein wenig Stress im privaten Bereich habe (Mit meiner Prinzessin ist alles Prima! – nicht dass da falsche Gedanken aufkommen…), der auch ein wenig an der Blogmotivation nagt. Details dazu gibt es aber nicht – privat ist privat und Paparazzi kann ich nicht leiden 🙂

Aber ich habe euch noch  etwas besonderes ausgegraben: Ein Pad eines noch unbekannten Herstellers – mit einer genialen Uhren-App, die keine Wünsche offen lässt. Da wird Apple mit seinem iPad garantiert zittern

Erlkönig eines iPad-Konkurenten

Über die Umgangssprachlichkeit der Politik

Umgangssprache ist die Sprache, die zwar nicht im Duden definiert ist, aber eben auf der Strasse allgemein verstanden wird und akzeptiert ist (Siehe auch Wikipedia).

Wie ist es nun zu verstehen, wenn unser Selbstverteidigungsminister von Guttenberg erklärt:

Angesichts dieser Realitäten „kann man umgangssprachlich von Krieg reden“. Noch im November hatte er betont, dass der Konflikt in Afghanistan völkerrechtlich kein Krieg sei. Er halte es aber für vertretbar und verständlich, wenn unter Bundeswehrsoldaten und umgangssprachlich von einem Krieg die Rede sei. (TAZ)

Umgangssprache zeichnet sich NICHT dadurch aus, dass sie Dinge falsch benennt, sonder eher derbere Formulierungen nutzt als es die formvollendete Sprache der Erziehung des Hochadels praktiziert. Guttenberg würde nie jemanden als „Vollhonk“ bezeichnen, das wäre ja Umgangssprache – für ihn wahrscheinlich die Sprache der Gosse. Vielleicht würde er sich selbst eher „intellektuell anders befähigt“ bezeichnen.

Als was aber bezeichnet denn unser Selbstverteidingungsminister was da gerade in Afghanistan passiert und was die Umgangssprache nach seiner Aussage vertretbar als Krieg bezeichnet? Von Guttenberg hat zwar keine Bundeswehruniversität besucht, als Unteroffizier der Reserve darf man dort höchstens als Pförtner dienen, aber vielleicht denkt er dennoch ja an Clausewitz. Dann würde er den Afghanistaneinsatz als „Fortführung der Politik mit anderen Mitteln“ benennen – was aber nach Clausewitz bekannterweise die Definition für den Krieg ist.

So Guttenberg, nun stemme mal deinen Arsch in deine Hose vom Maßschneider und spreche mir nach:“ Wir befinden uns in Afghanistan im Krieg gegen die ehemaligen Machthaber des Landes“. Ob Sie das in Umgangssprache machen ist mir egal, aber ich bitte ausdrücklich um Klartext und kein Politikergeschwafel.