Wer die Mittelschicht wirklich schwächt

Die deutsche Mittelschicht stellt die meisten Wähler, verliert aber immer mehr politischen Einfluss. Schuld ist das Bürgertum selbst: Es grenzt sich von den Armen ab, wähnt sich an der Seite der Vermögenden – und stärkt damit genau jene, die sich auf seine Kosten bereichern.

beginnt eine interessante Betrachtung im Spiegel. Es ist ein Bericht über Loser – Verlierer. Aber es geht nicht um Arbeitslose sondern um die Mittelschicht. Der Personenkreis, der von der Politik gern als Leistungsträger der Gesellschaft dargestellt wird, aber bei genauer Betrachtung derjenige ist, der die Zeche zahlt.

Die Kosten dieses Selbstbetrugs sind enorm. Während die Spitzenverdiener immer weniger belastet werden, verliert die Mittelschicht rapide. Schon jetzt müssen normale Arbeitnehmer bis zu 53 Prozent ihrer Arbeitskosten als Steuern und Sozialabgaben abführen – während umgekehrt Millionäre ihre Einkünfte nur mit durchschnittlich 34 Prozent versteuern.

Wen wundert es da noch, dass die Arbeitslosen schon fast als Feind des Wohlstandes stilisiert werden? Würde man die Wahrheit propagieren, wäre die Revolution eine Frage von Stunden. Der Feind der Mittelschicht, all der Arbeiter und Angestellten sind aber nicht die Arbeitslosen, die man problemlos finanzieren könnte, es sind die wirklichen Vermögenden die nicht gleichwertig an dem aufzubringenden Kosten beteiligt werden.

WoW ist ein Killerspiel

Ich gebe zu: Ich spiele WoW. Seit Jahren. Ich kam zu WoW vor allem durch meine Tochter, die mir immer wieder erklärte wie toll das ist. OK, ich habe früher schon andere Computerspiele gedaddelt, auch Onlinespiele habe ich gespielt (Ultima Online, Starwars Galaxy, Anarchy Online und andere). Zu WoW kam ich dann (auch durch meine damalige Arbeitslosigkeit und viel zu viel „Freizeit“) durch einen bekannten, der mir in der Hartz-IV-Zeit das WoW sponsorte, weil er gern mit mir spielen wollte (DANKE Micky – immer noch unvergessen!).

WoW hat zwei Spielstränge:

  1. Den sogenanten PvE (Player versus Environment)-Strang, auf dem man mittels Quests durch die Welten wandert, reitet und fliegt und Aufgaben(Quests) erledigt und für die Erfüllung der Aufgaben Gold, Ausrüstungsgegenstände und Ehre erhält.
  2. Den Bereich PvP (Player versus Player). PvP bedeutet mich, meine Ausrüstung, meine Fingerfertigkeit – meine Art meine Spielfigur zu beherschen  -mit anderen Spielern zu messen.

Es ist jedem Spieler selbst überlassen, welchen Weg er zu gehen gedenkt. Schon die Auswahl der Servers, auf dem man gedenkt seine Freizeit zu verbrennen und im Gegenzug dafür Spielspass zu erleben, unterscheidet zwischen Servern auf dem man stets von Spielern der gegenerischen Fraktion angegriffen werden kann (PvP-Server) oder einem Server auf dem man – der WoW-Geschichte folgend – gegnerischen Fraktionen angehört, aber in der freien Spielwelt nicht von den Spielern der anderen Fraktion „gekillt“ werden kann (PvE-Server).

Nun habe ich es getan: Ich habe den Begriff „gekillt“ benutzt und damit WoW zu einem Killerspiel gestempelt. Ein schnelles, unüberlegtes Tippen eines Wortes, dass salopp von den Spielern genutzt wird und schon ist der Beweis geführt: WoW ist ein Killerspiel.

So einfach ist es aber nicht. Nachdem ich meine „WoW-Karriere“ auf einem PvP-Server startete und stets genervt war, dass ich auf freier Wildbahn von Spielern der gegnerischen Fraktion durch Atacken am Spielfluss gestört wurde, transferierte ich meine Charaktere auf einen PvE-Server. Seit dem kann ich mich in (fast… Es gibt Ausnahmen, Gebiete die als PvP ausgewiesen sind, die man aber nicht betreten muss um ungestörten vollumfanglichen Spielspass zu erleben) allen Gebieten frei bewegen ohne gestört zu werden. Das ist schön – meine Charaktere wachsen heran, ich kann die Fähigkeiten wie Bergbau, Kräutersammeln und andere ausüben ohne attackiert zu werden. Für einen friedliebenden Menschen wie mich genau richtig.

Aber Moment mal. Wieso treibe ich mich nach all der friedlichen Zeit in den letzten Monaten zu gern in den PvP-Bereichen rum? Ich gebe zu: Ich habe Gefallen daran gefunden mich mit anderen Spielern im PvP zu messen. Aber „kille“ ich dort einen Spieler? Muss sich meine Prinzessin nun Gedanken machen, dass ich eventuell als „älterer Gewalttäter“ aus der Gesellschaft falle und zum Mörder werde? Ich fürchte, meine Bundeswehrzeit war diesbezüglich eine grössere Gefahr für mein Seelenheil, denn dort wurde ich ausgebildet Menschen definitiv kampfunfähig zu machen. Tue ich dies auch bei WoW?

Nein, bei WoW geschieht keinem Menschen etwas. Auch die Spielfigur ist nicht etwas „tot“ im Sinne von: Das war es jetzt. Fang mal wieder von vorne an. Vielmehr wird der Gedanke der Wiedergeburt aufgenommen und der im Kampf gefallene Recke findet sich beim Geistheiler wieder. In besonderen Situationen – dem PvP-Duell innerhalb der eigenen Fraktion – wird man sogar anschliessend vom Sieger (oder auch Verlierer) geheilt und mit Stärkungszaubern des Weges ziehen lassen.

Das „killen“ eines Spielcharakters ist nichts endgültiges, die Motivation ist das alte Spiel: Wer ist besser, er oder ich. Ein Spielprinzip dass sich in eigentlich jedem spielerisch-sportlichen Vergleich wiederfindet. Auch beim Sport geht es letztendlich oftmals darum herauszufinden, wer die bessere Mannschaft oder der bessere „Einzelkämpfer“ ist. Es geht um Geschick und Training. Wenn ich einen gegnerischen Charakter(!!) in die (nicht) ewigen Jagdgründe schicke, so sitzt der mir gegnerische Spieler weiterhin putzmunter an seinem PC und unterhält sich oftmals sogar weiterhin mit mir. Sehr real wird zwischen Wirklichkeit und Spiel getrennt. Niemand würde auf die Idee kommen Schach als Killerspiel auf einen Index zu setzen, obschon das Prinzip das selbe ist: Man muss Figuren schlagen (aus dem Spiel nehmen, töten) um letztendlich zu siegen. Dieses findet aber ausschliesslich auf dem Spielbrett statt, während die Spieler sich nett unterhalten und sich mit dem Wein gegenseitig zuprosten.

In diesem Sinne…. Musste mal raus.

Gedanken zur Harmonie

In der heutigen Zeit kennen die meisten Menschen den Begriff „Harmonie“ wohl eher als einen Bezeichnung aus dem Bereich der Musik.

Was ist Harmonie? Der Begriff Harmonie stammt aus dem Griechischen und leitet sich von Harmonie (der Göttin der Eintracht) ab. Die Sinnigkeit geht in Richtung: Vereinigung unterschiedlicher Komponenten zu einem Ganzen.

Leben wir heute noch in Harmonie? Wo suchen unterschiedliche Meinungen, Ansichten, Weltanschauungen noch in ein harmonisches Ganzes? Ist Harmonie noch ein Ziel in der heutigen Zeit, oder leben wir in einem Zeitalter der Disharmonie?

In der Politik zum Beispiel ist es Aufgabe der Opposition die Arbeit der Regierung zu kontrollieren und zu überwachen. Dieses kann harmonisch geschehen:“Oops, da hättet ihr aber fast einen Fehler gemacht, kontrolliert dies nochmal“. Oder eben Disharmonisch:“So eine Scheisse habe ich lange nicht mehr gesehen, wer hat das verbrochen?“. Auch darf die Frage erlaubt sein, ob die Opposition grundsätzlich gegen alles sein muss, oder die Regierung vielleicht auch ab und an mal sich von der Opposition ehrlich inspirieren lassen sarf.

Wenn ich – als pubertierenden Junge – den Konflikt mit meiner Mutter suchte, hörte ich des öfteren: „Du muss immer auf Opposition sein“. Damals stimmte dies. Ich musste mich und meine Kräfte gegen die Altvorderen messen – Grenzen auslooten. Aber heute?

Ist es nicht netter auch kontroverse Meinungen in Ruhe auszutauschen? Die Träger von anderen Meinungen und Ansichten einmal ausreden zu lassen, versuchen Ihre Beweggründe nachzuvollziehen und dann MIT Ihnen eine Lösung zu suchen, mit der dann alle Beteiligten so gut wie möglich leben können?

Wie kann Harmonie in Machtgefügen funktionieren? Einige von uns haben vielleicht Kinder, alle aber sind selbst Kinder ihrer Eltern. Wir leben in unterschiedlichen Machtgefügen zu gleicher Zeit. Es gibt die Macht des Staates, der Eltern, des Geldes, des Arbeitgebers. Mal haben wir die Hebel der macht in der Hand, mal fühlen wir uns wie Marionetten, die fremdbestimmt sind.

Sicher ist es ein erhebendes gefühl Macht zu haben, sie auszuüben. Aber schon in der Aufgabe als Elternteil stösst man schnell an seine Grenzen (sofern man nicht Opfer einer Gehirnamputation wurde). Man kann seine Kinder nicht stets unterdrücken. Situationen laufen aus dem Ruder, eine Familiengemeinschaft zerstört sich selbst. Also werden Kompromisse gesucht. Weise Wege, die es allen Beteiligten erlauben mit erhobenem Haupt – und Zufrieden mit dem erzielten Ergebnis – den Platz der Diskussion zu verlassen.

Solange wir uns aber in der EWG(Einer wird gewinnen)-Mentalität verlieren, kann es mit der Harmonie nicht gelingen. Es wird Verlierer geben müssen.

Deshalb mein Wunsch: Versucht Probleme harmonisch zu lösen, seid weise und seit nicht pubertär.