Muss Island nun die US-Marines fürchten?

Ja, zumindest, wenn Du USA alles angreifen, was als terrorverdächtig gilt. Dem Heiseticker ist zu entnehmen:

Wie die britische Zeitung Guardian heute berichtet, hat der britische Premierminister Gordon Brown angekündigt, alle Vermögenswerte von isländischen Unternehmen einzufrieren, die in Großbritannien operieren. Als rechtliche Grundlage für diese Aktion gab Brown laut der Zeitung Antiterrorgesetze aus dem Jahr 2001 an.

Na, wenn das nix ist. Da trifft es sich ja ganz gut, dass Island eine Insel ist, da brauchen die Amerikaner nicht nach Guantanamo zu depotieren, sondern erklären Island gleich zu einer Gefängnisinsel. Praktisch, das.

Wird die Nato noch benötigt – oder: Ami go home

Der russische Präsident Dmitrij Medwedew hat auf der Word Policy Conference für einen neuen europäischen Sicherheitspakt ausgesprochen, berichtet u.a. der Spiegel:

Medwedew umriss auf der internationalen Konferenz die grundlegenden Prinzipien des Sicherheitsvertrages. Dazu gehörten alle Prinzipien der Uno-Charta sowie die „Achtung der Souveränität der Staaten und ihrer territorialen und politischen Integrität“. Keine Organisation und kein Staat, auch nicht Russland, dürften exklusive Rechte für die Aufrechterhaltung der Stabilität in Europa haben.

Dass Medwedew die Nato-Osterweiterung kritisierte, ist nachvollziehbar, denn die USA würden garantiert einen Affentanz machen und einen dritten Weltkrieg anvisieren, wenn Kuba sich von Russland ausstatten lassen würde.

Ich werte diese Aktion als absolut logischen Schritt, schliesslich leben wir alle auf einem Kontinent und wissen, was es bedeutet kriegerische Auseinandersetzungen im eigenen Land ertragen zu müssen. Eine Erfahrung, die den USA z.B. eher gänzlich fehlt, die schicken ihre Soldaten (welche sich typischerweise aus „Minderverdienern“ und Randgruppen zusammensetzen) lieber ins Ausland und spielen so den grossen Mann. Gerade die Feststellung, dass „kein Staat – auch nicht Russland“ exklusive Rechte besitzt, scheint ein deutlicher Schlag ins Gesicht des amerikanischen Präsidenten George Double-U Bush zu sein, der sich ja gern als der Herrscher der Welt darstellt.

Von Bu$h – nichts neues

Völkerrecht? Anerkennung souveräner Staaten? Das schert den Amerikanischen Präsidenten doch nicht. Der kennt nur seine Interessen (und die der amerikanischen Wirtschaft) und fällt in fremde Länder – auch ohne UN-Resolution – ein (Iraq), lässt Menschen auf fremden Territorium festnehmen (Deutschland), foltert und verschleppt, wie es ihm nur so in den Kram passt. Für George Double-U Bush gelten keine Gesetze. Früher, ja früher, da gab es noch den starken Warschauer Pakt, der für einen Machtausgleich sorgte, so sehr wir alle unter dem kalten Krieg auch gelitten haben.

Jüngstes Beispiel ist der Angriff amerikanischer Soldaten auf Pakistan (Quelle NYT – via SPON). Was aber wird passieren? Nichts, die USA haben Veto-Recht in allen internationalen Gremien, sie belügen die UN (Collin Powell hatte wenigsten den Arsch in der Hose sich – nach seinem Rücktritt – öffentlich für die Unwahrheiten zu entschuldigen) und gelten – für mich – als eine ernstzunehmende Gefahr für den internationalen Frieden

Ob es nun die gleiche Betroffenheitswelle geben wird, wie bei der Georgien-Russland Geschichte? Ich wette, dass nicht.