Warum ich stolz bin ein „Blogger“ zu sein

Andere Menschen verbringen ihre Freizeit in der Kneipe (wo man mich auch ab und an trifft), auf dem Fussballplatz (wo man mich sicher nie treffen wird) oder auf dem Sofa (wo man mich gerade JETZT treffen könnte). Andere Menschen sammeln in ihrer Freizeit Briefmarken, gehen spazieren (tue ich auch ab und an), spielen Computerspiele (ich WoW), spielen Fußball, basteln an Autos oder was auch immer. Neben all den Tätigkeiten, die ich teilweise mit anderen auch gemein habe tue ich aber noch etwas: Ich blogge.

Ich schreibe über Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Anreize zum (nach)denken gibt es im Leben mehr als genug. Immer wieder laufen mir Informationen/Gerüchte/Nachrichten und Begebenheiten über den Lebensweg, die ich für „wertvoll“ genug halte über sie zu schreiben. Manchmal Blödsinning, manchmal scharf aber auch liebevoll und wertschätzend – aber immer ehrlich und meist sogar emotional. Mein Blog ist subjektiv durch und durch. So mag ich es am liebsten.

Wenn mich jemand fragt, warum ich blogge nenne ich dafür typischerweise zwei Gründe: Einmal weil ich mir einbilde etwas zu sagen zu haben (und nicht nur zu reden) und zweitens, weil mir das „herauslassen“ meiner Reizthemen den Therapeuten erspart. Gerade das letzte Wochenende war wieder überaus „reizend“. Diese Geschichte in Berlin wühlte mich so auf, dass ich gestern Probleme hatte einzuschlafen.

Als ich mich eben mit meiner Prinzessin unterhielt und Sie mir mitteilte, dass es das Thema „der Radfahrer“ heute in die Nachrichten bei Kabel 1 geschafft hätte, freute ich mich. Ich freute mich, dass ich ein (klitzekleines) Rädchen in der Maschinerie des neuen vernetzten Mediums Internet bin. Ein Medium, dass es nicht durch Auflage, sondern durch Verlinkung und Kommunikation schafft eine Gegenkultur der Information zu schaffen. Abseits der etablierten Massenmedien, die oftmals nur das berichten, was gerade „en vogue“ ist, sondern im Zentrum der eigenen kleinen Ansicht, die es schaffen kann weltweit verbreitet zu werden, weil sie ein Teil des Netzes ist. Ob eine Tatsache oder Meinung wichtig ist, entscheidet nicht die Platzierung und die Grösse der Headline, sondern die Verbreitung. Das ist Demokratie der Nachrichtenwelt.

Und weil ich einen (klitzekleinen) Beitrag zu dieser (ex Sub)kultur leisten darf, bin ich stolz darauf ein Blogger zu sein. An der Stelle möchte ich auch meinen Dank an all die jenen zum Ausdruck bringen, die sich meine Ergüsse immer wieder antun. Aber wenn auch nur ein einziger Mensch da draussen etwas von meinem „Einsatz“ hat, so hat es sich schon gelohnt.

Der Platz des himmlischen Friedens in Berlin

Wenn Demonstranten sich vor der Polizei fürchten müssen, ist etwas faul im Staate.

Dieser Satz findet sich in der Frankfurter Rundschau – in einem Kommentar von Joachim Frank.

Sorry, wenn ich den einen oder anderen Leser ein wenig mit dem Thema überinformiere. Wie ihr aber wisst ist dieses Blog auch mein Therapieplatz gegen den Frust des hilflosen Bürgers. Und mit diesem Thema würde ich wahrscheinlich das Einfamilienhaus des Therapeuten zahlen.

Joachim Frank schreibt recht emotionslos das, was mich so sauer, böse, enttäuscht und hilflos macht. Wo ist die Grenze zwischen „gut“ und „böse“, wenn eine grössere Ansammlung Polizisten in der Lage ist auf einen nicht gewalttätigen Demonstranten einzuschlagen? KEINER hält sie von diesem Gewaltexess ab. Es ist kein einzener Polizist, der da durchdreht, sondern das Bild das sich uns bietet ist, dass dieses Fehlverhalten von den umstehenden Polizeikräften geduldet, wenn nicht sogar unterstützt wird.

Der Staat hat das Gewaltmonopol und nutzt dieses schamlos aus? Wie anders soll man die Bilder und die daraus folgenden Erkenntnisse interpretieren. Auf einmal denkt man nach. Man denkt nach über Demonstrationen wo uns (den nicht Anwesenden) von der Polizeipressestelle mitgeteilt wurde: „Nach zahlreichen Übergriffen durch Demonstranten musste die Polizei hart durchgreifen“. Seit gestern kann man der Exekutive nicht mehr glauben. KEIN Wort. Wie beschreibt die Polizeipressemitteilung den Vorfall:

Trotz wiederholter Aufforderungen, den Ort zu verlassen, störte insbesondere ein 37-Jähriger weiter. Die Beamten erteilten ihm schließlich einen Platzverweis. Nachdem auch dieser wiederholt ausgesprochen worden war und der Mann keine Anstalten machte, dem nachzukommen, nahmen ihn die Polizisten fest. Hierbei griff ein Unbekannter in das Geschehen ein und versuchte, den Festgenommenen zu befreien, was die Beamten mittels einfacher körperlicher Gewalt verhinderten.

Wer beide Videos gesehen hat, kann das kaum nachvollziehen – hier scheint von zwei unterschiedlichen Handlungen gesprochen zu werden. Auf der einen Seite die Bilder, die zeigen, wie „der Radfahrer“ mittels körperlicher Gewalt gegen sein Fahrrad erst von einem Polizisten angegriffen. Der Polizeibeamte sich dann abwendet und den Ort des geschehens verlässt (tut er das bei einer aktiven Amtshandlung?), woraufhin „der Radfahrer“ sich (trotz der gegen ihn angewandten Gewalt) völlig entspannt Notizen macht.  Oder ist der Radfahrer etwas der „Unbekannte“, der einen festgenommen versucht(e?) zu befreien?

Wie auch immer – allein der Polizeibericht hat nichts mit den Videodokumentationen zu tun.

Was passiert als nächstes? Laufe ich Gefahr von einem Bereitschaftspolizisten krankenhausreif geschlagen zu werden, weil ich ein T-Shirt der Piratenpartei trage? Ist – wie der Kommentator in der Frankfurter Rundschau schreibt – die Teilnahme an einer friedlichen Demonstration etwas für Lebensmüde? Ich bekomme Angst, wenn ich die Pläne unseres Innenministers Schäuble denke, die Bundeswehr auch im Innern einzusetzen. Dann ist der Platz des himmlischen Friedens auch in Berlin und Hamburg und München. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Statistik und Urlaubszeit

Und wieder haben wir einen neuen Monat eingeläutet und wieder trete ich vor die Tür um die monatlichen Statistiken des Reizzentrums zu verkünden. Der August überrascht mich mit rückläufiger Spamtendenz, die leider mit niedrigeren Besucherzahlen einhergeht. Wird mein Geschreibsel langweilig, oder waren die Spamschleudern aus und Ihr wart im Urlaub?

Wie auch immer:spamTatsächlich habe ich 900 Spamkommentare weniger gefangen als noch vor einem Monat. Das sind ist immerhin ein Rückgang von knapp 10%.

Aber die Besucher…. Würde ich von Werbung wie Google Addsense oder ähnlichem leben, würde ich mir Sorgen machen. Da mein Blog aber keine Milchkuh, sondern ausschliesslich zum ablassen meines Frustes genutzt wird (VIEL preiswerter als ein Therapeut!), sehe ich den Besucherrückgang gelassen. Ihr wart entweder im Urlaub, oder Ihr habt andere Gründe hier nicht mehr aufzutauchen – auch egal. Bloggen soll Spass machen – und das tut es!

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