Wie ich dafür sorgte, dass Quelle pleite ging

Vor einigen Wochen gab unsere Waschmaschine den 500€-Blitz von sich. Sie war deutlich nicht mehr die jüngste, hatte jeglichen Anspruch auf Garantie oder gewährleistung längst hinter sich gelassen. Mein Bruder und ich (beide nicht die grössten Deppen) diagnostizierten, dass eine Neuanschaffung besser wäre.

Was macht das internetaffine Reizzentrum? Rischtisch: Es schaut im Web als erstes bei den üblichen Verdächtigen, als da wären z.B. (um nur zwei zu nennen) Quelle und Otto. Diese beide Lieferanten hatten – wie fast immer- Modelle im Repertoire, die (oder andere mit gleichen Leistungsdaten) bei anderen Lieferanten deutlich teurer gewesen wären. Also war die Fragestellung: Quelle oder Otto.

FÜR Quelle sprach die Idee, das man mit jedem Kauf den Konzern (lies: Die Arbeitsplätze) ein kleines bisschen „mitretten“ könne. Schliesslich und endlich entschieden wir uns dann doch für Otto. Das ausschlaggebende Argument war: Wer übernimmt die Garantier für ein etwas langlebigeres Gut wie eine Waschmaschine, wenn Quelle abgewickelt wird.

Und es kam, wie es kam: Quelle wird liquidiert. Der FAZ entnehme ich:

– Was ist mit Gewährleistungsansprüchen und der Garantie?
„Im schlimmsten Fall laufen die Gewährleistungen ins Leere“, sagt Verbraucherschützerin Bitter. Wenn es den Händler nicht mehr gibt, ist erst mal keiner da, der dafür geradesteht. Anders sieht es mit der Garantie des Herstellers aus: Sie ist von der Quelle-Pleite nicht betroffen, wie Evelyn Keßler erklärt. Allerdings sind die Bedingungen meist schlechter. So kann es sein, dass der Hersteller ein Ersatzteil für die Waschmaschine kostenlos liefert, aber Anfahrt und Arbeitszeit in Rechnung stellt. Außerdem kann es sein, dass die Garantie nur gegenüber einer Quelle-Handelsmarke und nicht gegenüber dem eigentlichen Hersteller besteht. Geht diese ebenfalls unter, hat der Kunde Pech.

Sorry lieber Quelle (und Postmitarbeiter, die auch betroffen sind), an der Stelle war mir meine Sicherheit mehr wert als euer Schutz. Ob diese eine Waschmaschine aber tatsächlich etwas geändert hätte, weiss nur der Wind.

Aktion: Hilf dem Schaeuble

Nutzt DECT-Telefone, so erspart ihr den Abhörern viel Geld, dass ihr letztendlich über eure Steuern selber zahlen müsst.

Frontal21 hat einen wunderschönen Bericht, wie einfach und technisch unaufwendig das Abhören von DECT-Telefonen ist herausgebracht. Besonders diese Passage finde ich schön:

Eine gesetzlich erlassene Informationsverpflichtung könnte leicht Abhilfe schaffen, meint der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar. Doch das zuständige Bundeswirtschaftsministerium sieht keinen Handlungsbedarf. Auf Nachfrage von Frontal21 heißt es, dass auf Sicherheitsstandards bisher „mit Rücksicht auf die Förderung des Wettbewerbs“ verzichtet wurde.

Back to the roots. Holt das gute alte Kabeltelefon wieder raus, oder telefoniert gleich übers Internet (natürlich verschlüsselt!!) – ist auch preiswerter.

Dank an netzpolitik.org

Telekom-Kunde? Selber schuld!

Und wieder schafft es die Telekom sich in die Medien zu bringen. Auch diesmal ist es wieder unter der Überschrift „Sicherheit“ zu finden:

Wie schön, dass Kunden die Services ihrer Telefonanschlüsse auch online verwalten können. Wie schlecht, dass das bei der Telekom auch Hacker konnten: Weil T-Com-Kunden teils um erhebliche Summen betrogen wurden, klemmte die Telekom einen Teil ihrer Dienste ab.  Manchmal ist weniger mehr – zumal, wenn man die Sicherheit der eigenen Dienste nicht mehr garantieren kann: Die Telekom hat seit Monaten Probleme mit der Datensicherheit. Eines dieser Probleme ist die mangelnde Absicherung ihres Kundenportals, über das diese die Funktionen ihrer Telefonanschlüsse konfigurieren können.

schreibt der Spiegel. Der Welt ist zu entnehmen:

Um „weiteren Missbrauch zu vermeiden“, wurde die Einrichtung von Rufumleitungen im Internet-Kundenportal vorläufig gesperrt.

Und diese Golems der Sicherheit sollen ihre Finger mit in DE-MAIL haben? Ich kann nur davor warnen, irgendetwas zu nutzen, wo die telekom, T-Systems oder andere zum „T“ gehörende Unternehmen ihre Finger drinnen haben.

Dazu passt auch das Schmankerl der Titanic:

Telekom-Chef René Obermann hat sich bei den Betroffenen der Bespitzelungsaffäre persönlich am Telefon entschuldigt. Dies ergab nun eine Überprüfung von Obermanns Verbindungsdaten.