Erst sind wir alle Terroristen, dann alle pädophil

Bei F!XMBR stolpere ich gerade über eine Geschichte, deren Wahrheitsgehalt ich zwar nicht prüfen kann, die aber – so ich uns deutsches Volk von Angsthasen, Duckmäuser und Denunzianten kenne- sehr wohl wahr sein kann. Wir Bürger lösen nicht nur wegen vergessener Taschen einen Großalarm der Polizei aus, auch wir geraten auch in den Denunziationsmodus, wenn ein Kind mal mit seinem Onkel schwimmen geht.

Christian erkennt

RTL2 und BILD mit den Protagonisten Stephanie zu Guttenberg, Udo Nagel und die Werbepartner für «Tatort Internet», Xavier Naidoo und Til Schweiger, möchten vielleicht nicht, dass Panik verbreitet wird. Doch genau das wird in Kauf genommen — und die Denunziation ist dabei dann schon fast ein Kollateralschaden. Es ist an der Zeit, dem Spuk ein Ende zu bereiten.

Dem ist nicht – rein gar nichts – hinzuzufügen. Werft diese Trolle endlich in die Bedeutungslosigkeit zurück in die sie gehören. Sie haben schon mehr gesellschaftlichen Schaden angerichtet, als die Täter, die sie versuchen zu stellen. Denn JEDER junge Mensch hat auch ein Anrecht auf eine ungestörte und vor allem unverstörte Kindheit. Auch so definiert man Freiheit – auch mal mit dem Onkel baden oder nackich am Strand rumtollen. Ihr verkarsteten Vollhonks seid doch schlimmer als die Taliban, die ihr bekämpft, weil sie das Volk und die Freiheit der Bürger einschränken.

Mal was anderes: Inglourious Basterds

Quentin Tarantino hat es wieder einmal getan: Er hat einen neuen Film abgeliefert. Und als bekennender Tarantinofan war der Kinobesuch natürlich Pflicht. Wie angenehm, wenn man damit der Prinzessin auch noch einen Gefallen tun kann.

Inglourious Basterds lässt sich nur in eine Kategorie einordnen: Tarantino. Er ist kein Kriegs-, kein Horrorfilm, keine Lehrfilm und keine Komödie – er ist einfach ein Tarantino. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wieviele Standbilder des Films das Potential zum Poster hätten. Tarantino beschert uns Bilder – bewegte Bilder, deren Geschichte von dem Rhyhtmus  einer perfekten Begleitmusik von einer Einstellung zur nächsten getragen werden. Tarantino nimmt uns mit in einer Geschichte (die selbst eher unwichtig wird), die von Momenten lebt. Momente, die inszeniert sind, ohne so zu wirken.

Über all dem scheint Christoph Waltz zu schweben. Christoph Waltz, der nach OFDB bereits in 88 Filmen oder Serienfolgen zu sehen war, hat in Inglourious Basterds seine erste internationale Rolle, in welcher er absolut über sich selbst hinauswächst. Der von ihm gespielte Nazi-Oberst Hans Landa ist für mich DIE Figur des Films. Grandios Herr Waltz! Ich wage einmal die Behauptung, dass Inglourious Basterds für Waltz der Start einer deutlichen internationalen Karriere bedeutet. Wenn nicht, machen die Caster etwas falsch.

Überhaupt ist dieser Film eine hervorragende Werbung für die deutschsprachigen Schauspieler. Einzig Diane Kruger erscheint ein wenig sehr blass, was nicht an der Maskenbildnerin liegt. Ansonsten: Gute Werbung. Schade, dass es so wenig Tarantinos gibt 🙂

Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet die beiden Schauspieler, die einem auf den Plakaten sofort ins Auge springen, eher nicht zu sehen sind: Til Schweiger und Brad Pitt. Im „Nachgespräch“ stellten die Prinzessin und ich fest, dass Brad Pitt wohl nur wegen seines Namens mitspielen durfte, seine Rolle hätte (fast) jeder andere auch spielen können. Und Til Schweiger? Über den sprachen wir nichtmal. Der ging noch mehr unter als Brad. Es spricht aber nicht unebdingt gegen Til Schweiger und Brad Pitt, sondern vielmehr für die anderen Akteure.

Meine Empfehlung: Ansehen!