Schwachmaten des Marketings

Gerade bekomme ich hier eine Mail herein in der der Versender erklärt:

Logistik bis vor Ihre Haustür!

Da frage ich mich doch glatt warum ich bei diesem Distributoren bestellen soll – für andere Lieferanten ist es sogar normal nicht nur „bis vor die Haustür“ zu liefern, sondern die kommen sogar rein ins Haus und schleppen die Sachen bis in den ersten Stock.

Nee Ingram Micro, diese Headline war ein Schuss in den Ofen – auch wenn dann unten erklärt wird, wie es gemeint ist:

Der Clou an der Sache: Jeder Kunde kann Prospekte, Werbegeschenke und andere Dinge an diesem Stand abgeben und hat damit kein  „lästiges Gepäck“ auf der Messe.

Die besten Kunden (das ist meine Erfahrung nach fast 15 Jahren Messe und Distribution) sind eh die Kunden die KEIN Material von einer Messe mitnehmen, sondern sich nach der Messe melden oder einen Anruf/Material wünschen. Die „Beutelaffen“ sind eh nutzloses Füllmaterial, dass die Messegesellschaften per Freikarten anlockt.

Wer sich es nötig hat sich auf diese Klientel zu stürzen ist wirklich GANZ unten angekommen.

Prospektverteiler, die Zeugen Jehovas der Neuzeit

Basti hat sich vor langer Zeit sehr erfolgreich über die Zeugen Jehovas ausgelassen(und viele Kommentare gefangen…). Auch Michael Mittermeier hat deren Auftreten  gewürdigt.

httpv://www.youtube.com/watch?v=cvNYllEEZr4

Zur Zeit scheinen „die Zeugen“ den samstäglichen Weckauftrag an Prospektverteiler abgetreten zu haben. Prospekte von Aldi, Lidl, Bauhaus, Pizzalieferanten, Wochenblättern und Sargdiscountern. Alle machen sie uns Samstags die Freude unseren Briefkasten vor dem aufstehen mit ihrem Altpapier befüllen zu wollen.

Ist ja auch nicht so, dass die nur mal kurz klingeln. Gerade heute hatte ich wieder so einen Bastard am Haken:

Es klingelt…

Aha, bestimmt Werbung, bleib liegen und ignoriere es – Du hast ja Nachbarn

Es klingelt noch einmal

Verdammt, ist es eine deiner Töchter die Samstag – vor dem Aufstehen – in Not ist? Stehe auf und öffne, Du wirst gebraucht.

Ich wälze mich aus dem Bett, drücke auf dem Summer und höre wie eine Stimme der gesamten „summenden“ Hausgemeinschaft erklärt „Werbung“.

DAS sind die Momente an denen wir nur haarscharf an einer Anklage wegen Totschlag vorbeischrammen. Man möchte – oh wie sehr möchte man – dem klingenden Bastard die Kniescheibe mit einer Baseballkeule zertrümmern und fragen ob es weh tut. Man möchte irgendetwas tun, was diese Person motiviert überall zu erzählen, dass man an DIESER Hausnummer besser nicht vor 12:00 Mittags und auf gar keinem Fall 2x klingeln sollte.

Mir wurde mal – als ich kleiner Junge war – erzählt, dass man bei einer Rattenplage nur eine Ratte wirklich quälen muss. Das Geschrei dieser einen Ratte würde dafür sorgen, dass auch alle anderen Ratten diesen Ort meiden. Manchmal – ja manchmal gibt es Tage, da würde ich gern probieren, ob dies bei Prospektverteilern auch gelingt.

BTW: Der Zettel „Keine Werbung“ hilft gar nicht, wenn die Briefkästen im Hausflur hängen.