Was wird uns unser Innenminister heute wohl erzählen?

Mit Basti – vom Unwort – unterhielt ich mich vor gefühlten 100 Jahren über die Vorhersehbarkeit von Politik und Medien. Ich stellte die Behauptung auf, dass vor Bundestargsabstimmungen in Sachen Strafverschärfungen und Grundrechtseinschränkungen IMMER etwaige „Terroristen“ oder ähnliches gefangen genommen werden, die kurz davor waren die BRD dem Erdboden gleich zu machen. Irgend ein Bedrohungsszenarie zaubern die IMMER aus dem Zylinder.

Gerade heute muss ich wieder an dieses Gespräch denken, als ich nämlich zufällig über folgende Zeilen stolperte:

Die oberfränkische Polizei hat mehr als 20 Waffendepots in ganz Deutschland ausgehoben. Die Ermittlungen dauerten über ein Jahr, weil die Polizei zuerst den Code entschlüsseln musste, der zu den Verstecken führte.

Weitere Einzelheiten will die Polizei am Freitag (18.09.09) auf einer Pressekonferenz bekanntgeben.

schreibt BR-Online. Über ein Jahr ermittelnd und – das Medienecho muss noch nachhallen können – ausgerechnet eine Woche vor der Bundestagswahl wird diese Geschichte veröffentlicht – kommt aus Franken (nee, nicht Bayern – sonst lege ich mich mit ALLEN Franken an!) aber eben doch von einem bayrischen Medium lanciert? Nachtigall ick hör dir trappsen.

Seid gespannt, was da noch in den nächsten Tagen draus erwächst. Achso: Auf diese Sput kamen die Ermittlungsbehörden nicht durch abgehörte Telefonate oder im afghanischen Trainingslager ausgebildete Nachwuchsterroristen, sondern:

Auf die Spur brachte die Ermittler ein 53 Jahre alter Obdachloser. Beamte hatten ihn im Mai 2008 gestellt, als er ein Fahrrad stehlen wollte. Als er durchsucht werden sollte, schoss der Obdachlose auf einen der beiden Polizisten und verletzte ihn schwer.

Mehr Überwachung! Mehr Panik! Mehr CDU! Mehr Schäuble!    Oder lieber doch nicht?

Barfuss im Regen

ist eine Liedzeile eines sehr alten Songs von Michael Holm – aufgenommen ca. 1970. Also nichts, wass Ihr jüngeren meiner Zielgruppe kennen müsst. Aber der jüngste „Anschlag“ auf den amerikanischen Präsidenten erinnerte mich daran. Warum? Weil man wohl in Zukunft ausschliesslich barfuss dem US-Präsidenten gegenüber treten darf. Ich frage mich, ob die Anreise schon auf Socken erfolgen muss, oder ob es vor dem Raum in dem die Pressekonferenzen stattfinden – wie in islamischen Moscheen – einen Raum geben wird, in dem die Besucher ihr Schuhwerk deponieren können. Insofern könnte man davon ausgehen, dass dieser Ausdruck der freien Meinungsäusserung eine Annäherung der Relegionen startet 🙂

Aber ich sehe schon die nächste Gewaltmöglichkeit. Schlagzeile: „Reporter verhindert Pressetermin wegen Stinkesocken“.

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