Hätten Opel und GM bloss an die FDP gespendet

Der Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP…)lehnt eine Hilfe für die Adam Opel AG ab

Brüderle sagte, er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, weil es um viele Menschen und Arbeitsplätze gehe. Er sei aber der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet (Tagesschau)

Tja, mit Parteispende wäre das nicht passiert. Da muss man sich nur mal die Pharmalobby und die Hoteliers anschauen – DIE haben das Geld in den richtigen Briefkasten geworfen. Schon eilt die „eiserne“ (oder war es „bleierne“?) Kanzlerin herbei und erklärt dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. Ähh, macht da jetzt jeder was er will? Gehören der deutsche Wirtschaftsminister und die deutsche Kanzlerin der selben Regierung an? Sorry, aber was da (wohl auch zwischen den Koalitions“partnern“) gemacht wird ist doch eher ein Kasperletheater als sinnvoll-konstruktive und vor allem zielführende Arbeit.

Zwei Dinge allerdings muss ich auch mal feststellen – abseits der Lächerlichkeit der deutschen Politik: Der GM-Konzern hat genügend Kapital um Opel zu retten, möchte aber lieber nicht selbst zahlen.

Und zweitens zieht das Argument, dass die Zulieferbetriebe ebenfalls ja auch geschützt werden müssen überhaupt nicht. Denn WENN Opel tatsächlich vom Markt verschwindet – so „plöbb“ ab in ein schwarzes Loch – würde der Bedarf an Kraftfahrzeugen damit nicht gesenkt werden. Der Käufer würde dann keinen Opel, sondern einen Ford, einen VW, einen Audi oder einen was-weiss-ich kaufen. Die Hersteller von Reifen, Lichtmaschinen, Fahrzeugsitzen, Zündkerzen etc. pp. würden durch einen Opel-Konkurs nur dann weniger Umsatz machen, wenn die Fahrzeugkäufer z.B. Fahrzeuge kaufen würden, die aus den Ausland importiert werden.

Also: Lasst GM die Schatulle öffnen und das geld in die Adam Opel AG investieren, was sie all die Jahre da herausgezogen haben und gut ist.

Wechselt ZDF-Programmdirektor zu Pro Generika?

Ich berichtete, wie der Martin Sonneborn die Pharmalobby so richtig auf den aus der Reserve lockte. Diese Geschichte hat nun ein Nachspiel:

Aufregung beim ZDF: Weil „heute-show“-Mitarbeiter Martin Sonneborn in der Sendung auch die enthüllenden, in einer Interviewpause gemachten Aussagen eines Pharmalobbyisten zeigte, hat sich Programmdirektor Thomas Bellut eingeschaltet (Spiegel)

Da ist der Geschäftsführer der Pro-Generika Peter Schmidt wohl etwas angepisst. Aber warum? Von seiner eigenen Dämlichkeit?

Verdammte Kiste, wenn Journalisten nur durch kleine Tricks die wirklichen Informationen von den Gesprächspartnern erhalten, dann muss man eben diese Tricks anwenden.

Wenn der ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut ein Problem damit hat, dass Sonneborn ein bisschen getrickst hat um diese Aussagen zu bekommen, sollte sich Bellut eventuell besser um einen Platz als Pressesprecher eines Konzerns suchen und nicht das öffentlich-rechtliche Fernsehen ruhig stellen. Bei Pro Generika könnte der Platz eines Geschäftsführers frei werden.