Kriegsgewinnler der Bankenkrise und wie man mit ihnen umgehen sollte

Die Citigroup setzt derzeit neue Akzente, was Raffgier angeht. Da bietet sie für den ankauf der bankrotten Wachovia die Summe von 2,2 Milliarden US-$. Das ist nicht gerade viel, wenn man sieht, was gerade in die Hypo Real Estate gepumpt wird. Was für ein Schnäppchen Citigroup machen wollte, wird deutlich wenn man nun erfährt, dass Citigroup nun gegen Wachovia und Wells Fargo (welche mit 15 Milliarden US-$ ein deutlich höheres Gebot für Wachovia abgab und den Zuschlag erhielt) vor dem Obersten Gericht des Staates New York klagt. Der – in meinen Augen – absolute Hammer ist, dass Citicorp eine Entschädigung von 20 Milliarden sowie 40 Milliarden Bussgeld fordert. Wenn es nach mir gehen würde, müsste man diesen Versuch der Leichenfledderei durch Citigroup durch das gute alte Teeren und Federn der Citigroup-Vorstände ahnden. wie kann es angehen, dass ein Bankinstitut in dieser Zeit der Bankenkrise versucht wie eine Hyäne über andere Bankern herzufallen nur um noch mehr Rendite zu machen, oder eben stumpf Kriegsgewinn einzustreichen. Banken halt. (Quelle: SPON)

Island geht (Quelle Tagesschau) einen richtigen Weg: Dort wird die marode Bankenlandschaft unter staatliche Kontrolle gestellt. Das Finanzministerium darf bis zu 20% der isländischen Banken übernehmen und hat damit ein direktes Mitsprache und Einsichtsrecht. Zwar ist der Kurs der islandischen Währung nach Bekanntgabe dieser (für Aktienroulette spielende Anleger unpopuläre) Massnahme um 30% gesunken, aber ich denke, dass dieser Weg langfristig sowohl für mehr Stabiliät, als auch für Rückfluss der Investitionen sowie mehr Kontrolle und Transparenz in diesem sensiblen Bereich sorgen wird.

Wem vertraut Schäuble, was Datenschutz angeht?

Na, doch wohl zuerst den Polizisten. Und genau dieser Berufsstand ist in der GdP (Gewerkschaft der Polizei) gewerkschaftlich organisiert. Aber auch die Polizisten kochen offensichtlich nur mit Wasser und einige davon sind – nun nachgewiesenermassen – absolut merkbefreit.

Anders ist es nicht zu erklären, dass die GdP eine Liste mit den Mobiltelefonnumern von 14.000 Berliner (sowie den Polizisten aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen) Polizisten in einen geschlossenen Bereich der Webseite der GdP gelegt hat. Da ja aber die Rufnummern nicht reichen, wurden auch gleich die Dienststellen der Polizisten mit angegeben.

Ja, nun schreibt Heise:

Allerdings kursierte diese interne Liste bereits kurze Zeit später frei im Internet – wer dafür verantwortlich ist, konnte bislang nicht nachvollzogen werden.

Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen…. Heise weiter:

Da in der Liste auch Beamte aufgeführt sind, die im Bereich der Organisierten Kriminalität oder bei Spezialeinsatzkommandos tätig sind, stehen nun Befürchtungen im Raum, Kriminelle könnten diese Informationen nutzen, um einzelne Personen zu bedrohen oder bestimmte Handys orten zu lassen. Aus der „erheblichen Arbeitserleichterung“ durch das GdP-Phone ist womöglich ein ernstes Problem geworden.

Aber natürlich hat die GdP keine Schuld, denn der GdP-Landeschef Eberhard Schönberg sagt, dass die GdP die Daten ja nicht öffentlich gemacht hat, sondern (Ja, wohl wörtlich!):

„Wir haben die Telefonliste nicht ins Netz gestellt. Sie war ursprünglich nur in einem geschützten Bereich lediglich Mitgliedern zugänglich“

Er könne nichts dafür, wenn „irgendjemand die Liste dann ins Internet stellt“

Ja, aber nun mal ehrlich. Da kann doch die GdP nix dafür. man kann ja nicht davon ausgehen, dass jemand – wenn diese Daten schon mal so praktisch zentralisiert auf einem Haufen liegen – so böse ist und die kopiert. Da wird ihm der Bundesdatensammlerinnenminister Schäuble sicher recht geben, denn DER geht ja auch mit absoluter Sicherheit davon aus, dass zentrale Datenbestände in den Händen von Polizisten absolut sicher sind.

Kneif mich mal bitte jemand. Was für Drogen nehmen diese Menschen eigentlich? Das ist ja so schon wie der Obermann von den Telekomikern, der allen ernstes behauptet, man könne „gestohlene Daten wieder zurück bekommen“

Eine Stelle kann ich dem Obermann schon mal verraten, wo er nach seinen 17 Millionen Datensätzen schaun darf. Bei Tobias Huch, der schon vor zwei jahren Zugang zu diesen Daten hatte und auch zeitnah die T-Mobile kontaktete um das Unternehmen zu informieren. Aber seit 2 Jahren will niemand ernsthaft auf ihn zugehen, um zu erfahren woher Huch diese Daten hat. Ist ja auch – sind ja nur Kundendaten. (Quelle: TAZ) Wobei ich nicht beurteilen kann, ob Huch diese Daten tatsächlich hat.

Ich kann ja eine gewisse Schadenfreude nicht unterdrücken

und muss hier einmal festhalten: Nach der IT-Blase platzt nun auch die Finanzblase. Die Tagesschau teilt mit:

Der deutsche Aktienmarkt erlebt einen rabenschwarzen Montag. Der Dax stürzt auf den tiefsten Stand seit Mitte 2006. „Es brennt an allen Ecken und Enden“, sagte ein Händler.

Die Hasardeure und „Kriegsgewinnler“, die mal eben schnell-schnell ihren Gewinn maximieren und viel Geld verdienen wollen, kriegen nun voll eins aufs Fressbrett.

Leute, noch mal zum mitmeisseln: Aktien WAREN mal eine Beteiligung an Unternehmen, heute sind sie eher ein Ausdruck von Phantasie. Anders kann man nicht werten, wenn der Wert eines Unternehmens über Nacht um 25% sinken kann. Dass die Hypo Real Estate zum derzeitigen Zeitpunkt 27% des Aktienwertes – TROTZ des Milliardenzuschusses!  – verloren hat und die Commerzbank auch knapp 14% finde ich einfach nur gut.

Garstig finde ich, dass die Banken- und Sparkassen berater wahrscheinlich auch an diesem sonnigen Montagvormittag noch Sektkorken knallen lassen, wenn sie wieder einmal einem Kunden „faule“ Papiere verkauft haben, an denen die Bank mehr verdient, als der – eher – ahnunglose Kunde, der auf eine umfassende und vertrauensvolle Beratung angewiesen ist.

Auch die Bank, die sich gern als „Beraterbank“ lobhudelt, scheint nicht soooo toll zu sein: Auch der Kurs der Dresdner Bank trudelt massiv. Tja, haben die denn keine Ahnung? Und wenn die ihre eigenen Beteiligungen nicht im Griff haben, warum sollte dann der Kunde denen trauen?

Alles eine echte Lachpille – wohl dem, der sein Geld nicht auf diese Art angelegt hat.