Heute schon Leichenteile erworben?

Ja, der Kapitalismus ist schon klasse, alles was man irgendwie zu Geld machen kann, wird auch zu Geld gemacht. Gunther von Hagens ist einer von den Geldmachern, er bietet jetzt Produkte für demjenigen der schon alles hat – ausser Skrupel.

Der Spiegel schreibt über Hagens neu eingerichteten Onlineshop (den ich hier bewusst nicht verlinke):

Zehn Prozent können hier eine Menge Geld sein: 69.615 Euro kostet das Ganzkörper-Plastinat eines Menschen im Shop – inklusive Mehrwertsteuer, zuzüglich Versand. Ein durch Kunststoff konservierter Torso ist für 56.644 Euro zu haben, ein Kopf für 22.015 Euro, ein halbes Becken weiblich ist 12.614 Euro wert, ein Gehirn, wenn es ganz ist, 4165 Euro.

Die „Produkte“ sollen zwar nur „qualifizierten Nutzern“ (die in Forschung, Lehre oder Klinik tätig sind) zugänglich gemacht werden, aber ich denke es gibt genügend Fachärzte, die für eine gewisse „Spende“ bereit sind diese Unsagbarkeit auch jedem anderen FDP-Wähler zugänglich zu machen.

Nicht denken, nachdenken und zwar langfristig. Am Beispiel RFID

Auf dem ersten Blick ist RFID die Revolution der Logistikbranche. Der Metro-Konzern rechnet schon aus, wieviele Kassierer freigesetzt werden können, wenn im Kassenbereich die einzelnen Produkte automatisch fakturiert werden können. Das Sparpotential ist enorm, die Mehrkosten für die RFID-Tags werden stumpf dem Produktpreis (Herstellungspreis) aufgeschlagen und hintenrum wird im Vertriebsweg gespart. Super Sache, wenn da nicht die Entsorgung dieses komplexen Sondermüll-Tags wäre.

Betrachtet wurde für die Studie nun, wie sich die einzelnen RFID-Tag-Bestandteile bei einer massenhaften Hausmüll-Entsorgung auf unterschiedliche Recyclingprozesse auswirken könnten – zum Beispiel auf Glas, PPK (Papier, Pappe, Kartonagen), Kunststoffe, Aluminium und Weißblech oder den Restmüll. Bei Glas etwa gehen die Wissenschaftler davon aus, dass eine „drastische Qualitätsverschlechterung des Rezyklates“ als Folge des Aufbrechens von Tags in Aufbereitungsprozessen möglich ist.

schreibt Heise, als Teil einer Betrachtung der Studie, die das Umweltbundesamt jetzt veröffentlicht.

Ergebnis der Einführung von RFID:

  • Die Hersteller der Technologie erwirtschaften Kapital auf einem neuen Wirtschaftszweig
  • Die Hersteller der Waren schlagen die Mehrkosten (inkl. einen kleinen Aufschlags) auf den Herstellungspreis auf = Mehrertrag
  • Hersteller von Kassen- und Abrechnungssystemen platzieren neue Produkte auf dem Markt = Mehrertrag
  • Der Großhandel spart Logistik & Personalkosten. Die Produktkosten werden weiterhin durchgereicht & Aufschlag (die Mehrkosten für neue Infrastruktur ist innerhalb kürzester Zeit ammortisiert) = Mehrertrag
  • Dem Einzelhandel wird auch Einsparungen im Bereich Personal realisieren können, hier erfolgt die Ammortisierung der neuen Kassenssysteme etwas langsamer
  • Der Verbraucher zahlt einen nur unwesentlich höheren Preis für die Produkte = Preissteigerung
  • Der Bürger zahlt einen höheren Preis für die Entsorgung, da hier ein kostenpflichtiger Mehraufwand entsteht.

Toll, diese Errungenschaften der  – am Beispiel RFIDTechnik, oder?