Warentest warnt vor „SecureCode“ und „Verified by Visa“

Da macht sich der Normalsterbliche keine Gedanken, gut dass Warentest da mal drüber nachgedacht hat:

„SecureCode“ oder „Verified by Visa“ bringen bei Kreditkartenzahlung im Internet mehr Sicherheit. Aber: Es profitieren in erster Linie Online-Shops und Kreditkarten-Banken. Kunden laufen Gefahr, nach Hacker-Angriffen für Missbrauch zahlen zu müssen. test.de empfiehlt deshalb: Lehnen Sie „SecureCode“ und „Verified by Visa“ unbedingt ab. Ausnahme: Kreditkarten von Sparkassen. Bei ihnen geht die zusätzliche Sicherheit nicht zu Lasten der Kunden.

Quelle: Warentest.

Feuchte Träume der Mobilfunkriesen

Es ist kein Geheimnis, die Spatzen pfeifen es seit Jahren von den Dächern: Die Mobilcarrier müssen neue Geschäftsfelder erschliessen, denn nur wenige Menschen sind so dumm mehr als ein bis zwei Telefonverträge (Simkarten) zu betreiben.

Was aber tun? Auch die Automatenindustrie hilft hier schon aus und Zigarettenautomaten werden remote nach dem Füllstand abgefragt. Die Killerapplikation soll nun der Zahlungsverkehr sein:

Auf Kreditkartenfirmen kommen schwere Zeiten zu – zumindest wenn es nach O2-Vorstandschef Schuster geht. Laut dem Mobilfunk-Manager könnten die Plastikkarten schon in fünf Jahren überflüssig sein, weil Kunden dann mit dem Smartphone bezahlen.

Quelle Spiegel. Aber auch Schuster muss sehr stark sein. Denn wenn es nach den Banken gehen würde, wäre auch das Papiergeld lange abgeschafft. Was aber mache ich, wenn ich die Kreditkarte verliere, diese keine Deckung hat (ist mir mal beim Ausbuchen aus einem Hotel passiert: SEHR peinlich!)? Dann gibt es wieder Bargeld.

Bei meinem Fail-Fall in Sachen Kreditkarte konnte ich das Problem mittels (Mobiltelefon) Anruf bei der Kreditkartengesellschaft klären. Was aber wenn mein Telefon sagt, ich wäre nicht kreditwürdig? Was, wenn mir in Timuktistan mein Telefon geklaut wird? Wird man in Zukunft dann zwei Telefone (Vista/Masterphone?) haben?

Lieber Verbraucher, der Herr Schuster möchte gern folgendes:

  1. Ein grösserer Teil der Kreditwirtschaft werden, als es die Telefongesellschaften heute schon sind
  2. Noch mehr Daten über seine Kunden sammeln. Heute Bewegungsdaten, morgen Konsumverhalten
  3. Den Kunden davon abhalten zu häufig die Telefongesellschaft zu wechseln.

Und das BKA freut sich – können sie doch unter Umständen – mit den Vorratsdaten auch gleich schaun, wo ihr Geld ausgegeben habt.

Leute seit nicht blöd: Zahlt mit Bargeld solange es noch geht – und nehmt zur Not die Kreditkarte. Verweigert euch aber – solange es geht – dem „Zahlen per Telefon“. Es wird in der Anfangszeit sehr vorteilhafte Promotions geben – aber denkt weiter! DIE wollen nur euer Bestes: Euer Geld und Marktmacht.

Von Hackern und Entwicklern

Immer wieder lese oder höre ich in den Medien die Aussage „Hacker aus XYZ sind verantwortlich“, allerdings lese ich nie „Dank Hackern aus ABC“. Warum ist das so? Sind „Hacker“ per se die Bösen?

Dafür muss man sich über die Definition und die Geschichte der Begriffe Hacker (wenn ich Hacker schreibe, meine ich natürlich auch die Häcksen und muss an Rena und Barbare denken …) und Hacken ein paar Gedanken machen. Der Begriff hacken hat seinen Ursprung in dem lauten herumhämmern auf den Tastaturen (wer mich einmal auf meinem „Modell M“ schreiben gehört hat, weiss was gemeint ist). Dieses herum“hacken“ war den Mitmenschen damals schon subspekt – sie begriffen nicht was dort kreiert wurde. Es war Voodoo für sie. ECHTE Programmierer programmierten damals entweder Drähte oder Lochkarten. Der Begriff „hacken“ SOLL schon um 1950 bei Funkern genutzt worden sein – ob er dort den Ursprung im herumhämmern auf den Morsetasten hat? Auf alle Fälle ist das hacken im Ursprung schon mal weitgehend wertneutral – eher mit einem Ausschlag in Richtung positiv.

Was macht ein Hacker gestern und heute? Als erstes geht ein Hacker mit einer gewissen Interesse an die betreffende Technik heran. Wobei Technik nicht der Computer sein muss. Alles – sogar Menschen (social hacking) können gehackt werden – kann gehackt werden. Hacking beschreibt – ganz grob umrissen – den kreativen Umgang mit der Technik. Die Erfindung des Rades z.B. war einer der genialsten Hack der Menschheit.

Der viel zu früh gestorbene Wau Holland erklärte hacken wie folgt: „Wenn dein Herd kaputt ist und Du unbedingt so ein billig-Kartoffelpüree machen willst, nimm die Kaffeemaschine um das Wasser zu erhitzen“. Dies bringt Hacken auf den Punkt: Technik so zu modifizieren oder zu nutzen, dass ein Ziel erreicht wird, welches vom Erbauer der Maschine nicht vorgesehen war. Die Telekom nannte Hacker früher einmal „Personen mit atypischem Benutzerverhalten“ und lag damit wahrscheinlich sehr dicht am Kern der Wahrheit.

Die Grundlage für viele Hacks der heutigen Zeit (bezogen auf jedwede Form von Computertechnik) legen dabei die Entwickler und Programmierer. Sie bauen und entwickeln Technologien, die sie selbst nicht bis ins letzte Detail beherrschen. Ein schönes Beispiel für diese Oberflächlichkeit sind die Chips der Kreditkarten, die zum Jahreswechsel unbenutzbar wurden. Wer ist schuld an all den Viren, Trojanern und anderen Schadprogrammen? Sind es die Hacker, die diese Lücken im System finden?  Hacker nutzen diese Lücken NICHT zum eigenen Vorteil. Diese Spezies nennt man Cracker, Hacker sind die „Guten“. Ursächlich sind die Programmierer und Entwickler schuld, die diese Lücken ins System einbauen. Bezahlt deine Haftpflichtversicherung, wenn der Maurer neben Fenstern und Türen ein offenes Loch von 2m² in der Wand deines Wohnzimmers hinterlässt, durch welches Diebe eindringen? Wohl eher nicht. Ein Hacker würde dich – den Bewohner – und dein Maurer auf den Misstand aufmerksam machen. Nur ein Cracker nutzt das Loch um deinen neuen Flatscreen zu klauen. Der Hacker ist also so etwas wie die Sicherheitsabteilung des Bauamtes.

Also liebe Programmierer und Entwickler: Nehmt euch ein Beispiel an den Maurern und hört auf die Hacker.  Edles, altes Handwerk!