Ist es das Winterwetter oder „schneit“ es in Berlin?

Unsere Regierenden sind ja doch humorige Kerlchen. Da lässt der Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ja DEN Knaller der Saison raus:

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erklärt das Stimmungstief der Bundesregierung mit dem derzeitigen extremen Winterwetter. „Klar schlägt dieses Wetter vielen auf das Gemüt“, sagte Ramsauer der „Bild am Sonntag“. „Das könnte auch erklären, warum die Regierung nach Umfragen bei den Bürgern im Moment schlechter dasteht als sie tatsächlich ist.“ (Welt)

Also mal ganz ehrlich. ENTWEDER hat der Ramsauer zuviel von DEM Schnee abbekommen, der nicht taut und  im Gegensatz zu dem in Norddeutschland pulverisiert ist, oder der braucht eine warme Mütze um das Hirn zu wärmen.

ODER aber er baut schon mal eine Ausstiegsstrategie für all die Steuerhinterzieher: „Ich wollte das Einkommen ja angeben, aber die Kälte, Sie verstehen“

Für wie beknackt halten uns „die da oben“ eigentlich? Der Ramsauer soll froh sein, dass sich Volkes Unmut in Sachen Hotelspenden nur an der FDP auslässt, denn die CSU soll mal schön die Füsse still halten. DIE haben schliesslich auch Kohle bekommen UND für die Subvention des Hotels gestimmt.

Ich kann nicht anders, Gott helfe mir

OK, ich bin nicht Luther – komme nicht ansatzweise an ihn heran. Trotz meines Vorsatzes mich dieses Jahr ein bisschen zurückzuhalten, gibt es einfach zu viel in der Welt, dass mich quasi nötigt zu kommentieren.

Meine Tochter stellte fest, dass ich zuviel über Wirtschaft und Politik blogge, meine Prinzessin fragte mich ob ich krank bin, wenn ich weniger als 10 Artikel täglich von mir gab. Aber was soll ich tun? Ich halte mich ja zurück, lenkte mich die letzten Tage mit Erkältungskrankheiten, Weihnachtsfeierlichkeiten und ähnlichem ab. Aber es bricht immer wieder aus mir heraus: Ich muss den Blödsinn, der um mich herum vorgeht, einfach kommentieren.

So auch das Finanzpaket, dass der Commerzbank in den Popo gedrückt wird, nur weil diese – warum nur – die Dresdner Bank kaufen will. Ich hatte bei der ersten diesbezüglichen Meldung die Idee, dass ich die Telekom kaufe und wenn ich mich dadurch in finanzielle Probleme bugsiere, die Bundesregierung bitte, mich mit ein paar Milliarden zu unterstützen. Noch gilt doch der Gleichheitsgrundsatz, oder? Die offizielle Begründung lautet, dass eine so grosse Bank wie die Commerbank gestützt werden muss. Aber warum? Weil die Herren Manager in ihrer Grossmanssucht die Dresdner kaufen müssen? Werden nun alle Grössenwahnsinnigen mit ein paar Milliarden gepimpt?

DANN bin ich doch Martin Luther – her mit der Kohle!

Hintergrund der Fahrpreiserhöhung der Bundesbahn geklärt

Es sind nicht die Gehaltserhöhungen der Lokführer, oder des „normalen“ Personals, die einen stetigen Anstieg der Fahrpreise der Deutsche Bahn AG erfordern, Die Lösung ist viel einfacher: Es ist die Gier nach persönlicher Bereicherung des Vorstandes und der obersten Führungsebene. Selbst der Verkehrsminister Tiefensee sollte nicht erfahren, WIE gierig die Manager des halbstaatlichen Unternehmens sind, denn vor ihm sollte der Passus „Sonderausschüttung bei Börsengang“ geheim gehalten werden. Klappte nicht, dumm gelaufen.

Der Spiegel schreibt:

Die Sonderzahlungen hatte der Personalausschuss des Bahn-Aufsichtsrats bereits im Juni verabschiedet – darüber jedoch strengstes Stillschweigen vereinbart. Selbst Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) kannte das Prämienprogramm bis vor wenigen Tagen nicht. Besonders empörte den Politiker, dass die Bahn für ihre Manager den Geldhahn auch dann aufdreht, wenn der Börsengang nur drei Milliarden Euro einbringt.

Jawoll, SO macht man das: Selbst wenn das Ergebniss „dünn“ ist, wird fett Kohle gescheffelt. Wäre doch nice, wenn die Vorstände konsequent nach diesem Muster auch mal bei den nächsten Verhandlungen mit den Gewerkschaften loslegen: Liebe Mitarbeiter, wir machen zwar Miese, aber ihr bekommt eine fette Sondergratifikation.