Worum es ALLEN Regierungen wirklich geht: Geld

Irgendwie sind die Regime doch alle gleich, egal wie sie sich nennen.

Wunderbar führt uns dies Ägypten in der Stunde des Aufruhrs vor, während (fast…) sämtliche Kommunikationsverbindungen ins Ausland sind, gibt es da ein kleines Schlupfloch:

Denn ein einziger Internet-Provider ist von den Sperrmaßnahmen der ägyptischen Regierung offenkundig ausgenommen worden: Noor Data Networks….

Noor Data Networks ist der Provider, über den die ägyptische Börse mit dem Internet verbunden ist. Mubaraks Mannen haben Prioritäten gesetzt.

Quelle Spiegel. Schliesslich und endlich dreht sich alles ums Geld – scheiss auf die Bevölkerung, den Pöbel der von Betriebswirten eh nur als Produktionsfaktor betrachtet wird. Die Wirtschaftseliten gilt es zu hegen und zu pflegen – der Rest steht nur im Weg rum und ist wie ein wildes Tier zu bewerten.

Pornobarbies Notfallknopf ist da.

Lange wurde gerätselt, ob und wenn ja wann, es den von der Pornobarbie und anderen Kinderschützern geforderten Notausknopf für die persönlichen Internetbetrachtungssoftware geben wird.

Allen Unkenrufen zum Trotz hat Microsoft in einer Nacht und Nebelaktion auf allen PCs diesen Notfallknopf installiert.

Xzised berichtet:

Microsoft implementierte den Notfallknopf beispielsweise in alle Versionen seines Betriebssystems “Windows”. Bei der Integration war man konsequent, der Notfallknopf erscheint in sämtlichen Anwendungen. Damit wolle man vermeiden, dass Anbieter von Chatclients dieses neue Feature ausblenden oder deaktivieren können heißt es aus Entwicklerkreisen.

Ich stelle gerade mit Entsetzen fest, dass auch die Entwickler meines X-Systems (Unix) diesen Notfallknopf (über Nacht?) integriert haben:

Notfall aus für das Internet

Dieser Notfallknopf hat sogar drei Abstufungen (von Links nach Rechts)

  • Unsichtbarkeitsmodus
  • Das ist mir zu groß
  • Machen sie das weg – sofort

Nun hat unsere Pornobarbie was sie wollte und auch der Herr Ziercke wird zufrieden seine Hände reiben. Schade, dass es sowas nicht schon vor einem Jahr gab.

Was wir Deutschen aus der derzeitigen Lage in Ägypten lernen sollten

Heise betitelt „Ägypten ist offline“ und genau das scheint derzeit der Fall zu sein.

Nachdem gestern bereits SMS- und Blackberry geblockt wurde und auch Facebook und Twitter wahrscheinlich mittels Firewalls gesperrt wurde, ist nun der gesamte Internettraffic ins Ausland „abgeschaltet:

In einer offensichtlich konzertierten Aktion ist etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht (MEZ) fast der gesamte ägyptische Teil des Internets offline gegangen. Binnen Minuten wurden rund 3.500 individuelle BGP-Routen (Border Gateway Protocol) aller großen ägyptischen ISP zurückgezogen und damit praktisch gelöscht, wie Renesys informiert. Damit ist kaum noch ein Autonomes System (AS) in Ägypten von außen erreichbar. Es handelt sich praktisch um die erste vorsätzliche, nahezu komplette und plötzliche Abschottung eines gesamten Landes vom Internet, dessen Bürger sich bislang relativ weitgehend im Internet bewegen konnten.

Was können und müssen wir Deutschen davon lernen?

  • Dial-UP ist wichtig. Selig ist derjenige, der neben den grossen Onlinezugängen noch eine kleine, unabhängige Möglichkeit hat (auch national) online zu gehen
  • Mailboxen und lokal vernetzte Rechnersysteme sind wichtig.

Wenn Staaten sich auf jedwede Situation vorbereiten – warum tut das Volk nicht ein selbiges?

Wer hat denn heute (ausser mir hehehe) noch die technische Möglichkeit sich per Dial-UP ins Internet zu wählen? Die Zentralität der Infrastruktur fängt doch bei den eher überschaubaren Mobiltelefon- und DSL-Anbietern an. Der Staat kann mittels weniger Eingriffe grösste Teile des Netzes blockieren.

Dies muss nicht sein – es gibt noch Menschen, die wissen was UUCP (unix-to-Unix-Copy-Protocol), SLIP und PPP bedeutet. Sollte wir (typischerweise älteren) prophylaktisch eine zweite Infrastruktur bereit halten? Man muss es ja nicht aktiv betreiben – es wäre aber schon schön zu wissen wie man sich informieren kann, wenn das normale Internet blockiert wird.