Die Amerikaner haben keinen sprechenden Hosenanzug

Wenn ich diese Rede aktuelle des amerikanischen Präsidenten Barack Obama  ansehe, dann stelle ich schon fast verbittert die Unterschiede zwischen ihm und unserer Kanzlerin fest:

  • Er spricht klar aus, was ausgesprochen werden muss
  • Er agiert, Verwaltungen werden aufgeteilt um internen Interessenkonflikte entgegen zu wirken
  • Er redet nicht um den heissen Brei herum, er weisst Schuld zu und fordert Verantwortung ein.

Viele Amerikaner werden nicht wissen, was sie an diesem mann haben – aber er hat z.B.  geschafft woran viele seiner Vorgänger gescheitert: Er hat das Gesundheitssystem in eine bessere Richtung geschubst. Nicht so umfangreich wie er es initiativ wollte, aber er hat wenigstens einen Anfang geschafft – entgegen vieler Widerstände. Er verbeisst sich in Themen und treibt an. Und er hat den Vorteil nicht mit der Ölindustrie verbandelt zu sein, wie sein Vorgänger.

Aktive Politiker… erinnert sich noch jemand an Herbert Wehner? Selbst ein Franz Josef Strauss ist – was Aktivität angeht – um vieles mehr Wert als die Klappskallis, die wir in Deutschland derzeit als Politiker alimentieren.

Hat die neutrale Schweiz Griechenland angegriffen?

So langsam müsste doch mal irgend ein Ermittlungsverfahren – so unabhängig und vor allem mit Durchhaltewillen durchgeführt werden – dass Beweise für die wahren Schuldigen an den diversen Finanzmiseren gefunden werden.

Wieder einmal taucht ein Name einer Bank auf, die mysteriöser Weise Gewinne erwirtschaftet, wenn die meisten Mitbewerber massive Verluste einfahren:

Schwere Vorwürfe gegen acht Großbanken: Die New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelt Zeitungsberichten zufolge unter anderem gegen die Deutsche Bank. In der Immobilienkrise seien Rating-Agenturen in die Irre geführt worden, damit sie Hypothekenpapiere besser bewerteten, so die Anschuldigung. (FAZ)

Das würde ja bedeuten, dass die Deutsche Bank betrogen hat! Kann sich das jemand vorstellen, dass die Bank des Josef Ackermann sich des Betruges schuldig gemacht habe? Aber das geht noch weiter:

Wie die „New York Times“ unter Berufung auf Ermittlungskreise berichtete, sollen die Hypotheken-Abteilung der Banken zudem Mitarbeiter der Rating-Agenturen angeheuert haben, um Hypothekenpapiere mit einer guten Bewertung auflegen zu können.

Da frage ich mich, ob das auch Bestechlichkeit impliziert? Kann ja sein.

Zu dem gleichen Thema schreibt die FTD:

Bei den hinters Licht geführten Rating-Agenturen handele es sich um Standard & Poors, Fitch und Moodys, berichtet die „New York Times“. Durch die positiveren Bewertungen seien Investoren zum Kauf der Papiere veranlasst worden.

„Standard & Poors“? In welchem Zusammenhang habe ich den Namen dieser Ratingagentur – abseits der Hypothekenkrise – nur schon mal gelesen? Ahh, es fällt mir wieder ein! Bei der Tagesschau, gerade kürzlich:

Beispielsweise bewerteten sie Lehman Brothers noch einen Tag vor der Pleite mit Top-Noten von A bis A+. Die Kritik entzündet sich, neben dem Zeitpunkt, den Standard & Poor’s für die Herabstufung Griechenlands gewählt hat, an einem Interessenkonflikt. Denn bezahlt werden die Ratingagenturen von denen, deren Produkte sie bewerten sollen: Den Banken.

Aber mal ehrlich – ist es vorstellbar, dass eine grosse Deutsche Bank ein Interesse daran haben könnte, dass ein befreundetes Land in finanzielle Schwierigkeiten gerät? Könnte man es als einen – wirtschaftlich – aggressiven Akt bezeichnen? Würde dann die neutrale Schweiz – über Josef Ackermann – mittels einer Deutschen Firma Griechenland angreifen?

Schwierig zu verstehende Zeiten in denen wir leben.