Endlich wieder Fototermin mit Guttenberg

Nachdem Guttenberg in Sachen Gorch Fock bislang ausschliesslich nach der „Axt im Walde“-Methode vorging – auch auf Anraten des Springerverlages – zeigt er nun, das er ein Mann der Tat ist.

Naja, nicht unbedingt einer der schnellsten, aber immerhin – nach vielen Wochen will Guttenberg nun auch mit den betroffenen Soldaten der Stammbesatzung sprechen. Wahrscheinlich, weil die Bild-Reporter  keine Interviews bekamen und der alte Dieckmann-Kumpel Guttenberg in der Pflicht steht, was Storys angeht.

Ausserdem ist das Licht in Südamerika auch viel besser für die Bild-Berichterstatter (haha- Wortwitz), als es in Kiel jemals sein könnte. Warum die deutschen Soldaten nicht nach vorn kommen ist nun aber auch endlich bekannt geworden:

Dabei sicherte er [Guttenberg]den Offiziersanwärtern seine volle Unterstützung zu: „Ich stehe vor jedem Soldaten.“

Quelle Spiegel. Der Mann von Porno-Steffi soll nicht VOR sondern hinter seinen Soldaten stehen. Ein Vorgesetzter hat nicht im Weg zu stehen, sondern seinen Untergebenen den Rücken frei zu halten. Da aber die Fotos immer von vorn gemacht werden, weiss Gutti wo er hingehört: Nach vorn ins Rampenlicht.

Wegtreten!

Erziehen wir unsere Kinder zu Weicheiern?

Schon die kontroverse Diskussion um die Kritik der Zustände auf der Gorch Fock liess erkennen, dass einige Menschen die jungen Leute von Heute für unbelastbar halten.

Die Frage ist: Wer hat Schuld? Und ich sage: Es sind die verdammten Eltern. Manche Eltern schieben ihren Gören wirklich ALLES mit dem goldenen Löffel in die jeweils zuständige Körperöffnung.

„Das Kind soll es einmal besser haben“

Aber verhätschelte, unsportliche und unselbstständige Menschen haben es nicht besser in dieser Welt. Meine Töchter wissen, dass ich einige Dinge nicht erlaube und für andere Dinge einfach nicht zur Verfügung stehe. Auch diskutiere ich Entscheidungen ungern (bin aber – hoffe ich – lernfähig). Es ist für die „Mädchen“ manchmal uncool oder doof, aber sie verstehen es und kommen gut damit klar.

In unmittelbarer Nähe meines Wohnung ist ein katholisches Gymnasium. Dort treiben sich morgens mehr PKW rum, als auf einem Strassenstrich beim „Tag der offenen Tür“. Es ist unfassbar wie viele Eltern ihre Kinder morgens mit dem (meist grossen) Auto zur Schule fahren. Ich wiederhole nochmal: Es ist ein Gymnasium, man darf davon ausgehen, dass die Schüler durchweg älter als 10 Jahre sind.

Als ich zehn war fuhr ich jeden Morgen 43 Minuten (reine Fahrzeit)  mit dem Bus zur Schule (heute fährt da ein Bus direkt und braucht nur noch 22 Minuten…. *grummel*). Sicher begleitete meine Mutter mich die ersten Male noch, aber schon bald fuhr ich allein. Ich erinnere mich nicht, dass damals überhaupt jemand aus unserer Schule mit dem Auto vorbei gebracht wurde. Sicher, ab und an gab es seltene Ausnahmen. Von der Generation MEINER Eltern will ich gar nicht anfangen, die stapften 10 Km durch Schnee durchs Nachkriegsdeutschland. WENN sie überhaupt zur Schule konnten.

Meine jüngere Tochter stellte vor 2 Jahren fest, dass sie mit dem Fahrrad sogar typischerweise schneller ist, als wenn sie mit dem Bus fährt. Sie fährt bei gutem Wetter mit dem Rad – etwas über 2 Km. Aber doch auf alle Fälle gesünder (für Sie und die Umwelt!)  als mit dem Bus oder gar von Mama gefahren zu werden.

Wir tun keinem etwas Gutes, wenn wir unsere Kinder in Watte packen. Wer früh nicht nur in der Schule, sondern im Leben gelernt hat, der hat es später besser als wir.

Der Spiegel, die Gorch Fock und ein Dolchstoß

Nachdem ich mich an anderer Stelle bereits darüber ausliess, dass der Spiegel (ihr erinnert euch, das ehemalige Nachrichtenmagazin) gerade in der Berichterstattung um die Gorch Fock besonders wiederlich ist, kommt nun ein einzelner Kontraartikel:

Das Problem bei der Ausbildung auf der „Gorch Fock“ ist nicht die Härte des Drills, sondern die Wehleidigkeit der Kadetten. Mit Gleichstellungsbeauftragten und Mobbingberatung ist im Kampfeinsatz leider nicht viel auszurichten.

Ja, dies steht nicht hier im Reizzentrum oder „nebenan“ beim Spiegelfechter, sondern tatsächlich im „Kampfblatt der verweichlichten Abiturienten“ aka Spiegel.

Ich bin verwirrt. Ist Guttenberg da bei einem Interviewtermin zu spät erschienen, oder wieso dieser Dolchstoß?