BP in Taka-Tuka-Land

Seit drei Tagen rauscht es nur so in den Medien: „BP hat es geschafft das Bohrloch im Golf von Mexiko zu verschliessen.“ Diese Meldungen taten dem Börsenkurs gut. Solange man eben die von BP veröffentlichten Meldungen glaubte.

Heute stürzt der Aktienkurs erneut ab. Anscheinend gibt es auf diesem Planeten nicht nur die Wahrheit der Konzerne. Die Zeit schreibt:

Präsident Obama fordert binnen Stunden Aufklärung: Im Golf von Mexiko sickert offenbar wieder Öl aus dem Meeresboden. BP zeigte sich überrascht.

Und ich frage mich: WAS überrascht BP? Das ihnen jemand auf die Schliche kommt? Denn die Möglichkeit, dass noch andere „Löcher“ vakant sind, ist nicht neu.

Der Konzern BP hatte die auf 48 Stunden angelegten Tests an der neuen Abdichtkappe am Samstag um weitere 24 Stunden verlängert. Am Sonntag gab BP dann bekannt, dass das Leck in 1500 Meter Tiefe bis auf weiteres geschlossen bleibe. „Im Augenblick gibt es kein Datum, wann das Bohrloch wieder geöffnet werden soll“, sagte Suttles. Doch nun scheint sich das Blatt wieder gewendet zu haben, obwohl die Tests im kilometerlangen Steigrohr ermutigende Signale lieferten. Falls das Problem anhalten und die Steigleitung dem Druck nicht standhalten sollte, müsse man das Leck wieder öffnen. Das müsse jedoch nach der aktuellen Situation entschieden werden.

schreibt die FAZ. Und ich sage: Herzlichen Glückwunsch. Wer kann, sollte die Nordseeküste schnell nochmal besuchen.

Warum die Verantwortlichen der Deepwater Horizon Mörder sind

Dieses Video sollte man den BP Verantwortlichen jeden Tag direkt nach dem aufwachen und vor dem schlafengehen zeigen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=pxDf-KkMCKQ

Und wenn dann immer noch gefragt wird, wie ich darauf komme, dass die Verantwortlichen dieser riesengrossen Sauerei Mörder sind, der darf sich gern diese Bilder anschauen. VORSICHT: Nicht beim Essen oder auf nüchternem Magen.

Wenn ich nun davon ausgehe, dass alle Lebewesen auf diesem Planeten die gleiche Existensberechtigung haben, dann sind die Verantwortlichen dieser Katastrophe gleichzusetzen mit den Schergen der Nazi. Ich möchte keineswegs das Leid der Juden, Schwulen, Sinti, Roma und anderer Verfolgter schmälern. Nichts liegt mir ferner als dieses. Aber wenn ich mir vorstelle wie viele Lebewesen im Golf von Mexiko sterben, weil ein paar skrupellose Menschen den persönlichen Profit über den Wert von Tausenden von Lebewesen stellen, dann frage ich mich, ob die Todesstrafe in den USA auch für Verantwortliche eines solchen Massakers an der Natur Anwendung findet. Oder zumindest eine mehrfache(!) lebenslange Freiheitsstrafe  zu erwarten ist.

Am Ende aber werden die Verantwortlichen sich auf ihren Luxusyachten zur Ruhe setzen und sich über die Deppen totlachen deren Leben sie ruinierten.

Via Fefe. Und einen Gruss an Enno 🙂

Selektion oder „Berechtigt Pleite“

Wer Schaden verursacht, muss für diesen haften. Dies gilt für Autofahrer, Privatpersonen und Eltern haften für ihre Kinder. Was aber ist mit den internationalen Konzernen? Was ist mit Konzernen, die Katastrophen wie in Bhopal, Seveso oder eben auch im Golf von Mexiko zu verantworten haben?  Die Welt dreht sich weiter und die Firmen Roche (Seveso) und DOW Chemical (Bhopal) – deren Tochtergesellschaften für unvorstellbare Katastrophen verantwortlich zeichnen – lassen weiterhin ihre Aktien an der Berg- und Talfahrt der Märkte teilnehmen.

Mit BP kann es nun das erste Mal passieren, dass die Aktionäre einen Totalverlust einfahren müssen, weil das Unternehmen nicht genügend in die Sicherheit investierte. Geld sparen um die Dividende zu erhöhen führt nicht immer zu Shareholder-Happiness. Ein paar Tausend Dollar gegen ein Milliardenkonzern. Dummer Tausch.

Die Welt schreibt:

Es wäre BP sicher lieb, wenn Matt Simmons nur irgendein Spinner wäre. Denn der Amerikaner sagt in diesen Tagen Sätze wie: „Es dauert nicht mehr lange, bis BP Insolvenz anmeldet.“ Doch Simmons ist kein Irrer sondern ein angesehener Energieexperte. Er hat seine eigene auf Energie spezialisierte Investmentbank, kennt die Ölbranche genau und hat zahlreiche Bücher über sie verfasst. Seiner Ansicht nach sind 40 Prozent des Golfs von Mexiko zerstört.

Dass man nicht mehr davon sieht, liegt laut Simmons unter anderem an den chemischen Mitteln, die der britische Ölkonzern BP einsetzt. Denn sie lassen das Öl gar nicht erst an die Oberfläche kommen. Weiter unten im Meer werde derweil unbemerkt die Lebensgrundlage für die Tiere zerstört. „Diesen Schaden kann BP gar nicht alleine bezahlen.“ Dem Unternehmen bleibe daher letztlich kein anderer Ausweg als die Insolvenz.

Die Aktionäre werden sich die Haare raufen und verzweifeln, dass so eine Kleinigkeit das Unternehmen tatsächlich hinrichten kann. Aber es war nicht das undichte Ventil, wie es der Artikel der Welt beschreibt. Die Ursache der Pleite liegt tiefer: Es ist die Gier der Aktionäre, für die unser Planet ein Opfer ist, dass man wahllos ausbeuten kann. Das dieses ein Trugschluss ist, wird nun auf perverse Weise verdeutlicht. Die BP richtet durch Gier einen Schaden an, der grösser ist als das Unternehmen Kapital dagegen zu setzen hätte. Die logische Folge ist: Konkurs – weg mit Schaden.

VIELLEICHT lässt eine BP-Pleite ja die Welt der Wirtschaft LANGSAM umdenken. Vielleicht wird dann die Resource Natur etwas vorsichtiger betrachtet. Später, wenn man sich an BP als „Berechtigt Pleite“ erinnern wird.