TMCpro – zahle und Du wirst überwacht

Was ist TMCpro? Laut Wikipedia ist TMCpro:

TMCpro FM ist ein kostenpflichtiger TMC-Stauwarndienst, der über den RDS-Unterträger von UKW-Sendern verbreitet wird. Der Dienst wird seit April 2004 angeboten. Die Lizenzgebühren werden über die Kosten der TMCpro-fähigen Navigationssysteme abgegolten.

Das Besondere ist nun, dass der Betreiber dieses Dienstes, die T-Systems Traffic GmbH zur T-Systems gehört, dem Geschäftskundenbereich der Deutschen Telekom AG. Ja genau, das sind diejenigen, die immer wieder so viele personenbezogene Daten nach draussen geworfen haben, deren interne Sicherheit man auch als interne Datenunsicherheit bezeichnen kann.

Der absolute Brüller ist, dass – laut Golem – TMCpro nun im Frühjahr starten soll und zwar::

Der Verkehrsservice wird auf anonymisierte Handydaten zurückgreifen, um Staus frühzeitig zu erkennen.

(Hervorhebung vom Verfasser), wers glaubt wird selig!

Golem weiter:

T-Systems Traffic nennt die dabei ermittelten Daten Floating Phone Data und nutzt die Daten des Mobilfunknetzes von T-Mobile

Diese Daten werden schliesslich DAUERND erfasst und als Zweitverwendung vielleicht sogar gespeichert. Das Zukunftsszenario sieht also wie folgt aus:

Anruf bei der Telekom: „Guaden Tag, Müller BKA, mal wieder Zugriff auf die Vorratsdaten: Ich brauche mal alle Daten bezüglich des Mobilanschlusses 0171/1234567 – am besten gleich das Bewegungprofil der letzten vier Wochen“

Wer also – nach den ganzen Datenpannen der Vergangenheit- noch einen Grund braucht seinen T-Mobile-Vertrag in die Tonne zu treten: Voila, here we go!

Eine Relation

Fast alle Dresdner-Vorstände müssen gehen

betitelt die Welt einen Artikel. Das löst Beklemmungen aus. „Fast alle“ und „Vorstände„. Der geneigte Zielgruppenangehörige mag sich denken „Endlich auch mal die da oben“ oder „Siehste, nicht nur der Angestellte, auch Vorstände sind betroffen“. Das es sich um sieben von acht Vorstandsmitglieder handelt, macht – so rein prozentual gesehen – eine richtige Meldung aus. Aber es ist nichts neues, dass „Übernommene“ Manager ihren Schreibstisch im Keller wieder finden und dann irgendann – mit einer freundlichen „Ablösesumme“ aus dem Unternehmen scheiden.

So richtig interessant wird diese Meldung in Verbindung zu einer anderen, ebenfalls in der Welt erschienenen Meldung:

Commerzbank-Plan löst Panik bei Mitarbeitern aus

und

Der neue Bankenriese will allein in Deutschland 6500 Stellen streichen, sowohl im Privat- wie auch im Geschäftskundenbereich.

Das diese Stellenstreichungen nicht zwingend durch Entlassungen, sondern durch „Nichtbesetzen freiwerdender Stellen“ und „Förderung freiwilligen Ausscheidens“ erreicht werden solle, ändert nichts an der tatsache, dass es 6500 Arbeitsplätze für Bankkaufleute, IT-Mitarbeitern etc. eben in der deutschen bankenlandschaft nicht mehr geben wird. Arbeitsplätze die auch nicht „mal eben“ durch Einstellungen von anderen Banken neugeschaffen werden können. Und was der Mittelstand (der im Moment in Deutschland den höchste Anteil an Stellenneuschaffungen hat)  mit Bankkaufleuten soll, weiss auch niemand so recht.