Ein schönes Beispiel zum Thema „sauberer Journalismus“

Auch der Spiegel hat mitbekommen, dass Lars Hinrichs das Unternehmen verlässt. Allerdings finde ich die Zeile:

Bereits am Freitag hatte die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gemeldet, dass Hinrichs sein Amt als Vorstandsvorsitzender niederlegen wird. Xing selbst hatte dies am Freitag noch dementiert.

interessant, denn am Freitag hiess das Dementi:

Die Kontaktplattform Xing (News/Aktienkurs) <O1BC.ETR> hat Informationen aus Branchenkreisen über einen möglichen Rücktritt des Chefs Lars Hinrichs wegen einer Kontroverse über die Nutzung von Mitgliederdaten zurückgewiesen. Hinrichs habe das volle Vertrauen seiner Vorstandskollegen und des Aufsichtsrates, teilte das Unternehmen am Freitag mit (Quelle: Finanznachrichten Hervorhebung von mir)

Da wird NICHT dementiert, dass Hinrichs Xing verlässt, sondern eben, dass es nicht wegen einer Kontroverse geschieht. Tja, wer lesen kann ist eben klar im Vorteil. Aber es ist ja nur der Spiegel, was will man erwarten…

Frau Merkel ist soo genial….. oder dämlich

Da soll Hans Tietmeyer von ihr zum Vorsitzenden einer Expertengruppe werden, um Vorschläge für die neuen Regeln auf den Finanzmärkten zu erarbeiten. Na SUPER! Tietmeyer hat sich einen Namen gemacht, weil er Aufsichtsrat der Hypo Real Estate sass. Eben jener Bank, die als erste und zwar mit richtigem Knall implodierte.

Quelle: Welt

Ich schlage vor, dass ab sofort Doppelagenten den Vorsitz des BND übernehmen oder Strafgefangene als Leiter von Strafvollzugsanstalten eingesetzt werden. Die haben sicher Ahnung von der Materie, ob sie allerdings die richtige Wahl sind?

Der Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt sagte (laut Wikipedia) über Tietmeyer, der von 1993 bis 1999 Präsident der Deutschen Bundesbank war:

Helmut Schmidt äußerte in einem offenen Brief heftige Kritik an der der Geldpolitik Tietmeyers, der seiner Ansicht nach die europäische Währungsunion verhindern wollte

Der Wikipedia Artikel ist auch recht interessant, was den beruflichen Werdegang Tietmeyers angeht. Da hat man eine Ahnung in welcher Richtung der Wind dieser „Expertengruppe“ wehen wird.

Nachtrag: 13:30 (75 Minuten nach Erstellung): Herr Tietmeyer will den Job nun doch nicht mehr, meldet die Tagesschau. Ach….

Popeye der Spinatmatrose

In der Süddeutschen Zeitung las ich einen interessanten Artikel über einen Selbstversuch mit Steroiden. Mir sind diese muskelbepackten Erzeugnisse der chemischen Industrie (aka Budybuilder) seit Jahren suspekt. Schon vor ca. 30 Jahren erzählte mir mein Vater (der sein Leben lang mit einem ehrbaren Handwerksberuf die Familie versorgte) von einer Arbeit in einem Sportstudio (ja, damals hiessen die noch nicht „Fitness“). Er fragte zwei (oder drei) der anwesender Kraftprotze, ob sie nichtm mal eben mit anfassen können, die schweren Heizkörper zu schleppen. Er muss sich gedacht haben: Naja, die nehmen zwei an jeder Seite. Aber weit gefehlt. Denn die Antwort war: Nee, geht nicht, ich darf nur ganz bestimmte Bewegungen machen, sonst gehen meine Muskeln kaputt.

Na toll! Da bauen sich die Typen einen Körper wie Arnold auf und können NICHTS damit anfangen. Was soll man denn bitte mit einem Ferrari, wenn der nicht gefahren werden darf und nur zum anschauen ist?

So und nun lest den Artikel in der Süddeutschen und ihr seht die Bodybuilder mit anderen Augen. 100.000 (unbrauchbare) Volt in den Armen aber keine Hoden. Ich werde ich Zukunft noch breiter Grinsen, wenn mir diese Packesel im Wege stehen. Dann lieber schmal und ein kleines Bäuchlein, aber einen voll funktionsfähigen Körper.