Die spinnen die Briten. Oder: Der natürliche Umgang mit Kindern

Ich – und ganze Generationen mit mir – habe eine normale Kindheit gehabt. Wenn ich hilflos war, habe ich einen Erwachsenen gefragt. Als ich mir als ca. 11-Jähriger einmal – beim „Spielen“- eine stark blutende Kopfverletzung zuzog, klingelte ich bei wildfremden Leuten, und bat um Hilfe. Mir wurde geholfen und ich wurde eindringlich ermahnt nun schnell zu meiner Mutter zu flitzen und mit ihr zu einem Arzt zu gehen.

Wäre mir das heutzutage in England passiert, würde wahrscheinlich nur kurz durch den Spion geschaut und ich würde eher auf der Strasse verbluten, als dass man mir (einem fremden Kind)  öffnen und helfen würde.

Der Stern schreibt über die Paranoiker in England, die Regelungen, die Restriktionen beim Umgang mit Kindern. Es liest sich wie ein Roman von Steven King – irgendwie surreal.

Denn Eltern stehen in Großbritannien unter Dauerbeobachtung: Mütter, die Freunde ihrer Kinder zum Fußball fahren, Autoren, die in Schulen Vorlesungen halten – jeder, der irgendwie mit Kindern zu tun hat, muss laut Gesetz beweisen, dass er keine Vorstrafen für Kindesmissbrauchs hat. Elf Millionen Erwachsene werden Ende des Jahres in einer Datenbank erfasst sein. Vor allem Unternehmen sind inzwischen so ängstlich, dass sie im voreilenden Gehorsam vor allem Männern ganz den Kontakt mit Kindern untersagen: Erst gerade wurde ein werdender Vater vom Platz neben seiner schwangeren Frau vertrieben. Er hätte dort neben einem 12-jährigen, ihm fremden Jungen gesessen. Trotz Protesten seiner Frau musste er in einen anderen Teil des Flugzeuges umziehen.

Hallo? In was für einer Welt leben wir? Ist das eine neue Art derApartheid? Werden Kinder in Zukunft nur noch in Reservaten aufgezogen werden, am besten von Robotern, da niemand gänzlich ausschliessen kann, dass auch eine Frau einem Kind etwas antun könnte. Man kann nicht jegliches Lebensrisiko abfedern.

Haben uns nicht die Desinfektionsmittel gezeigt, was passiert, wenn unsere Kinder in „klinisch reiner“ Umgebung aufwachsen? Warum tun die Engländer sich dies selbst an?

Gnade uns Gott, wenn wir dies kopieren! Und das schreibe ich als Vater, der glaubt, seine Kinder nach bestem Wissen und Gewissen aufgezogen zu haben ohne ihnen die Freiheit des Mensch seins geraubt zu haben.

In England sind Eltern nun gerade zu Helden geworden, weil sie sich dem Sicherheitswahn widersetzen und ihre Kinder mit dem Fahrrad eine 1,6Km lange Strecke unbeobachtet zur Schule fahren lassen.

Wie sagte Asterix: Die spinnen die Briten

Offener Artikel an den Kuschelpunker #wm

Mein lieber Kuschelpunker,

wenn mich jemand fragt wer mein bester Freund ist, dann fällt garantiert dein Name. Aber eines ist GANZ sicher:

Ich werde NIE wieder ein WM-Spiel Deutschland:$Gegner mit dir gemeinsam sehen

Begründung:

Das Spiel Deutschland:Australien konnten wir aus organisatorischen Gründen nicht gemeinsam sehen: Deutschland gewann

Das Spiel Deutschland gegen Serbien sahen wie gemeinsam – es war eine nette, kleine Feierei bei Bier und Grillfleisch, aber hatten wir etwas zu feiern, als wir gemeinsam das WM-Spiel sahen? Nein, wir machten uns Mut, dass DIESES Spiel ein Ausreisser war und die deutsche Mannschaft EIGENTLICH so gut ist, wie wir es im ersten Spiel sahen. All die kleinen Tricks des „Letzten ECHTEN Punkers südlich der Elbe“ (sorry, DAS ist Heiko….)  brachten nix: Keine alten stinkenden Fußballschuhe, keine Hutparade – nix half. Wir sahen eine Niederlage

Dann entschieden wir es auszuprobieren: Wir machten aus, dass Spiel gegen Ghana NICHT gemeinsam zu sehen, um versuchen herauszufinden, ob es da eine zarte Gesetzmäßigkeit geben könnte. Verdammte Kiste: Deutschland gewinnt 1:0 gegen Ghana. War ein bisschen holperig, aber Deutschland gewann 1:0 und wir kamen weiter.

Aufgrund der Ghana-Erfahrung wurde – man hat ja auch eine nationale Verantwortung – beschlossen wir, dass wir auch das Spiel Deutschland:England NICHT gemeinsam sehen werden. Es zeichnete sich (aufgrund des schwachen Spiels gegen Ghana) zwar noch keine wirkliche Gesetzmäßigkeit ab, aber sicher ist sicher. Und Deutschland gewann 4:1. Alter war das genial. Fußball wie er Spaß macht, wie wir beide ihn so super gern sehen.  Deutschland schickt England nach Hause und hat nebenbei das „Glück“, die Wembley-Frage als ungültig zu stempeln. Ein Ergebnis wie es keiner von uns auch nur zu hoffen wagte.

Zum Spiel Argentinien:Deutschland brauchten wir nicht lange zu diskutieren. Es wurde ANgesprochen, aber wir beide wussten, dass es wertvoller ist dass Deutschland gewinnt, als dass wir ein paar Biere zusammen trinken. Du holtest Dir wieder den Ossi-Stefan  (lieber Gruss auch an ihn – an „Unwissende“: Das ist ein Kompliment und liebevoll gemeint!) nach Hause und ich guckte „in Ruhe“ Zuhause. „In Ruhe“ – hahahaha. Alter was habe ich geschwitzt. Erst das 3:0 befreite den alten Mann von der steten Gefahr des Herzkaspers. Das 4:0 machte mich glücklich und beim Schlusspfiff war alles OK und das Bier (kleines Kampfgepäck) war leer.

Alterchen, ich bin alt, demenzkrank und sowieso. Aber es gibt Dinge die ich noch mitbekomme und dazu gehört: Wir beide gemeinsam „Fußball gucken“, da liegt kein Segen drauf. Eher würde ich Fussball NICHT gucken, als mit dir auf eine Leinwand zu glotzen. Aber Du solltest vielleicht darauf achten, dass Du den Ossi bei dir hast, wenn wir das nächste Spiel gegen Spanien oder Paraguay verfolgen.

BTW: Ich bin nicht abergläubisch, aber solche Details können auch nicht schaden.

Mein bester Freund bleibst Du trotzdem 🙂

Für unsere Freunde auf „der Insel“

httpv://www.youtube.com/watch?v=oUMwu_gXK7Q

Wenn die deutsche Mannschaft diese Form beibehält hat England heute gegen den zukünftigen Weltmeister verloren. Das Dumme ist nur, die deutsche Nationalmannschaft spielt nicht jedes Spiel mit dieser Qualität.