[Update]Der Beweis, das Videoüberwachung dem Menschen nicht hilft

httpv://www.youtube.com/watch?v=7hpS9namx1Y

WENN Videoüberwachung für den Bürger wäre, dann erlaube ich mir – so ganz vorsichtig – die Frage zu stellen, warum dieser offensichtlich hilflosen Person nicht geholfen wird. Er eiert (anders kann man es nicht bezeichnen) durch verschiedene Videoüberwachungen, hat mehrfach mehr als nur Glück, dass er sich nicht ernsthaft verletzt. Aber Hilfe bekommt dieser Mann nicht.

Die SUN amüsiert sich über die Collage von Hilflosigkeiten, ich aber frage: Wenn er ausgeraubt, verprügelt und am Ende getötet worden wäre – was hätte ihm die Videoüberwachung gebracht, wenn diese so offensichtlich nur zur Dokumentation der Hilflosigkeit, nicht aber zur Hilfe geeignet ist.

Wer videoüberwacht um Sicherheitspersonal einzusparen vergeht sich an den potentiellen Opfern und müsste – nach meinem Rechtsempfinden – wegen Mithilfe ebenfalls belangt werden können.

Ob die betreffende Person seine Einwilligung gegeben hat, dass diese Videos im Internet auftauchen, darf mir auch gern mal jemand beantworten. Lieb wäre es mir, wenn der Typ Anhänger der Spackeria wäre.

PS: Ich muss anmerken: Das Video ist wahrlich sehenswert, auch wenn mir der arme Kerl leid tut.

Update: Der Spiegel schreibt dazu:

Das Personal habe sich das Lachen nur schwer verkneifen können, als es den Mann wiedererkannt habe. „Wir waren alle sehr erleichtert, als wir sahen, dass er nicht unter einen Zug gekommen war“, so die Quelle weiter. Der Mann sei total betrunken gewesen: „Es ist unglaublich, dass er sich nicht ernsthaft verletzt hat.“

Anscheinend kommt da noch eine sehr konkrete „Unterlassene Hilfeleistung“ hinzu

Sind Kernkraftwerke „fairer“ als Kohlekraftwerke?

Ich schätze mal, dass die Mehrzahl der Leser denkt bei der Headline „Nun hat er definitiv den Verstand verloren“. Würde ich auch denken, aber wartet mal einen Moment ab.

Seit Donnerstag bin ich platt wie eine Flunder – bereits Dienstag erklärte mir meine Stirnhöhle den Krieg und seit Donnerstag lag ich flach. Was macht man, wenn man das Gefühl hat, dass der Nasenausfluss gut ist, weil damit vielleicht ein bisschen Druck aus dem Kopf abhaut? Man schaut ARTE.

Am Freitag lief dort eine Doku namens „Es war einmal eine Insel“, welche auf der ARTE-Webseite wie folgt beschrieben wird:

Wie alle traditionellen polynesischen Gemeinschaften legen auch die Bewohner des kleinen Pazifik-Atolls Takuu großen Wert auf die Erhaltung ihrer ursprünglichen Sitten und Gebräuche. Nun sind die 400 Insulaner mit den verheerenden Folgen des Klimawandels konfrontiert: Ihre bereits von zahlreichen Hochwassern gezeichnete Heimat wird abermals von einer gewaltigen Flutwelle heimgesucht und droht, in absehbarer Zeit unbewohnbar zu werden.
Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen die Inselbewohner Teloo, Endar und Satty. Sie begleiten den Ozeanographen John Hunter und den Geomorphologen Scott Smithers über das Atoll. Die beiden Forscher untersuchen die unmittelbaren Folgen des Anstiegs des Meeresspiegels, die für die Inselbewohner dramatisch sind.
Die beinahe mittellose und auf sich allein gestellte Gemeinschaft steht nun vor der Entscheidung, entweder auf die Insel Bougainville – und damit in eine ungewisse Zukunft – umzusiedeln oder den riskanten Kampf ums Überleben in ihrer Heimat, dem Takuu-Atoll, aufzunehmen.

Es war erschütternd zu sehen, wie diesen eigentlich sehr glücklichen Menschen auf einer kleinen Insel, die von Fischfang und ein wenig Ackerbau ein sehr glückliches Leben führen, eröffnet wird, dass Sie wohl umgesiedelt werden müssen. Die angereisten Wissenschaftler erklärten den Eingeborenen auch warum der Meeresspiegel stetig steigt und ihre Insel überflutet: Weil andere Menschen dank CO²-Ausstoss die Klimaveränderung verantworten. Wenn diese Menschen umgesiedelt werden, müssen sie sich mit den bisherigen Landbesitzern arrangieren und dürften sich als niederste Angestellte irgendwo verdingen, wenn sie nicht gleich im Slums umgesiedelt werden müssten.

Und genau an diesem Punkt kam mir der Gedanke, wie unfair doch die Kohlekraftwerke sind. Während bei einem GAU eines Kernkraftwerke typischerweise zumindest auch Menschen von der Strahlung niedergesiebt werden, die diese Form der Energiegewinnung auch nutzen, haut die Klimaerwärmung als erstes Menschen weg, die kaum eigenen Strom haben – wenn dann höchstens für das Funkgerät der Insel.

Mal eine Idee: Alle CO²-Schleudern zuerst abschalten UND um die AKWs werden die Menschen angesiedelt, die von den AKWs – vor allem monetär – profitieren. Im inneren Ring wohnen Banker, Manager und ganz viele Aktionäre, die rein monetär profitieren. Im nächsten Kreis wohnen die Siemens-Mitarbeiter, Politiker die Verträge unterschrieben haben oder sonstwie AKWs oder Endlager zu verantworten haben. Im weiteren, dritten Kreis wohnen Mitarbeiter der AKWs, und vor allem die Mitarbeiter der grössten Abnehmer von Atomstrom. Als da wären Metallhüten, Stahlhersteller etc..

Verbunden mit diesem dreckigen Deal wäre, dass nicht nur der/die Verantwortliche, sondern auch seine Kinder und Kindeskinder für mindestens 10 Generationen dieser Aufenthaltspflicht unterliegen. Im Falle eines Unfalls oder Unglücks würden die Bewohner in ihren Häusern und Wohnungen kaserniert werden.

Da der Ex-Ministerpräsident von Niedersachsen – Ernst Abrecht – massgeblich für das „End“lager Gorleben verantwortlich zeichnet, erwarte ich den baldigen Umzug der Frau von der Leyen in das Wendland.

Ich würde es deutlich fairer finden, wenn die für die Technik verantwortlichen Personen auch als erstes in den „Genuß“ der negativen Folgen ihrer Energiepolitik und Geldgier kommen, als dass man auf der anderen Seite des Planeten einfach Inseln untergehen lässt, was bei uns aber nur sehr peripher wahr genommen wird.

Produktzyklen für die Müllhalde

Arte hat mal wieder eine sehenswerte Dokumentation gebracht, die man dankenswerter Weise auch bei Youtube ansehen kann:

httpv://www.youtube.com/watch?v=77UwTx2Sou4

Unter dem Namen „Kaufen für die Müllhalde“ wird dokumentiert, wie sehr unser Wirtschaftssystem vom Produktkreislauf abhängig sind.

Glühbirnen, Nylonstrümpfe, Drucker, Mobiltelefone – bei den meisten dieser Produkte ist das Abnutzungsdatum bereits geplant. Die Verbraucher sollen veranlasst werden, lieber einen neuen Artikel zu kaufen, als den defekten reparieren zu lassen. Die bewusste Verkürzung der Lebensdauer eines Industrieerzeugnisses, um die Wirtschaft in Schwung zu halten, nennt man „geplante Obsoleszenz“. Bereits 1928 schrieb eine Werbezeitschrift unumwunden: „Ein Artikel, der sich nicht abnutzt, ist eine Tragödie fürs Geschäft“.

Neben der geplanten Abnutzung von Produkten wird auch mittels Produktzyklen massiv unser „Haben muss“-Instinkt angesprochen.

Wie soll denn das Wirtschaftswachstum generiert, werden, wenn wir Kaufdeppen nicht mindestens jedes Jahr einen neuen PC kaufen und alle 6 Monate ein neues Smartphone?

(Groß)Mutters Waschmaschine war ein Vorkriegsmodell – heute fällt die Waschmaschine exakt 2 Tage nach Ablauf der Gewährleistung stöhnen auseinander. Wobei die wahre Ingenieurskunst darin liegt, die Reparaturkosten so hoch anzusetzen, dass der Mechaniker zu teuer ist und lieber ein neues Produkt gekauft wird.

So wie ein neuer Tintenstrahldrucker günstiger ist, als die Kartusche mit der Ersatztinte (aber das ist eine andere Geschichte) um uns Verbraucher zum Neukauf zu motivieren. Das Problem des Mülls, naja – aus den Augen aus dem Sinn.