ER ist schuld an meiner Sucht – 50 Jahre Computerspiele

Der Spiegel macht mich darauf aufmerksam, dass 1958 das erste Computerspiel das Licht der Welt erblickte: Der Physiker William Higinbotham stellte einen Tennis-Automaten für Besucher eines Forschungszentrums auf:

Das war revolutionär! Wie Goblin (der Begründer der ersten oder zweiten Mailbox in Norddeutschland) schon vor 10 Jahren sagte:“ Alle Spiele, die es heute gibt, leiten sich von Pong und/oder Pac-Man ab“.

Mein erster Computer, der Philips G7000 wurde vor fast genau 30 Jahren mit 3 Cartridges ausgeliefert: Tennis, Pac-Man und Assembler. Nachdem ich mit Tennis und Pac-Man durch war, nahm das Verhängnis seinen Lauf: Ich begann zu programmieren – in Assembler und OHNE jegliche Möglichkeit den Code dauerhaft speihern zu können……

Possenspiel um ICE-Achsen

Es geht um Schuldzuweisungen in Sachen ICE-Achsproblemen. Der Welt kann man folgende Information entnehmen:

Nachdem Mehdorn angekündigt hat, Schadenersatzforderungen gegenüber der Industrie zu prüfen, kontern die Zughersteller nun: „Die Bahn weiß bereits seit dem 6. August, dass es einen Riss an einer Achse eines ICE-T-Zuges gab. Wir wurden aber erst Mitte Oktober darüber unterrichtet“, sagt ein Manager aus dem Konsortium. „Hätte man uns schneller informiert, gäbe es längst Lösungen und die Stilllegung der ICE-T-Flotte wäre nicht nötig gewesen.“

Tja, die armen Zughersteller. Sind wahrscheinlich alle des lesens nicht mächtig, denn bereits am 15. August 2008 war (ebenfalls in der Welt) zu lesen:

Nach einem Bescheid des Eisenbahnbundesamtes (EBA) ist bei einem Teil der ICE-III-Züge ab sofort eine Untersuchung der Achsen auf Abnutzungserscheinungen bereits nach 120.000 Fahrkilometern nötig

und

Ungeachtet der ungewöhnlichen Maßnahmen sieht die Bahn kein grundsätzliches Sicherheitsproblem bei ihren ICE-Zügen. „Bahnindustrie, Radsatzhersteller und die Deutsche Bahn als Zugbetreiber gehen von einer uneingeschränkten Sicherheit der ICE-Flotte aus“, sagte Karl-Friedrich Rausch, DB-Personenverkehrsvorstand

Da lesen die Hersteller des ICEs erstens keine Zeitungen und zweitens lügt der Herr Rausch im August wohl offensichtlich, wenn er zitiert wird, dass Bahnindustrie und Radsatzhersteller von uneingeschränkter Sicherheit ausgehen. Denn wenn ein Hersteller erklärt, sein Produkt ist sicher, so hat er das GANZ sicher vorher spezifisch eingehend getestet. Denn ein vernünftiges Produktmanagment wird doch wohl proaktiv jeglichen Hinweisen nachgehen, die auf Fehler oder Probleme des eigenen (oder auch fremden..) Produktes hinweisen.

Zum Thema „kontern die Zughersteller“ kann ich nur sagen: GANZ schwach meine Herren.

Nachtrag zu „Die Bahn startet Serviceoffensive“

Ja, es gibt schon wundervolle Massnahmen, wie man aus „einfachen Schaffnern“ Kettenhunde bastelt. Wie heute der Welt zu entnehmen ist, hat die Deutsche Bundesbahn AG „Fangprämien“ für erwischte Schwarzfahrer eingeführt. Diese Fangprämie ersetzt die ehemals gezahlte Provision für im Zug verkaufte Fahrkarten.

Ist das der ursächliche Grund dafür, dass eine Bahn-Schaffnerin ein 12-jähriges Mädchen aus dem Zug warf und es bei anbrechender Dunkelheit 5 Kilometer ein schwere Chello schleppen liess? (Siehe auch hier)

Die Schaffnerin hätte also – so rein monetär – nichts von dem Angebot der anderen Bahnreisenden gehabt, wenn ein netter, sozial handelnder Mitreisender den Fahrpreis bezahlt hätte. Dafür gibt es kein geld. Nur wenn die Schaffnerin die Amtshandlung vollendet, klingelt es in ihrem Portemonaie.

Ja, DANN sieht die Sache aber anders aus, denn in diesem Fall (und ich verachte das Verhalten der Schaffnerin immer noch zu 100%) gibt es aber eine Motivation: Ich nehme mal an, dass Schaffner bei der Bundesbahn nicht ansatzweise die 2,975Millionen Euro (Quelle Welt) Jahresgehalt nach Hause bringt, die Herr Mehdorn im jahr 2007 als Gehalt aufs Konto kriegte. Sicherlich wird bei Gehaltverhandlungen auch seitens der Bahn eben diese Fangprämie erwähnt „Die Angestellten bekommen ja noch die Fangprämie (insert some Durchschnittswert) zu dem Tariflohn dazu“ (Remember Kellner und Trinkgeld?)

Wie beschissen ist das System in dem wir leben müssen? Jeder ist korrumpierbar, nur die Summe unterscheidet uns ;(

Natürlich weisst Die Bahn jeglichen Zusammenhang zwischen Fangprämie und diesem Fall zurück Quelle:

Auch die Deutsche Bahn versucht, den Verdacht zu widerlegen, die Schaffnerin habe einfach nur herzlos Geld einstreichen wollen. „Natürlich müssen Schwarzfahrer erwischt werden, aber mit der Prämie hat dieser Fall überhaupt nichts zu tun“, versicherte die Bahn-Sprecherin.

Dort ist AUCH zu lesen:

Bislang konnte das Unternehmen das Motiv der Schaffnerin nicht weiter erklären. „Im Laufe der Woche wird mit der Kundebetreuerin gesprochen“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn WELT ONLINE.

Moment: Die Bahn hat noch NICHT mit der Schaffnerin gesprochen, aber kann jetzt schon ausschliessen, dass die Prämie mit dem Fall nichts zu tun hat? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?