Asgaard, Elbe Protego, Athen und Somalia

Die Not vieler und die Geldgier weniger treiben schon seltsame Blüten. Während ich gerade dabei bin über die berufliche Vergangenheit eines Herrn Dirk Gaßmann zu recherchieren, der sich bis vorgestern bei Xing noch als CEO (Geschäftsführer) der Firma ASGAARD German Security Group eingeschrieben hatte, berichtet die Tagesschau heute über Ex-Soldaten, die mittels Fördergelder zu Personenschützern etc. ausgebildet werden.

Nun fragt man sich – ja und? Was hat Asgaard damit zu tun? Da kommen wir wieder zu dem Herrn Gaßmann, der (laut mir vorliegenden Informationen) in voriger Tätigkeit als Geschäftsführer einer Firma Elbe Protego GmbH tätig war. Und über diese Firma findet man dann ein paar Informationen im Netz:

Kann mich noch erinnern das vor 5 oder 6 Jahren ein Bericht über Elbe Protego im Fernsehen kam. Sie würden nur ehemalige Soldaten und Polizisten nehmen und blablabla. Riesen Internetauftritt usw.! Möchte nicht wissen wieviele gutgläubig nach dem Bund ihre Kohle bzw. die Fördergelder der Bundeswehr dorthin geschleppt haben. Und jetzt google mal nach der Firma … die gibts nämlich heute nicht mehr. (Quelle – Inhalt von 2007)

Über den Athen-Einsatz, der in Verbindung mit der Firma ASGAARD German Security Group  genannt wird, findet man auch nur über Umwege Informationen. Mir liegt ein – unveröffentlichter – Zeitungsartikel über eine Einsatz der Elbe Protego GmbH  anlässlich der Olympiade in Athen aus dem Jahr 2004 vor, der wie folgt eingeleitet wurde:

Personenschützer sollen die Sicherheit gewährleisten. Aber wie sieht es mit ihrer eigenen Sicherheit aus? Müssen die Bodyguards, bevor sie tätig werden , erst einmal überprüfen, wie sicher ihre Auftraggeber sind? Ein schlichtweg haarsträubender Fall, der sich im Schatten des Athener Olympiastadiums ab­spielte und nicht weniger als 40 Personenschützer vorwiegend aus Deutschland betraf, legt derlei Vorsicht nahe. Was die pri­vaten Sicherheitskräfte im Schatten der Akropolis erlebten, birgt genug Stoff für einen Krimi – einen schlechten allerdings.

In diesem Artikel geht es um eine Veranstaltung, über die der Focus berichtete. Mein Informant berichtet über das Ende dieser Veranstaltung wie folgt:

Nachdem das Kind nun in den Brunnen gefallen war, mussten diverse Mietfahrzeuge wieder nach Deutschland gebracht werden. In einem dieser Fahrzeuge befand ich mich. Wir verließen an einem Montagabend Athen. Mit uns kamen mehrere Servicekräfte, die für die Sympark AG arbeiten hätten sollen. Der größere Teil der {Firmenname – siehe unten stehenden Kommentar – gelöscht} Mitarbeiter (Subunternehmer) wurde in Athen zurückgelassen. Es gab zwar eine Zusage auf einen Rückflug, aber Gaßmann war vorher verschwunden. {Name von mir am 09.06.2012 auf Wunsch der vormals hier genannten Person gelöscht. Mittels Klageweg hätte man ihn wohl drinnen lassen können – schliesslich habe ich Aussagen Dritter (belegbar) weiter gegeben – aber ich habe keine Lust auf lange und kostspielige Verfahren } sollte die Rückreise dieser Mitarbeiter koordinieren. Zuvor setzte sich dieser aber auch mit seiner geliehenen S-Klasse ab.

Insofern kann ich nur jedem, der mit dem Gedanken spielt für eine deutsche Firma im Ausland als Sicherheitsdienstleister oder gar Söldner tätig zu werden: Drum prüfe wer sich ewig bindet.

Nachtrag 20.07.2017: Kann mir bitte jemand mitteilen, wieso dieser Artikel seit gestern ein derartiges Interesse findet? Die Zugriffszahlen sind quasi explodiert. Ich wundere mich schlicht. Eine kurze Info in den Kommentaren wäre sehr nett – danke vorab.

Deutsche Reservisten als „Tapfere Verbündete“ in Somalia?

Wer kennt sie noch? Die heldenhaften Comics „Die Sturmtruppen – so war Papas Wehrmacht“, bei denen auch die „tapferen Verbündeten“ auftauchten? So wie es scheint, werden ab sofort auch gewisse deutsche Sicherheitsfirmen sich mit diesen „tapferen Verbündeten“ vergleichen lassen müssen.

Liest man in der Pressemitteilung der “Asgaard German Security Group“ vom 16.12.2009 noch:

Der Vertrag beinhaltet weitreichende und exklusive Aufgaben- und Kompetenzbereiche: von der strategischen Beratung und Planung zur Sicherheit bis hin zur operativen Umsetzung und Durchführung  aller Maßnahmen,  die  notwendig  sind,  um Sicherheit und Frieden wieder herzustellen. (Hervorhebung von mir)
Zu ALLEN Massnahmen zählt im Worst-Case auch der Sturm auf das Regierungsgebäude des international unterstützten Regierungschefs, Präsident Scharif Scheich Ahmed. Sowas kann passieren, wenn man sich von dem Aufständischen Galadid Abdinur Ahmad Darman bezahlen lässt. Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird.
In einer Pressemitteilung vom 22.05.2010 heisst es nun:

Die ASGAARD German Security Group hat und wird in keiner Weise gegen die Interessen der Bundesrepublik Deutschland oder der Bundesregierung tätig werden. Weiter wird es auf keinen Fall zu Problemen oder Konfliktsituationen mit der Bundeswehr oder dem Bundesministerium der Verteidigung kommen. Im Gegensatz zu der freizügigen Pressemeldung wird es auf keinen Fall zu Eskalationen mit unseren Kameraden der Bundeswehr kommen.

Wie süss. Da wird frech zurück gerudert. Eben noch im Flecktarn wild um sich ballernd, geht man nun auf Distanz. Vielleicht sollte man aber nicht nur auf Distanz gehen sondern dem Ruf „Volle Deckung“ folgen, denn der Tagesschau ist sehr aktuell zu entnehmen:

Der FDP-Außenpolitiker Rainer Stinner unterstrich, Darman sei nicht der anerkannte Präsident Somalias. Sollte er tatsächlich den jetzt diskutierten Vertrag mit Asgaard geschlossen haben, „dann verstößt das eindeutig gegen Sanktionen, die vom UN-Sicherheitsrat verabschiedet wurden“. Dieses erweiterte Militärgüter-Embargo beinhalte, dass weder Waffen noch Ausbildung nach Somalia geliefert werden dürften – ausgenommen sei die internationale Friedenstruppe AMISON. Wenn Asgaard gegen dieses Embargo verstoße, „dann muss die Firma zur Verantwortung gezogen werden“.

Und wenn DAS stimmt wird sich wohl tatsächlich nicht nur der deutsche Staatsanwalt sehr kurzfristig für die “Asgaard German Security Group“ interessieren:

Auch widerspricht die Entsendung eines ersten Asgaard-Teams der Behauptung des Darman-Sprechers, dass nichts unternommen werden solle, bevor Darman von der internationalen Gemeinschaft anerkannt sei.

Der Sinn der FDP: Abgreifen von Ämtern und Bevorzugung der Lobbyisten

Die FDP entwickelt sich doch immer mehr zur Lachnummer der Parteien. Erst der Steuervorteil Dank Mövenpick-Spenden (OK, da war auch die CSU dran beteiligt!). Dann – erst vor 2 Tagen – die Verpuffung der Steuersenkungspläne durch Kanzlerin Merkel. Selten war Westerwelle so bedröppelt.  Und nun scheinen sich auch noch die Pläne zur Kopfpauschale der Krankenversicherung  in Wohlgefallen aufzulösen. Da muss und darf man sich doch wirklich fragen, was bleibt da von der FDP noch über?

Da sitzen fünf FDP-Minister (so viele FDP-Minister musste der Steuerzahler noch nie alimentieren) im Kabinett, von denen man entweder eher gar nichts hört (wer ist nochmal Wirtschaftsminister?), die sich wild und dreist versuchen zu profilieren (Entwicklungshilfe nur dort, wo die Bundeswehr aktiv ist), die sich wild im Kreis drehen (Ich finde Doppelnamen doof – nicht Fisch nicht Fleisch), sind eher wirklungslos  (Roesler) oder machen auf grosser Mann wobei sie eher den Ritter der traurigen Gestalt geben sollten.

Tja liebe Deutsche – und das ist nur die FDP. Das blöde ist nur, wir haben diese Spacken alle selbst gewählt. WIR sind für diese Zustände zuständig. Aber ich habe auch gute Nachrichten für euch: Die FDP wird sich wahrscheinlich die nächsten Monate massiv mit ihren Sponsoren rumärgern müssen, da vieles was unter der Hand versprochen wurde nun absolut nicht mehr umsetzbar ist. Also wird bei den nächsten Wahlen Geld fehlen, was weniger Wahlkrampf bedeutet und am Ende zu weniger Stimmen und Posten für die FDP führen wird. Gut für Deutschland.