Terrorhaftpflicht?

Von Rike wurde ich in den Kommentaren zu den „Aufgeben-Artikel“ auf einen Videobericht aufmerksam gemacht, der sich mit dem herrenlosen Koffer in Hamburg-Harburg beschäftigt:

httpv://www.youtube.com/watch?v=uSC982W8leU

„Der Besitzer wird sich auf hohe Regressforderungen einstellen müssen“.

Wer vor 10 Jahren „tüdelig“ seine Tasche irgendwo stehen liess, der rief (in Abhängigkeit des Wertes vom Inhalt) mehr oder weniger panisch bei den Fundbüros an. Heutzutage ist es schlau, sich direkt nach Südamerika abzusetzen, sollte man feststellen, dass die Frühstücksstullen samt Koffer in der S-Bahn stehen geblieben sind.

Am besten hilft, wenn man sich einen Aktenkoffer mit Kette besorgt, für den man einen Schlüssel im Büro und einen Zuhause deponiert. So kann es einem nicht passieren, dass man Morgens oder Abends im Bistro (Frühstücks- oder Feierabendkaffee) keine ausnehmend teure Dummheit begeht. Was aber wer mit der Bahn in den Urlaub fährt? Stets den Koffer mit aufs Klo nehmen ist schon uncool. Aber wenn man inhn im Gepäcknetz liegen lässt und dann in Bordbistro geht?

Allerdings stellt sich mir die Frage, ob das Vergessen eines Behältnisses nicht ein normales, menschliches Fehlverhalten darstellt. Kann man dafür tatsächlich für den Kosten des Polizeieinsatzes und der Sperrung des Regionalverkehrs zur Rechenschaft gezogen werden? Bei Vorsatz: Kein Thema. Aber was ist mit dem normalen „Lebensrisiko“? Zahlt meine Haftpflichtversicherung? Ist das Vergessen fahrlässig oder grob fahrlässig (nur beiu grob fahrlässig zahlt die Versicherung nicht).

Und das alles nur weil ein paar Politiker ihre Scheiss-Sicherheitsgesetze auf Basis der Auflösung der Menschenrechte durchziehen wollen. Quo vadis Deutschland?

Ballinstadt. Auswandereraustellung in Hamburg

Heute war ich mit meiner Prinzessin mal wieder unterwegs um ihr ein wenig Input zu ihrer neunen Heimat angedeihen zu lassen. Das Ziel war die Ballinstadt am Originalort des Auswanderungsviertels im hamburger Stadtteil Veddel. Die (fest eingerichtete) Austellung ist als „Erlebnisausstellung“ angelegt. Sehr viel audiovisueller Input erfreut, strengt aber auch an. Irgendwann ist man einfach müde an all den Video- und Tonbandinstallationen und würde viel lieber mal den Sinnen etwas Ruhe gönnen und sich über das besondere Konzept der Ballinstadt informieren. Dies geht aber – meines Erachtens – ein wenig unter.

Eine Information ist SEHR wichtig: Im Shop (den man auch betreten kann ohne eine Eintrittskarte erworben zu haben) kann man Eintrittsgutscheine für 10.-€ erwerben. Der reguläre Eintritt beträgt 12.-€. Leider sah ich das erst am Ende des Rundganges. Da hätte man doch glatt 4.-€ (2×2) sparen können. Denn – wenn ich ganz ehrlich bin – 12.-€ pro Person erscheint mir persönlich recht happich. Das Museum für Hamburgische Geschichte nimmt einen Eintrittspreis von 7,50€ pro Person und hat mir deutlich mehr geboten.

Apropos bieten: Bieten lassen kann man sich auch etwas, wenn man anschliessend noch im angeschlossenen Bistro Speisen oder nur Getränke zu sich nehmen möchte. Am Tresen stehend wurden wir vertröstet: Die Kollegin kommt gleich. Nach ca. 7-10 Minuten wieder der gleiche Text: Kollegin kommt gleich. Als dann nach weiteren 5 Minuten auf einmal DREI Personen zeitgleich auftauchten und wir unsere Bestellung aufgeben wollten, wurden wir angewiesen: „Setzen Sie sich an einen der Tische, wir fragen Sie dann vor Ort was sie haben möchten“. Dieser Superservice liess dann in uns – ich bin ja nicht nur im Blog garstig – den Wunsch entstehen, dieses Bedienpersonal auszuhungern: Wir verliessen diese Stätte der Nichtspeisung und gaben der Bedienung weder einen Verzehrauftrag noch ein Trinkgeld. Zu Hause gab es lecker Kaffee – ist ja nicht sooo weit vón der Veddel entfernt.