Guttenberg senkt Hartz IV Kosten dank Berufsarmee

Ja, der Selbstverteidigungsminister hat es drauf. Nachdem dem kurzen Gastspiel als Wirtschaftsminister denkt er nun auch an den Etat der Sozialkassen und hilft die Hartz IV Kosten zu senken:

Die Wehrpflicht läuft aus, jetzt sorgt sich die Bundeswehr ums künftige Personal. Rund 80 Ideen haben die Wehrplaner zu Papier gebracht, um Lücken zu schließen. Neben einem Werben um in Deutschland lebende Ausländer wird laut einem Pressebericht erwogen, Geringqualifizierte gezielt anzusprechen.

Quelle Spiegel. Es ist erschreckend, wie vorhersehbar die Aktionen unserer Politiker sind. Schon vor fast genau einem Jahr schrieb ich hier:

Wenn Ex-Hartz-IVer bei uns den Grenzschützern und Zöllnern an den Flughäfen die Arbeit wegnehmen, dann können die Arbeitslosen doch genau so gut Polizeiaufgaben in Afghanistan übernehmen. Die USA hat BESTE Erfahrungen damit gemacht, ihren ehemaligen Arbeitslosen eine Perspektive beim Militär zu bieten und diese dann als Kanonenfutter in Krisengebiete zu senden. Und wer da Sarkasmus riecht, hat eine gute Nase …

Allerdings war es unser Aussenminister Westerwelle der diese Idee das erste mal äusserte. Der Guttenberg sollte sich also nicht mit fremden Federn schmücken – dieser Schwachsinn ist nicht auf seinem Mist gewachsen.

Die Idee auch Ausländern in der Bundeswehr eine Perspektive zu bieten halten ich für bemerkenswert perfide. Eine deutsche Staatsbürgerschaft bekommt ihr nicht, aber ihr dürft euch für uns gern zum Krüppel schiessen oder ganz umbringen lassen.

Deutsche Politiker: Ohne Moral und Skrupel. Widerlich.

Selbstverteidigungsminister Guttenberg und die Wehrpflicht

Laut Tagesschau will unser hochwohlgeborener Selbstverteidigungsminister den Wehrdienst auf 6 Monate verkürzen.

In dem Interview nannte Guttenberg als Ziel, „einen attraktiven Wehrdienst zu gestalten“, so dass junge Männer diese sechs Monate als einen Gewinn im Leben sehen könnten.

Er prahlt ja so gern, dass er selbst Unteroffizier der Reserve wäre und weiss wie das Militär tickt. Spätestens mit dieser Schnappsidee zeigt er aber seine Ahnungslosigkeit. 6 Monate Grundwehrdienst? Wie soll das funktionieren?

In einer immer techniklastigeren Truppe sind selbst die 3 Monate Grundwehrdienst eher als kurz zu bezeichnen. Da wird man nichts abknappsen können. Nach der Grundwehrdienstzeit würde der Grundwehrdienstleistende keine 3 Monate mehr in der eigentlichen Einheit sein können.

Wie lange würde der Soldat seine Befähigung als Soldat REAL einsetzen können? Von den drei Monaten (rechnen wir 22 Arbeitstage pro Monat) – somit 66 Tage-   gehen ab:

  • ca. 15 Tage Urlaubsanspruch – verbleiben 51 Tage
  • 2 Tage als Reisetage – verbleiben 49 Tage
  • 2 Tage als Sonderurlaub – verbleiben 47 Tage
  • 2 Tage (pauschaliert) Krank – verbleiben 45 Tage
  • 10% der aktiven (51 Tage)  Zeit darf man gern als Sport abziehen – verbleiben 40 Tage
  • 7 Tage Zurechtfinden in der neuen Einheit – verbleiben 32 Tage
  • MINDESTENS 4 Wochen (20 Tage)  Einarbeitung im Job – verbleiben 12 Tage

Da eine Einarbeitungszeit (je nach Anforderung der Tätigkeit) von 2-3 Monaten bis zu 6 Monaten deutlich realistischer erscheint, kann man diesen Vorstoß unseres Selbstverteidigungsministers als unüberlegt, amateurhaft oder gar als hirnrissig bezeichnen. Liebe Kollegen von den Gebirgsjägern, ich als ehemaliges Mitglied der Marine möchte euch nicht zu nahe treten, aber was habt ihr denn dem Verteidigungsminister beigebracht? Hat der nur Gemsen geschubst und Gipfelkreuze geputzt? Auch euer Job dürfte anspruchsvoller sein, als man es in 6 Wochen vermittelt bekommen kann.

Die Wehrpflicht gehört ganz abgeschafft und durch eine gescheite, gute ausgebildete Berufsarmee ersetzt. Scheiss auf die Befindlichkeiten der Pflegedienste, die ohne Zivildienstleistende (welche es nur Dank des Wehrdienstes gibt) zusammenbrechen. Denn Zivis sollten ohnehin nur ZUSATZaufgaben erledigen.

Und einen jungen Menschen für nur SECHS Monaten aus seinem Beruf rauszureissen ist ja wohl noch hirnrissiger als dies für 9 Monate zu tun.