#Digiges tritt der digitalen Gesellschaft in den Arsch

Dass ich kein Freund dieser Laienspieltruppe bin, die sich da in Berlin unter dem Namen „Digitale Gesellschaft e.V.“ gegründet hat, habe ich vielleicht schon mal durchblicken lassen. Zuerst war da das Gefühl, dann kamen Fakten und ein solch Faktum kann man aktuell im Spiegel lesen:

Die „Digitale Gesellschaft“ fordert hingegen die strikte Trennung von Netz und Diensten. Wenn die Provider mehr Geld brauchen, um es in die Infrastruktur stecken zu können, sollen sie es sich von den Kunden holen. „Niemand zwingt die Provider dazu, Daten-Flatrates anzubieten“, sagt der Sprecher der „Digitalen Gesellschaft“.

Wer durch Abschaffung der Flatrate als Möglichkeit in den Raum stellt, vertitt meine Interessen ganz sicher nicht. Ich wäre argumentativ dabei, wenn es als Schwachsinn herausgearbeitet wird, stets höhere Geschwindigkeiten zum Kunden (DSL20.000) mittels Marketing zu propagieren, ohne dass die Netze der Anbieter diese Datenraten auch nur ansatzweise verkraften. Ich wäre ebefalls dabei, wenn festgestellt wird, dass eine DSL20.000 für 9,99€ als wirtschaftlicher Selbstmord erkannt wird.

Das solidarische Prinzip der Flatrate allerdings in Frage zu stellen ist in meinen Augen ein Schildbürgerstreich, den ich aus der Wirtschaft, nicht aber der Netznutzer sehen würde! Flatrate stehen auch für informelle Freiheit, denn es darf nicht sein, dass Informationen nicht abrufbar sind, weil der Anwender aus Geldmangel keinen Zugriff auf grössere Dateien (z.B. Videodokumentationen) hat.

Steigerung: Dumm, Vollidiot, Linksautonom

Es liegt vieles im Argen in unserer Republik, dies kann und will ich nicht leugnen. Wer hier mitliest, dem schwirrt der Kopf vor all der Idiotie und Machtgeilheit von Politik und Wirtschaft.

Was aber sogenannte Linksautonome gestern in Berlin veranstalteten ist ein grosser Anfall von schwachsinniger Kontraproduktivität an der Sache:

RBB berichtet:

Infolge des Kabelbrands war es am Montag zu schweren Störungen im Schienenverkehr gekommen. Zehntausende von Menschen waren betroffen. Der Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr im Osten Berlins und dem angrenzenden Umland war den ganzen Tag über massiv gestört. Auch am Dienstag ist laut Bahnangaben mit Beeinträchtigungen zu rechnen.

und diese frontaLOBOtomierten Schwachmaten sollten an genau dieser Stelle einmal überlegen, wen Sie mit der Aktion getroffen haben:

  • Nicht die Bahn, denn diese wird die Kosten über steigende Fahrpreise wieder hereinholen
  • Nicht die „Bosse“, denn diese fahren nicht Bahn, sondern kutschieren mit ihren Limousinen weiter durch die City (und lachen sich tot)
  • Nicht die Politik, denn diese wird höchstens mit schärferen Gesetzen auf diese Art von „Unmutsbekundungen“ reagieren.
  • Man erreicht nicht mal den „Mann auf der Strasse“, denn dieser leidet im Zweifelsfall darunter, dass er eben nicht mit dem ÖPNV fahren kann und seine persönliche Freiheit eingeschränkt ist.

Und dann dieses „Bekennerschreiben“, dessen Inhalt meine 14-Jährige Tochter wahrscheinlich als Kindergartengeschreibsel abtun wird. (Quelle Indymedia)

Unsere Aktion ist ein Haltesignal. Wir haben die Schnauze voll!

Dann setzt euch auf die Strasse. Haltet – mit offenem Visier – macht den Berufsverkehr auf der Strasse zur Hölle, aber doch nicht das Verkehrsmittel, dass die vernünftigen Menschen benutzen!

Alle haben Verantwortung für das, was geschieht. Alle haben die Möglichkeit, zu sagen: Stopp! Nicht mit uns. Wir bestreiken die quälende und mörderische Normalität. Es muss sich was ändern. Grundlegend.

Ja, ich sage: Halt. Stop! Nicht mit mir. Eure saudumme Aktion war so schweachsinnig, wie ihr wahrscheinlich verzogene Gören aus „besserem Hause“ seid.

Mobilität garantiert das reibungslose Funktionieren zur Aufrechterhaltung eben jener Normalität. Diese zu unterbrechen, wenn auch nur in bescheidenem Umfang, ist unsere Absicht. Diese Art von Mobilität hat nichts mit Freiheit oder Bewegungsfreiheit zu tun.

Genau. Der öffentliche Nahverkehr ist kriegsentscheidend! Sowohl die Bundeswehr in Afghanistan, als auch die Castortransporte können ohne S-Bahn nicht leben. Nicht zu vergessen, all die Waffentransporte, die mittels U- und S-Bahn in die Dritte Welt kutschiert werden! Kausale Zusammenhänge sind euch ein Fremdwort.

Nach all den Katastrophen haben wir die Schnauze voll. Über den sofortigen Ausstieg aus der Atomtechnologie gibt es nichts mehr zu verhandeln. Wir spielen nicht mehr mit.

Ein „Spiel“ ist dies nur für euch. Für die Menschen ohne PKW habt ihr eine ernste Lage geschaffen. Im Zweifel werden ÖPNV-Nutzer ihren PKW nutzen müssen um ihrem Broterwerb nachgehen zu können. Damit wird mehr CO² in die Luft gepumpt und wer hat dies zu verantworten? Ihr, die Wohlstandskinder.

Die Bilder von Fukushima, die hilflosen Ingenieure, die vertuschte Kernschmelze, die Zwangsumsiedlung der Strahlenopfer und das Verheizen der Leiharbeiter in den Atomruinen sind eindeutig. Diese Technologie ist abzuschalten. Durch alle, die nicht mehr bereit sind, sich den Profitinteressen der Energiekonzerne zu opfern. Sofort.

Genau, die Energiekonzerne, die davon profitieren, dass in Berlin – zwangsläufig, wegen „S-Bahn fährt nicht“ – mehr PKWs unterwegs sind. Habt ihr einen Souffleur, der euch zuflüstert „Einatmen – ausatmen“, oder bekommt ihr das noch so gerade eben selbst hin?

Über die Schienen der Deutschen Bahn werden Atomtechnik und Atommüll transportiert. Beides sichert den Weiterbetrieb der Reaktoren. Beides gewährleistet der Atomlobby und der Industrie hohe Profite.

Naja, dass muss man euch lassen: Durch die Reparatur werden ein paar Firmen Aufträge bekommen und Geld verdienen. Könnte auch sein, dass Siemens an den Reparaturen verdient, welche – ich erwähnte es – durch die Beförderungsentgelte finanziert werden.

Seit Beginn der Anti-AKW-Bewegung wurde die Atompolitik mit aller Gewalt durchgesetzt, vielfach gegen den Bevölkerungswillen.

DAS ist tatsächlich unbestritten.

Eine Gesellschaft ohne Herrschaft ist möglich!

Solange es Menschen wie euch gibt, die völlig sinn- und verantwortungslose blinde Aktionen durchführen, die letzten Ende kontraproduktiv sind und nur über den eigenen zu kleinen Penis hinweg täuschen sollen, braucht es Menschen die dagegen steuern.

Persönliche Anmerkung:
Die vorgebrachten Kritikpunkte sind real und richtig. Die Geschichte wird sich wiederholen, wenn wir nicht aus ihr lernen. Wenn diese „Linksautonomen“ im Geschichtsunterricht aufgepasst hätten (wir Ältere haben es ja miterlebt), wüssten Sie, was die Reaktion des Staates auf die Aktionen der RAF (Rote Armee Fraktion oder auch „Baader-Meinhof Bande“) waren. Vieles, was wir jetzt als Fesseln spüren (oder auch nicht mehr, weil wir uns daran gewöhnten), wie z.B. die Rasterfahndung, wurde als Reaktion auf die Taten der RAF eingeführt.

Den Staat angreifen, Kritik vorbringen: Ja. Aber nicht auf dummdreiste Art. Nicht durch Beschmieren von Hausfassaden oder durch Zerstörung, sondern durch Mobilisieren  der massen. Was in Nordafrika und in Stuttgart passierte und passiert, war nicht durch Attentate im Verborgenen erfolgreich. Auch der Staat DDR wurde nicht durch Ausschalten der Infrastruktur besiegt, sondern durch aufgeklärte Menschen, die erhobenen Hauptes ihre Interessen – mit offenem Visier – auf der Strasse kommunizierten. Frteiheit erreicht man nicht, indem man die Freiheit eines Anderen einschränkt (hier die Bewegungsfreiheit der Berliner Bürger). Wer so agiert, wie diese „Linksautonomen“ in Berlin, spielt dem Überwachungs- und Polizeistaat in die Hände.

Sorry, aber dass musste nun echt mal raus.

Deutsche Politiker unterstützen Schweizer Banken und deutsche Steuerhinterzieher

Während der normal sozialversicherungspflichtig Beschäftigte – durch Routenplaner sowie die Vernetzung von Behörden, Banken und Finanzamt – nicht mal mehr die kleinste Möglichkeit hat, bei der Steuererklärung zu schummeln (Steuern zu hinterziehen, Betrug an der Allgemeinheit), kommen Betrüger in besonders schweren Fällen mal wieder mit dem „blauen Auge“ davon:

Laut dem Schweizer Finanzministerium werden die Unterhändler noch vor den Sommerferien ein Abkommen fertigstellen. In der Schweizer Presse kursierten am Dienstag erste konkrete Zahlen. Danach sollen deutsche Anleger eine einmalige Abgeltungsteuer in Höhe von 20 Prozent auf unversteuerte Altvermögen in der Schweiz zahlen, die damit legalisiert würden. Alle künftigen Kapitalgewinne auf Vermögen würden mit 26 Prozent besteuert. Weder Bern noch Berlin wollten die Zahlen kommentieren. Man habe Stillschweigen vereinbart, hieß es übereinstimmend.

Quelle Süddeutsche. 26% pauschale Besteuerung auf Kapitalgewinne? Wie weit wollen die deutschen Politiker denjenigen, die dem Höchststeuersatz unterliegen denn in den Arsch kriechen? „Zieh die Schuhe aus und komme ganz rein“? In Deutschland erzielte Kapitalerträge werden mit derzeit  25% zuzügl. 5,5% Solidaritätszuschlag besteuert. Das macht – allein durch Steuererleichterung – einen Ertrag, der bei ~4% liegt. Was bekommt Otto Normalbürger als Sparzins auf seinem Sparkonto, wenn die Inflationsrate bei derzeit 2,8% liegt?

Als wohlhabender Mensch kann man seine Einkünfte auch anonymisiert versteuern:

Die Schweizer Banken ziehen auf Kapitalerträge von deutschen Kunden künftig eine Steuer ein und leiten das Geld ohne Nennung von Namen nach Deutschland weiter.

Ist das nicht hervorragend? In der Schweiz werden die Kapitaleinkünfte pauschal mit 26% versteuert und in Deutschland bleibt das Bankkonto halt in den Miesen. Aber Obacht – der Schweizer Banker nimmt nicht jeden Kunden, der ein Nummernkonto möchte, es gibt Mindesteinlagen, die typischerweise oberhalb der Ersparnissen eines Facharbeiters liegen.

So sind am Ende sowohl die Reichen, als auch die Schweizer Banken glücklich: Mittels Steuervorteil wird weiterhin deutsches Geld in die Schweiz wandern und der deutsche Unternehmer mehrt sein Kapital erfolgreicher, während das Ersparte des typischen Sparers mittels „Unterverzinsung“ jeden Monat an Wert verliert.