Wer trägt die Schuld, wenn Rot-Rot-Grün in NRW scheitert?

Die Tagesschau schreibt:

SPD-Chef Gabriel wertet die Absage der FDP an eine Ampel-Koalition in Nordrhein-Westfalen als Taktik. Man wolle die Sozialdemokraten in ein rot-rot-grünes Bündnis drängen, um bei der nächsten Bundestagswahl eine „schöne Kampagne“ führen zu können.

So oder so, die FDP veralbert sich und vor allem ihre Sponsoren. Und ich hoffe inständig, dass der Wähler(und die Parteispender!) sich an die Abwehrhaltung der FDP – was eine Zusammenarbeit mit Rot-Grün in NRW angeht – erinnern wird.

Abgesehen davon, dass ich dieser ehemaligen Partei FDP die Existenzberechtigung in unserer Demokratie abspreche (ich aber akzeptieren muss, dass sie demokratisch gewählt wurde!), kann ich doch von jeder Partei verlangen, dass sie sich wie ein Zusammenschluss von erwachsenen Menschen verhält. Dieses „Wenn Du mit dem redest spiele ich nicht mit dir“-Verhalten sollten wir mit der Einschulung abgelegt haben.

Ich persönlich wünsche mir von ganzem Herzen, dass sich die drei Parteien Rot-Rot-Grün zusammen reissen, ihre Gemeinsamkeiten zu einem Koalitionspapier ausarbeiten und sich bei den Differenzen wie erwachsene Menschen einigen. Das wünsche ich den Menschen in NRW und den Deutschen allgemein, denn wir brauchen die Möglichkeit von einer Regierung angeleitet zu werden, die den Karren aus dem Dreck zieht (auch wenn dies für manche weh tut) und keinen „Verein zur Mehrung des Wohlstandes Weniger“. Leider stehe ich mit dieser Sichtweise wohl eher alleine.

#FDP hat neues Konzept zur Sanierung der Parteifinanzen

Die FDP-Blondine empfiehlt sich gerade als Nachfolgerin für den angeschlagenen Finanzminister Wolfgang Schäuble, indem sie verkündet:

Nach der Abstimmung in Nordrhein-Westfalen plädiert Silvana Koch-Mehrin, Vorsitzende der FDP Fraktion im Europäischen Parlament, für weniger Wahltermine in Deutschland. „Weder den Bürgern noch den Politikern ist ein Dauerwahlkampf zuzumuten“, schreibt sie im Streit der Woche in der sonntaz. (TAZ)

Also rein vom finanziellen Standpunkt – und mit den Wählerstimmen brechen der Schmarotzer FDP bestimmt auch die Wirte aus der Wirtschaft weg – ist die Idee genial. Denn für jede Wahl gibt es bekanntlich Wahlkampfkostenerstattung. Wenn man nun mit einem Aufwand doppelt abkassieren kann ist das doch recht klasse.

Aber dieser lebende Blondinenwitz  verkennt, dass der Wähler auch die Möglichkeit haben muss zu differenzieren. Zu differenzieren zwischen den lokalen und den Bundesthemen. Während der FDP-Pinkwart in NRW noch versucht sich in die Rot-Grüne Koalition einzuschleichen, wird von Bundesebene dort Einhalt geboten. Wie soll dass denn bitte in einer Landtagswahl NRW inklusive Bundestagswahl aussehen? Schreien sich da Lokalmatadoren und Bundestagsfuzzis bei den Wahlkampfveranstaltungen gegenseitig an? Am besten auf gegenüberliegenden Bühnen: FDP-NRW gegen Bundes-FDP?

Anmerkung: Sorry bezüglich der Verunglimpfung von Frau Koch-Mehrin in Sachen „Blondi“, aber ich habe in meiner Jugend so oft Blondinenwitze hören müssen, dass dieser Mensch mir wirklich wie die Auferstehung dieser Phase meines Lebens erscheint. Das Frau Koch-Mehrin eine Frau ist, ist dabei sekundär. Wenn ein Politiker Ähnlichkeit mit Heino hätte, würde ich Heino-Jokes machen – unter völliger Abwesenheit jeglichen Sexismusverdachtes 🙂

Ist Westerwelle dumm oder von den Linken bestochen?

Wenn ich in der FAZ lese:

Der Bundesvorsitzende der FDP, Guido Westerwelle, hat einer Beteiligung seiner Partei an einer Ampelkoalition in Nordrhein-Westfalen abermals eine Absage erteilt.

habe ich Ideen im Kopf weshalb sich Westerwelle diesbezüglich äussert:

  • Er ist von der Linken bestochen, damit in NRW eine Rot-Rot-Grüne Koalition zwingend gebaut wird
  • Er möchte SO gern, dass seine Autorität als Parteivorsitzender untergraben wird und die NRW-FDP trotz seiner Absage koaliert
  • Er träumt davon, dass Rot-Rot-Grün sich nicht zusammen findet und die FDP in NRW noch irgendwie mit der CDU etwas auf die Beine gestellt bekommt.

Welcher der obigen Punkte auch zutreffen mag ist egal, KEINER spricht für den Intellekt unseren Vizekanzlers und Aussenministers.