Präsident des Bundesverfassungerichts zeigt Schäuble die gelbe Karte

Wenn ausgerechnet Hans-Jürgen Papier (der von der CDU/CSU nominierte!) Präsident des Bundesverfassungsgerichts den Bundesinnenminister vorwirft er „rüttle am Fundament des Rechtstaates“ (Quelle TAZ) so ist das schon harter Tobak und eine ganz andere Qualität, als wenn ein kleiner dummer Blogger wie ich die Verfehlungen des Bundesinnenministers Schäunle kritisiert.

Wer das Prüfungsrecht des Verfassungsgerichts in Frage stelle, könne dieses gleich abschaffen. Wer einen „Primat der Politik“ fordere, rüttle an den Grundstrukturen des Verfassungsstaats, sagte Papier.

wird Papier von der TAZ zitiert. Die TAZ weiter

Papier nannte Schäuble dabei zwar nicht beim Namen, sondern sprach von „vereinzelten“ Positionen, was aber wohl erst recht als Affront wirken dürfte.

Diesen „Kunstgriff“ finde ich sogar sehr schön, nicht dass sich der Bundesverfassungsfeind nachher noch wie ein Amokläufer auf den ersten Seiten der Boulevardpresse feiern lassen kann.

Auch der konservative Richter Udo Di Fabio hatte die Berliner Sicherheitspolitik schon heftig kritisiert und vor der „Lust am antizipierten Ausnahmezustand“ gewarnt.

So langsam frage ich mich ernsthaft, wie lange sich dieser „Herr“ Schäuble noch an seinem Mininisterposten festketten kann, bis Angie mit schwerem Gerät anrückt und ihn achtkantig aus dem Amtssitz schmeisst.

Wer braucht die NSA und Echolon, wenn es Google gibt?

Google, der Datenkrake aus den USA wird nun – nachdem sie wissen nach was wir im Internet suchen (Suchmaschine) und mit wem wir Mails welchen Inhaltes austauschen (Googlemail) – auch wissen mit wem wir SMS verschicken und telefonieren, sowie die Inhalte scanbar machen.

Nun will Google ganz groß in einen zweiten wichtigen Kommunikationsbereich einsteigen: Die Sprachtelefonie. Wie das Unternehmen am Freitag ankündigte, soll in den nächsten Tagen mit Google Voice ein neuer Dienst gestartet werden, der alle Telefonnummern des Nutzers vereinheitlicht und auf eine zentrale Oberfläche holt. Gleichzeitig integriert das Angebot einen digitalen Anrufbeantworter sowie die Möglichkeit, Kurznachrichten zu erhalten und zu verschicken. All diese Informationen sollen auf einer einzigen Website zusammenlaufen und können durchsucht werden – Sprachbotschaften in englischer Sprache kann Google Voice sogar in Text umsetzen sowie ein Gespräch auf Knopfdruck aufzeichnen, so dass man es später im Web abhören kann. (Quelle TAZ)

Na prima. Wer braucht dann noch NSA, Echolon und Schäuble? Eine Aktiengesellschaft übernimmt die freiwillige Totalüberwachung der Weltbevölkerung.

War es nicht zu erwarten: Politiker fordern nach Schul-Blutbad Konsequenzen

Ich könnte ja schon wieder kotzen. Es gibt mit Sicherheit NIEMANDEN, der jetzt schon eine auch nur ansatzweise qualifizierte Tatanalyse abgeben könnte, aber laut Spiegel startet schon wieder blinder Aktionismus:

Nach dem tödlichen Amoklauf von Winnenden fordern Politiker und Gewerkschaften schärfere Maßnahmen zur Prävention. Die Vorschläge reichen von der Kamera-Überwachung bis zum Waffenregister

Genau! Kameraüberwachung – aber was genau bringt das? Das man später genau analysieren kann, wer was wann genau getan hat? Dass man vielleicht Livebilder von der Tat hat? Ich bin überzeugt, dass eine Kameraüberwachung diesen Amoklauf weder verhindert noch den Ablauf geändert hätte.

Frau von der Leyen beweisst, dass Sie auf der Höhe der Zeit ist:

Diejenigen, die Waffen besäßen, müssten dafür sorgen, dass „Nichtberechtigte keinen Zugang dazu“ bekämen, forderte die Ministerin.

Sorry, aber dieses geben die deutschen Waffengesetze bereits her. Aber wenigstens hat sie etwas gesagt und wird von den Medien zitiert.

Der Präsident des deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus scheint aber recht vernünftig zu sein, er:

wandte sich dagegen, nun an Schulen Sicherheitsmaßnahmen wie Kameras oder Wachposten einzuführen. „Solche Maßnahmen gaukeln nur Sicherheit vor“, sagte Kraus. Absoluten Schutz könne es nicht geben. „Wenn jemand Amok läuft, kann er auch einen Schulbus ins Visier nehmen und sie können nichts machen.“

Gesellschaftliche und die Probleme einzelner kann man nicht mittels der schäublischen Generalüberwachung minimieren.