Ebbe & Flut und Qualitätsjournalismus

Das ich aus Norddeutschland stamme hört ihr ja schon an meinem Dialekt. Und gerade als Norddeutscher bekomme ich ich pickligen Ausschlag, wenn ich ausgerechnet in der Tagesschau lesen muss:

Die Behörden hätten aus den Erfahrungen beim Oder-Hochwasser 1997 und bei der Elbe-Jahrhundertflut 2002 nichts gelernt.

Wisst ihr, wie die Flut zustande kommt? Durch die Anziehungskraft des Mondes, welche sich auf die Wassermassen auswirkt (Ok, auch die Sonne spielt da mit rein, aber das wird sonst zu kompliziert). Quasi wie ein Magnet zieht der Mond das Wasser mal hin und mal her.

Das aber der Mond das Wasser die knapp 500km aus der Nordsee bis nach Dresden hinter sich her zieht, halte ich für sehr-sehr unwahrscheinlich.

Wikipedia kann uns da helfen:

Bereits in den ersten Augusttagen im Jahr 2002 lösten starke Regenfälle in den Alpen (siehe Donauhochwasser 2002) sowie im Erzgebirge und Riesengebirge schwere Überschwemmungen und verheerende Schlammlawinen in Deutschland,Österreich, Polen, Tschechien und Italien aus.

Liebe Qualitätsjournalisten der Tagesschau: 2002 war vielleicht ein Jahrhunderthochwasser, aber ganz sicher keine Jahrhundertflut.

Ausgerechnet von der Tagesschau (die ja auch im Norden beheimatet ist) hätte ich ein wenig mehr Sachkenntnis erwartet.

Was KiK und die Hamburger Schulreform gemeinsam haben

Tja, da gibt es tatsächlich Parallelen , denn der Hamburger Anwalt Walter Scheuerl, ist nicht nur Initiator der Hamburger Bürgerinitiative „Wir wollen lernen“, sondern auch der Anwalt des Bekleidungsdiscounters KiK. Ja genau, die Bekleidungskette KiK, die gerade durch einen Bericht des NDR wieder in den Medien ist.

Den Bericht, der gestern im Ersten ausgestrahl wurde, kann man derzeit in der ARD-Mediathek anschauen.

Aber es soll ja um den Rechtsanwalt Walter Scheuerl und nur sekundär um den Bericht im TV gehen. Ich schätze mal, wenn Scheuer folgende Aussagen zum Thema KiK vor der Volksabstimmung gemacht hätte, wäre er mit seiner Initiative nicht nur baden gegangen sondern wahrscheinlich komplett abgesoffen (Quelle Mopo), denn ich glaube  dass „so Einer“ deutlich polarisiert hätte und mehr Gegner seiner Person aktiviert hätte.

Die Wahrheit ist: Viele der Aushilfen leben von Hartz IV und bekommen durch KiK die Möglichkeit, ihr Einkommen aufzubessern.

Wie …… (diesen Begriff schreibe ich nicht..) muss man sein, um das asoziale Verhalten von Arbeitgebern, den Mitarbeitern so wenig zu zahlen, dass sie aufgrund des geringen Einkommens einen Anspruch Hartz-IV, zu legitimieren? Und Herr Scheuerl ist einer von denen, die indirekt erklären „Unser Kind soll möglichst kurz mit den Kindern von Hartz-IV Empfänger gemeinsam zur Schule gehen“? Darf man dieses Verhalten widerlich finden? Ich tue es!

MOPO: Und für die Näher in Bangladesch ist auch alles halb so schlimm? Kaum jemand lässt seine Beschäftigten dort so leiden wie KiK …

Scheuerl: Auch das trifft nicht zu. Würde KiK nicht mehr in Bangladesch produzieren, fiele der Broterwerb für viele Näher doch komplett weg. Im Übrigen muss man sich den Realitäten stellen.

Genau. Es ist legitim einen Arbeitslosen für 25€ im Monat zu beschäftigen. Ist doch besser als gar nix. Der Penner soll die Fresse halten und froh sein, dass er überhaupt etwas von uns kriegt.

Das ein Anwalt sein Geld auch mit Klienten „bemerkenswerten“ Leumundes verdienen muss, ist für mich nicht neu. Auch diese Art von Klienten hat ein Anrecht auf einen Anwalt. Nicht zum Standard gehören – in meinen Augen – allerdings Aussagen wie die oben von Scheuerl gemachten. Diese lassen doch tief blicken, welch tiefes soziales Verantwortungsgefühl Herr Scheuerl sein eigen nennt.

Flattr „Einnahmen“ und Charts

Leute ich bin stolz. Ich werde ich NIEMALS von den Flattr-Einnahmen leben können (will es ja auch nicht mal ansatzweise), sondern jegliche Einnahmen wieder an andere Flattr-Nutzer verteilen. Aber vielleicht gerade WEIL ich finanziell keinen wirklichen Profit anstrebe bin ich auf zwei Dinge stolz:

  1. Auf euch – die Leserinnen und Leser, die meine Blogbeitrage diesen Monat mit Flattr-Klicks im Gesamtwert von 42,92€ honoriert habt. Ja, es sind tatsächlich zweiundvierzig. Somit habt ihr nicht nur geklickt, sondern auch geantwortet. Wunderbar!
  2. Zweitens macht es mich stolz, dass einer meiner Artikel in den deutschen Flattr-Charts von Charta gelandet ist. Der Artikel E-Post ist laut Kleingedrucktem unbenutzbar. hat es tatsächlich geschafft auf den 24 Platz der Charts zu kommen. Ich danke euch mit hochrotem Kopf.

Mir persönlich ist der zweite Punkt noch fast mehr wert, als der erste.

Ok, wenn ich mir die Flattr-Chart so anschaue, ist Udo Vetter mit seinem Lawblog und monatlichen ~250€ Flattr Ertrag monetär wesentlich weiter vorn. Niggemeier ist in den Flattr-Charts der Platzhirsch. Aber dafür ist mein o.a. Artikel öfter honoriert, als der am meisten geflatterte Artikel von Basic-Thinking. DAS wäre unter Robert nicht passiert.

Schlußwort: Danke