Wenn zwei das Gleiche tun…

ist es noch lange nicht das Selbe. An diesen alten Spruch musste ich denken, als ich eben in der Welt las, dass der Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sich über eine Lohnforderung von 8% echaufiert:

Die Forderung der IG Metall ist aber gewaltig überzogen. In dieser Branche gab es auch während der letzten Jahre bereits Realeinkommenszuwächse

Ach, es gab „Realeinkommenszuwächse“, also wurde durch die Tarifabschlusse tatsächlich mehr als nur der Inflationsverlust ausgeglichen? Na Herr Hundt, da können sich die Metaller aber freuen, dass diese nicht – wie die Manager und Vorstände mit ihren armseeligen Lohnzuwächsen – mit einem Reallohnverlust begnügen müssen. (Wer hier Sarkasmus findet, darf ihn behalten!)

Aber Hundt stellt auch fest:

Vor 20 Jahren war die Stimmung viel aggressiver und militanter. Ich erinnere mich noch gut an den siebenwöchigen Streik in meinem Unternehmen im Jahr 1984

Mag das eventuell auch daran liegen, dass sich – durch Massenentlassungen und Abwanderung der Firmen ins Ausland (Globalisisierung HURRA!)  – die Arbeitnehmer ängstlicher verhalten und dass vielleicht auch die Arbeitnehmervertreter mittlerweile viel zu sehr an ihre kleinen Vorteile gewöhnt haben, als dass sie sicvh noch trauen sich mit ihren Arbeitgebern anzulegen?

Ist es auch bei uns bald soweit?

Naja, GANZ sicher nicht, denn wir werden ja jetzt schon besser überwacht. Und wenn erstmal die Vorratsdatenspeicherung so komplett umgesetzt ist und jeder von uns einen Bundestrojaner auf dem rechner hat, besteht für die Chefs ja gar keine Gefahr mehr, da eine jede Verabredung zu solch einem Treffen schon im Vorfeld von der Polizei und zur Not der Bundeswehr vereitelt werden könnte.

Ja, hätten die Inder nur von dem Bundesüberwachungsminister Schäuble gelernt, dann könnte der Chef eines italienischen Autoteile-Zulieferers aus Neu-Delhi Indien noch leben. Er wurde von 300 kürzlich entlassenen Mitarbeiter kurzweg erschlagen. Sowas nennt man dann vielleicht auch Planstellenbereinigung.

Quelle: Welt

Dementieren und dann den Fakten erliegen

Tja, Nestle und Milchpulver, das ist ja nun eine alte Geschichte.

Schon in den 70er Jahren wurde Nestle vorgeworfen, Mütter vom Stillen abzuhalten, um ihr Milchpulver zu verkaufen – welche dann mit nicht sauberem Wasser (woher nehmen im tiefsten Afrika) zu einer erhöhten Sterblichkeit von Babys und Kleinkindern führte. Dann hat Nestle anscheinend die Globalisierungsgegner von Attac infiltriert und nun ist man – na klar, bei Milchpulver ist Nestle natürlich dabei – in den Milchpulverskandal in China involviert.

Melamin, über das man in Wikipedia lesen kann:

Um die illegale Streckung von Milchpulver und anderen Milchprodukten durch bislang noch unbekannte Stoffe, aber auch Wasser, zu verdecken, wurde von chinesischen Molkereien und Babynahrungsherstellern dem Milchpulver Melamin zugesetzt. Dieses Verfahren ließ den Stickstoffgehalt als normal erscheinen. Die Bestimmung des Stickstoffgehalts nach Kjeldahl (Kjeldahlsche Stickstoffbestimmung) wird in der Lebensmittelanalytik als einfache, aber unspezifische Methode zur Ermittlung des Proteingehalts verwendet. Die für Nieren giftige Wirkung von Melamin führte im September 2008 in China zum Tod von vier Säuglingen und durch Nierenstein-Bildung zur Erkrankung von fast 53.000 Kindern. Melamin wurde außerdem in Milchfertigprodukten und gewöhnlicher Flüssigmilch nachgewiesen

Na, ist doch klasse. Ich frage mich, ob der Melamin-Test in China nur gemacht wurde, WEIL eben so viele Babys erkrankten und ob man vielleicht auch in anderen Länder fündig werden kann.