Althaus tritt zurück

Der wegen fahrlässiger Tötung vorbestrafte CDU-Politiker und (ehemalige) Ministerpräsident von Thüringen Dieter Althaus tritt zurück:

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus zieht die Konsequenzen aus dem schlechten Ergebnis der CDU bei der Landtagswahl. Mit sofortiger Wirkung tritt er als Regierungschef und Vorsitzender der Landes-CDU zurück.

berichtet die WELT gerade eben. Womit mal wieder penibel gezeigt wird, was von Politikeraussagen zu halten ist:

Thüringer CDU hält um jeden Preis an Althaus fest (Welt, gestern)

CDU-Spitze hält an Wahlverlierer Althaus fest (FTD gestern)

Aber was schert uns unser Geschwätz von gestern?

Merkel schimpft mit Sarkozy weil er intelligenter ist

Ja, die Frau Merkel hat es ja nun echt drauf. Da sponsort unsere Regierung die KFZ-Hersteller dieser Welt mit einer Abwrackprämie und nun kommt der Franzose Sarkozy an und will die französischen Steuergelder nur in die französischen Arbeitsplätze investieren. Ja, wie kann der denn nur?

Der Autobau ist Deutschlands Schlüsselbranche. Nach der Milliardenhilfe des französischen Präsidenten Sarkozy für heimische Hersteller macht sich Angst vor Protektionismus breit. Die Kanzlerin fordert gleiche Wettbewerbsbedingungen.

schreibt die FTD. Ja, es ist unsere Schlüsselbranche und darum wollen wir, dass alle anderen Länder – weil wir ja so dummsozial die Abwrackprämie zahlen und alle in Deutschland neuzugelassen Fahrzeuge steuerlich begünstigen – genau so wie wir auch unsere Arbeitsplätze unterstützen.  Die FTD weiter:

Der von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy als „außerordentliche Hilfe“ angekündigte Kredit in Höhe von 6 Mrd. Euro soll auf fünf Jahre je zur Hälfte an die Autobauer Renault und PSA Peugeot Citroen gehen.

Tja Frau Merkel und nun sind sie sauer, weil ihr französischer Amtskollege seine Steuergelder nicht mit der Gieskanne über dem Globus verteilt?  Selbst schuld – obwohl: IHNEN kann das ja egal sein. Der deutsche Steuerzahler zahlt ja – wieder einmal – die Zeche für die Dummheit unserer (von uns gewählten) Politiker.

GESUNDES Wachstum

Hans Riegel, Bonn = HARIBO. Ich glaube Jeder von uns hat schon mal eine der Haribo-Süssigkeiten zu sich genommen. Dieser Hans Riegel ist Unternehmer und sagt Sätze wie:

WELT ONLINE: Zurück zur Krise: Auch von der Kreditklemme spüren Sie nichts?

Riegel: Nein, wie sollten wir? Seit über 50 Jahren finanzieren wir unser gesamtes Wachstum aus dem Cash Flow. Seit über 50 Jahren habe ich bei einer Bank keinen Kredit mehr aufgenommen. Ich hatte 1950 ein Schlüsselerlebnis, nach dem ich mir vornahm, auf Banken künftig möglichst zu verzichten. Und das ist mir gelungen. Bei uns hatten die Kreditinstitute nie etwas zu sagen.

Quelle (währet ihr nie drauf gekommen): Welt. Im selben Interview gibt Hans Riegel den Umsatz seines Unternehmens mit 1,7-2 Milliarden Euro an – „Und das mit kleinen und billigen Produkten wie Gummibärchen“. Ja, man kann ein Unternehmen auch ohne Bankkredite und ohne Shareholderkapital zu einer beachtlichen, gesunden Grösse führen. Aber das lernen unsere BWL-Studenten von heute ja nicht mehr auf den Unis.

Von Unternehmern wuie Riegel bekommt man dann aber Aussagen, wie:

Aber direkte Subventionen sind nicht im Sinne der sozialen Marktwirtschaft. Der Staat sollte lieber den Arbeitslosen unter die Arme greifen, statt Unternehmen am Leben zu erhalten, die aus eigener Kraft nicht überleben können.

Und ist die Einstellung von Riegel zu seinen Mitarbeitern? Sind die austauschbar? Diese Frage wird so ganz nebenbei beantwortet, als es um Umzugspläne geht:

Wir denken ja schon seit sechs oder sieben Jahren darüber nach, weil wir hier keinerlei Chancen auf eine Erweiterung haben. Wir bleiben aber im Umkreis von 20 Kilometern vom alten Werk entfernt, denn wir wollen nicht auf unsere guten Mitarbeiter verzichten. Die sollen mitkommen.

Tja, da können sich nahezu ALLE Konzerne mal eine Scheibe von abschneiden.