Es sind nicht die Banken, es sind die Transporteure!

Es ist nicht schlimm, dass die „LBB-Daten“ unsicher, unverschlüsselt und mit mit der gleichen Hochsicherheitsübertragung wie ein Christstollen tronsportiert werden. (Siehe FAZ: „Datenskandal war Stollenklau“):

Zwei Kurierfahrer, ein 27 Jahre alter Deutscher und ein 35 Jahre alter Pakistani, haben laut Staatsanwaltschaft inzwischen gestanden, am 10. Dezember ein an den Chefredakteur der „Frankfurter Rundschau“ adressiertes Paket in einer Sammelstelle in Mainz an sich genommen, aufgerissen und über den Inhalt, einen Stollen, hergefallen zu sein.

Mal ganz ehrlich: Für wen hört sich das nicht nach einem Baueropfer an? Die LBB ist aus der Schusslinie und der Vorgang gilt als erledigt. Das ein Transport solch sensibler Daten neben einem Christstollen ebenfalls als Skandal zu bezeichnen ist, danach kräht kein Hahn: Case closed.

WENN da nicht ein weiterer Fall (zumindest) meine Aufmerksamkeit erregt:

Kassenbelege mit sensiblen Kundendaten von Karstadt in Kiel haben sich nach einem Unfall über die A7 bei Moorburg verteilt. Die Polizei rückte an, um die Belege aufzusammeln und sperrte die Autobahn in beide Richtungen. Der Kurierfahrer hatte den Verlust offenbar nicht bemerkt. Er wird noch gesucht.

..

Ein DHL-Transporter wollte Kistenweise Belege von Karstadt Kiel in die Zentrale transportieren. Das Fahrzeug war gegen 20 Uhr zwischen Moorburg und Heimfeld unterwegs, als gleich mehrere der Behälter von der Ladefläche rutschten.

„Es ging um Datenschutz“, sagt ein Beamter. Denn auf den Quittungen waren nicht nur Namen, sondern auch Konto- und Kreditkartendaten von Kunden vermerkt. Die sollten nicht in falsche Hände gelangen. „Wir konnten einen Großteil der Belege sicherstellen“, sagt Hauptkommissar Andreas Schöpflin. Der Rest ist vom Winde verweht.

(Quelle Welt-Hamburg)

Ist doch super: Wieder einmal Daten(träger), die eines besonderen Schutzes bedürfen „mal eben“ von der Ladefläche verloren und der Fahrer bekommen es noch nichtmal mit. Da weiss ich doch, dass meine persönlichen Daten gut aufgehoben sind.

Aber die banken machen ja alles richtig: Es sind die Transporteure die so schluderig mit unseren Daten umgehen.

Was unterscheidet Terroristen von Ärzten?

Ganz einfach: Die Erfolgsquote!

Die Meldung der Welt:

Das „Aktionsbündnis Patientensicherheit“, ein Netz von Ärzten und Patienten, schätzt, dass jedes Jahr 0,1 Prozent aller im Krankenhaus behandelten Patienten durch „unerwünschte Ereignisse“ stirbt. „Das entspricht einer Größenordnung von 17.000 Todesfällen im Jahr“, sagte Matthias Schrappe, Chef des Aktionsbündnisses und ehemaliger Ärztlicher Direktor der Uniklinik Marburg.

Das sind 46 Tote jeden Tag.

Mal ganz ehrlich: Wieso geben wir so viel Geld für Terroristenbekämpfung aus, wenn wir doch viel mehr Angst vor unserem Gesundheitssystem haben müssten? Ich muss da an Volker Pispers denken:

Energieversorger Vattenfall gefährlicher als bekannt?

In Hamburg wurden in den letzten Tagen zwei „Anschläge“ auf Fahrzeuge des Energieversorgers Vattenfall (ehemals HEW) ausgeübt. Das ich persönlich nichts von Gewalt halte, stelle ich einfach mal so in den Raum.

Die Welt berichtet über den Vorfall, dass:

Eines der angezündeten Fahrzeuge war mit Gasflaschen beladen, von denen eine explodierte.

und

Den Einsatzkräften gelang es, die anderen Gasflaschen zu bergen und zu kühlen.

„Die anderen Gasflaschen“ waren laut Polizeibericht:

„Das Fahrzeug, ein VW-Transporter, war mit 4 Acetylen-Gasflaschen beladen“

3 Acetylen-Gasflaschen. Der Polizeibericht weiter:

Durch das Feuer und die Explosion wurden insgesamt vier weitere Fahrzeuge total zerstört, sowie die Plane eines abgestellten Motorrades und ein weiteres Fahrzeug beschädigt.

Ich bin leider kein Fachmann bezüglich der Gefahrgutverordnung(en) – aber ist das Abstellen von Fahrzeugen mit dieser Menge in einer Wohngegend („In der dicht besiedelten Wohnsiedlung“Hamburger Abendblatt) überhaupt erlaubt? Dürfen 4 Acetylenflaschen über Nacht in einem VW-Transporter ausserhalb eines Firmengeländes überhaupt „öffentlich“ gelagert werden? Muss das Fahrzeug besonders gekennzeichnet sein? Sind Sicherheitsabstände einzuhalten?

Die Vattenfall-Unternehmenssprecherin Sabine Neumann sagt (Auch Abendblatt):

„Das lässt sich auch nicht anders machen.“ Mitarbeiter, die beispielsweise von Baustellen kommen und zu Schichtbeginn auch wieder dorthin zurückmüssen, würden solche Werkstattwagen häufig mit „nach Hause“ nehmen und nicht morgens wie abends auf einem Vattenfall-Gelände abstellen.

netürlich ist es einfacher und preiswerter diese „rollenden Bomben“ in Wohngebieten zu parken. Kostet ja nicht das geld von Vattenfall. Dann lieber die Kunden (Anwohner) in Gefahr bringen.

Aus gefahrgutrechtlichen Gesichtspunkten sei es vollkommen in Ordnung gewesen, dass er den Wagen dort abgestellt habe, so Sabine Neumann. Der Konzern werde im Bedarfsfall auch zukünftig seine Wagen auf öffentlichem Grund abstellen.

aber einem Vattenfallsprecher vertraue ich nicht mehr so weit wie ich ihn werfen könnte, schliesslich haben die bei dem Brand im Kernkraftwerk die Medien (und somit die Bürger) auch nach Strich und Faden belogen.

Fragen über Fragen, auf die ich leider keine Antworten habe, gern aber welche hätte.