Geld ist wichtiger als Arbeit

Es heisst immer, dass es wichtig wäre Arbeit zu haben. Daran mag ja auch viel richtiges sein, aber wichtiger und vor allem hilfreicher scheint es sein Geld zu haben – so richtig viel Geld. Denn als Investor kann man seinen Reichtum auch mehren, wenn das Geschäft keinen Gewinn abwirft. Im Spiegel findet ihr einen Bericht, der sich mit den Zusammenhängen zwischen Dividenden, Ertrag und dem Erhalt von Arbeitsplätzen auseinander setzt. Es heisst ja immer die Arbeitsplätze müssen vernichtet werden weil die Firma sonst unwirtschaftlich arbeitet. Ich schätze bei einigen Firmen würde es reichen die Dividenden zu streichen wenn man nicht so viel Geld über hat.

Trotz Finanzkollaps und Rezession schütten die Dax-Konzerne in diesem Jahr immer noch rund 20 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner aus. Das sind zwar zwölf Prozent weniger als im Vorjahr – doch die Gewinne sind weit stärker gesunken. Gleichzeitig haben die Firmen Tausende Stellen gestrichen.

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Beispiel Telekom: Das Unternehmen, dessen größter Aktionär immer noch der Bund ist, beglückt seine Anteilseigner mit 3,4 Milliarden Euro – Rekord im Deutschen Aktienindex (Dax). Dabei hat der Konzern im vergangenen Jahr nur 353 Millionen Euro Überschuss erwirtschaftet

Da wird zehnmal so viel Geld an die Aktionäre rausgedrückt, als man verdient hat. Dividende in pervers.

ThyssenKrupp kriegt Kurzarbeitergeld vom Staat – also Steuergelder. Was damit gemacht wird?

Der Stahlgigant häufte im vergangenen Jahr ein Minus von 1,8 Milliarden Euro an. Trotzdem bekommen die Anteilseigner eine Dividende von 139 Millionen Euro.

Ein Paradebeispiel dafür, dass Arbeitsplätze vernichtet werden müssen damit Firmen überleben ist die Deutsche Bank:

Hier gibt es ebenfalls zwei Prozent weniger Jobs als vor einem Jahr. Gleichzeitig steigt die Dividende um satte 50 Prozent.

Und es gibt ab und an Facetten der Kirche, die ich gut finde:

„Ist das noch verhältnismäßig, wenn sich jemand vor eine Aktionärsversammlung stellt und sagt: Die Dividende für dieses Jahr steigt, und wir haben 3000 Leute entlassen?“, fragte die damalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann in einem Zeitungsinterview.

Die Antwort lieferte sie gleich mit: „Das halte ich für ethisch nicht vertretbar.“

Dem ist nichts hinzu zu fügen, ausser der Frage an unseren Vizekanzler Westerwelle (von dem man die letzten Tage gar nix mehr hört, haben die den eingesperrt?) welche leistung es denn ist, die sich da lohnt? Die Leistung Kapital zu besitzen, welche man anlegen kann?

Informationen die gegen den Erwerb des iPad sprechen

Der erste Verkaufstag war perfekt inszeniert – der iPad sorgte in den USA für lange Schlangen vor den Apple-Läden. Das Unternehmen peilt einen neuen Rekord an: Vom iPhone hat es in 74 Tagen eine Million Geräte abgesetzt, das gilt es nun zu überbieten.

schreibt der Spiegel.

Folgende Gedanken gehen mir durch den Kopf:

  • Ware muss SCHNELL nach der Produktion verkauft werden – Lagerbestände sind totes Kapital
  • Schnelle Produktion widerspricht einer hohen Qualität
  • Hohe Qualität UND schnelle Produktion ist SEHR teuer

Und als Quintessenz stelle ich – so ganz für mich alleine fest: Damit das Apple-Marketing tolle Zahlen für die Aktionäre verwursten kann, zahlen die Apple-Fanboys viel zu hohe Preise für ein Produkt das qualitativ deutlich besser sein könnte.

Und zum Schluss:

Gedacht ist das Gerät vor allem zur mobilen Unterhaltung: Die Besitzer können darauf Musik hören, Filme ansehen, spielen und Bücher, Zeitungen oder Zeitschriften lesen.

Tja, ein Smartphone bekommt man eigentlich immer in der Handtasche oder dem Jacket mit sich herumgeschleppt. Aber mal ehrlich: Wer trägt gern freiwillig stets ein A4 grosses Device mit sich herum, dass man eben nicht knicken und wie eine Zeitung in der Tasche verschwinden lassen kann – und zahlt auch noch dafür?

Ob man sich ein iPhone, ein Milestone oder sonstwas anschafft ist weitgehend egal – abgesehen von den Fragen der Religion. Das iPad ist in meinen Augen allerdings ausschliesslich ein Erkennungszeichen für erfolgreiche Verbrenner von Venture-Kapital.

Auch Telefonica/o2 und Hansenet verarschen ihre Kunden

Nachdem ich mich gerade kotzend von Vodafon abwende wird mir jetzt mitgeteilt: Hansenet ist eine tolle Sache – seit die von Telefonica gekauft wurden verarschen die ihre Kunden auch. Was ist passiert:
Als Kunde des Telekommunikationsdienstleisters Hansenet Telekommunikation GmbH wurde ich per Briefpost (Eingang Freitag 26.03.2010) darüber informiert, dass die Hansenet Telekommunikation GmbH (Alice) seit dem 16.02.2010 Teil des Telefonica Konzerns ist. Soweit so gut.
In selben Schreiben wird mir mitgeteilt/versprochen:
„Zum Start der Partnerschaft schenken Ihnen Alice und o2 ein Gratis o2 Prepaid Surfstick inklusive 5 Tage Internet Dayflat (Informationen hierzu finden Sie auf dem beiliegenden Gutschein). Lösen Sie Ihren Geschenk-Gutschein einfach im nächsten o2 Shop ein und nutzen Sie Gelegenheit, um sich ganz unverbindlich über die vielfältigen Handy-Modelle und Tarife von o2 zu informieren.“
Der beiliegende Gutschein bestätigt die gemachten Angaben, ist namentlich ausgestellt und weist auf einen o2-Shop in der Nähe hin. Allerdings hat der Gutschein eine Einschränkung und auf der kann man lesen:
„Bitte beachten Sie, dass es nur eine begrenzte Anzahl an kostenlosen o2 Prepaid Surfsticks zur Verfügung steht. Sobald diese vergriffen sind, gilt der Preis von 39,99€“
Heute, am Samstag den 27.03.2010 (einen Tag nach Posteingang!) wurde mir in dem für mich „zuständigen“ o2 Shop mitgeteilt, dass die Surfsticks bereits seit gestern (26.03.2010) Mittag  vergriffen sind.
Ich frage mich, ob eine Aktion die mittels Briefpost beworben wird nicht wenigstens am Tage nach der Postzustellung noch verfügbar sein muss, oder ob hier ein Fall für die Verbraucherzentrale wegen Lockvogelwerbung und Verbrauchertäuschung vorliegt. Wie soll ein berufstätiger Mensch ein Angebot wahr nehmen, dass bereits in dem Moment an dem man die Information über das Angebot aus dem Briefkasten holt, vergriffen ist.
Gibt es in diesem unseren Lande kein Unternehmen mehr, dass mit seinen Kunden einigermaßen respektvoll umgeht? Wo Versprechen eingehalten werden und man das Gefühl hat ernst genommen zu werden?