Der IPREDator wird Frau von der Leyens Albtraum

Naja, nicht nur die Familienminsterin, auch der Innenminister Schäuble wird wohl unruhige Nächte bekommen, wenn er sich technisch mit dem IPREDator beschäftigt. IPREDator ist ein archaisch klingender Name für eine lange bekannte Technologie: VPN = Virtuelles privates Netzwerk.

Der Hintergedanke eines VPN ist, den Datenstrom in einem Tunnel von einem Punkt „A“ zu einem Punkt „B“ zu transferieren, ohne das jedwede Technik in der Mitte die transportierten Daten (unverschlüsselt) mitlesen kann.

Der technisch nicht so versierte Leser mag sich das so vorstellen, dass er von seinem heimischen PC („A“) zu einer definierten Relaystation (VPN-Endpunkt „B“)  im Internet eine dickes Rohr (Pipeline) aufbaut und jeglicher Datentransfer erst einmal durch dieses Rohr transportiert wird, bevor er „ins Freie“ entlassen wird. Die Rechner (und Router u. ä.) zwischen „A“ und „B“ sehen zwar den Datentransfer zwischen „A“ und „B“, können aber nicht mitlesen, da der Datenverkehr verschlüsselt geschieht. Erst von der Relaystation „B“ aus gehen dann die Datenpakete ins freie Netz. Ein Aufruf der Webseite von Google würde also vom heimischen PC durch den verschlüsselten Tunnel zu „B“, und erst von dort aus „öffentlich“ zu Google transferiert werden. Die Antworten von Google würden auch ausschliesslich über die Relaystation „B“ durch den Tunnel an den heimischen PC zurück gesandt werden. In den Logfiles sieht Google ausschliesslich die IP-Adresse der Relaystation. Die heimische IP-Adresse, welche der geneigte Nutzer von seinem Provider bekommen hat (und auf welche die Ermittlungsbehörden dank Vorratsdatenspeicherung Zugriff haben) taucht in keinem Logfile auf. Naja, in einem Logfile schon: In den eventuell auf der Relaystation „B“ vorhandenen Logfiles…. Aber auf die Muss das BKA erstmal Zugriff haben.

Und woher bekommt man nun diese Technik, mit der man Frau von der Leyen und den Herrn Schäuble zu hervorragend ärgern kann?

Studenten wenden sich bitte vertrauensvoll an die DV-Abteilung ihrer Universität. Universitäten bieten typischerweise VPN-Zugänge an. „Normale“ Nutzer können sich an ihren Internetdienstleister wenden, um zu erfragen ob er VPN anbietet. Auch viele Firmen bieten Ihren Mitarbeiter (mobil oder Heimarbeitsplatz) bereits VPNs an. Zu guter Letzt kann man auch bei Piratebay das Produkt IPREDator erwerben. Kostenpunkt: Schlappe 5 Euro im Monat. Ein Bericht dazu findet sich auf den Seiten der TAZ

Das Pirate Bay-Vorhaben befindet sich aktuell in einem geschlossenen Betatest mit 3000 Nutzern, laut der Macher, die im Blog der Tauschbörsensuchmaschine mit ihren Anhängern kommunizieren, haben sich bereits 180.000 Interessierte für den Anonymisierungsdienst vormerken lassen. Kostenlos wird er nicht sein: Rund 5 Euro im Monat sollen fällig werden, um den Datentransfer zu finanzieren. Wie die Betreiber dabei sicherstellen wollen, dass die Bezahlung anonym bleibt, ist bislang noch unklar.

Finanzminister kurbelt die ausländische Wirtschaft an

So oder so ähnlich muss man wohl die Bemühungen des deutschen Finanzministers Peer Steinbrück bewerten, wenn er die KFZ-Steuer dahingehend ändern will, dass umweltfreundliche PKWs steuerlich attraktiver werden. Wer baut denn die umweltfreundlichsten Motoren? Die deutschen Autobauer? Hah! Weit gefehlt, es sind die ausländischen Fahrzeuge, die mit den modernsten,sparsamsten und umweltfreundlichsten Motoren ausgestattet sind.

Nur wie bitte will der arme Peer das Debakel später den – dann – arbeitslosen Beschäftigten in der deutschen Automobilindustrie nahebringen: „Ich müsst nun mehr Abgaben zahlen, damit wir den Verlust der KFZ-Steuer im Bundeshaushalt ausgleichen können. Sorry, ich habe gar nicht gewusst, dass eure Motoren so der Technologie hinterher hinken“?

Die Autobranche hat Jahre lang ihre Profite dazu genutzt die werke in Deutschland runterzufahren und – im Rahmen der Globalisierung – lieber im Ausland neu aufzubauen, alles im Sinne der Aktionäre und der Profite der Vorstände. NUN wo sie vor dem Scherbenhaufen stehen, muss wieder der Staat (der STEUERZAHLER) die Zeche zahlen. Wenn wir das schon tun sollen, dann bitte den Obulus direkt an die deutschen Autobauer auszahlen (aber nur für Fahrzeuge die auch in Deutschland gebaut werden!!), als hintenrum so sinnlos mal wieder Steuergeld zu verbrennen.