Finanzminister kurbelt die ausländische Wirtschaft an

So oder so ähnlich muss man wohl die Bemühungen des deutschen Finanzministers Peer Steinbrück bewerten, wenn er die KFZ-Steuer dahingehend ändern will, dass umweltfreundliche PKWs steuerlich attraktiver werden. Wer baut denn die umweltfreundlichsten Motoren? Die deutschen Autobauer? Hah! Weit gefehlt, es sind die ausländischen Fahrzeuge, die mit den modernsten,sparsamsten und umweltfreundlichsten Motoren ausgestattet sind.

Nur wie bitte will der arme Peer das Debakel später den – dann – arbeitslosen Beschäftigten in der deutschen Automobilindustrie nahebringen: „Ich müsst nun mehr Abgaben zahlen, damit wir den Verlust der KFZ-Steuer im Bundeshaushalt ausgleichen können. Sorry, ich habe gar nicht gewusst, dass eure Motoren so der Technologie hinterher hinken“?

Die Autobranche hat Jahre lang ihre Profite dazu genutzt die werke in Deutschland runterzufahren und – im Rahmen der Globalisierung – lieber im Ausland neu aufzubauen, alles im Sinne der Aktionäre und der Profite der Vorstände. NUN wo sie vor dem Scherbenhaufen stehen, muss wieder der Staat (der STEUERZAHLER) die Zeche zahlen. Wenn wir das schon tun sollen, dann bitte den Obulus direkt an die deutschen Autobauer auszahlen (aber nur für Fahrzeuge die auch in Deutschland gebaut werden!!), als hintenrum so sinnlos mal wieder Steuergeld zu verbrennen.

Her mit der Kohle, oder „Wünsch dir was“

Die Merkelsche hat ja gestern selbst angesprochen, dass sie der Autoindustrie dann auch gleich etwas Geld in den Popo stopfen will. Denn wo 500 Milliarden sind, da ist auch noch mehr zu holen. Angi hat halt die Spendierhosen an und vergisst, dass die Taschen derselben dem Steuerzahler gehören. Aber wie das nun mal so ist: Gesagt ist gesagt und schon melden sich die ersten Schnorrer zu Wort (Quelle FTD)

  • Ein Sprecher des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) fordert „Wir fordern Kaufanreize für Privatleute und Mittelständler“. Mit einem solchen Programm könnte die Regierung gleich zwei Problemen zu Leibe rücken: der Binnenkonjunktur auf die Sprünge helfen und den Absatz verbrauchsarmer Autos ankurbeln

Logo. Anstelle der arbeitenden Bevölkerung einen anständigen Lohn zu zahlen, lieber die Allgemeinheit schröpfen, um den paar Mittelschichtlern den nächsten Neuwagen steuerlich subventioniert vor das Haus im Speckgürtel zu stellen! Ich glaube es hackt!

  • Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) fordert: „Nach dem Rettungspaket für die Finanzbranche muss die Regierung jetzt die automobile Konjunktur stärken: die CO2-bezogene Kfz-Steuer muss schnellstens eingeführt werden, ein Förderprogramm für abgasarme Pkw muss initiiert werden.“

Sicher. Nachdem es die bundesdeutschen Autobauer die letzten Jahre total verkackt haben abgasarme Motoren zu entwickeln (ausländische Hersteller sind da VIEL weiter), soll nun der Steuerzahler dafür zahlen, dass die Autobauer die NICHT reinvestierten Gewinne der letzten Jahre an die Aktionäre und Vorstände ausgeschüttet haben und nicht in die Entwicklung moderner Motoren steckten. Steuerzahler anbohren um dann auf den internationalen Märkten – quasi mit Staatssubvention – wieder wettbewerbsfähiger und mehr Erträge abwerfend auftreten.

  • Der Zentralverbands des Deutschen Handwerks fordert „den Solidaritätszuschlag sofort von 5,5 auf 3,3 Prozent zu senken“

DAS ist doch mal etwas, das sowohl direkt wirkt und ALLEN zugute kommt. Naja, Handwerker eben, die verstehen etwas von der Wirtschaft – im Gegensatz zu den Regierenden.

  • Der Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) fordert „eine rasche Steuer- und Abgabensenkung“

Jau, auch das kann alle Steuerzahler entlasten und den gesamten Binnenmarkt ankurbeln.

Merkt ihr was: Umso fetter die Branche, desto egoistischer der Wunsch nach Kohle. Die Handwerker und Einzelhändler denken deutlich globaler als die Konzerne. Die wollen nur egoistisch ihre eigenen Gewinne optimiert wissen und dann auf der Jahreshauptversammlung die Gehälter der Vorstände wieder erhöhen.