Unterstützt der Reservistenverband eine kriminelle Vereinigung?

Hauptfeldwebel d.R. Thomas Kaltegärtner, eine Name den man sich merken sollte. Thomas Kaltegärtner, der 2007 vom Kreisvorstand der Kreisgruppe Münster des Reservistenverbandes die Auszeichnung „Reservist des Jahres“ verliehen bekam und derzeitiger Leiter des Arbeitskreises Reserve-Unteroffiziere in Münster ist, scheint mit einer neuen Geschäftsidee erfolgreich zu werden:

Deutsche Söldner für Bürgerkrieg in Somalia

überschreibt die Tagesschau einen Bericht über die Firma „Asgaard German Security Group„, deren Geschäftsführer Kaltegärtner ist. Stolz veröffentlicht Kaltegärtner eine Pressemitteilung, in der mitgeteilt wird, dass man ein Mandat in Somalia hat. Ein Mandat einen Aufrührer zu unterstützen, der eine international anerkannte Übergangsregierung zu stürzen versucht. Eine Übergangsregierung die auch von Deutschland unterstützt wird und Bundeswehrsoldaten in offiziellem Auftrag nach Somalia geschickt hat um eben die Regierung zu unterstützen, die der Auftraggeber des Hauptfeldwebel d.R. Thomas Kaltegärtner stürzen will.

Wird Kaltegärtner seinen Mitarbeitern auch den Auftrag geben auf seine ehemaligen Kameraden, noch aktive Bundeswehrsoldaten,  zu schiessen?

Auf alle Fälle ist der Reservistenverband für mich ein absolutes No-Go geworden, denn es steht zu befürchten, dass Kaltegärtner aus eben diesem Kreis seine Mitarbeiter zu rekrutieren versucht. Schaut euch mal an, was er so alles für die Reservisten getan hat.

Es ist widerlich was der Mensch so alles bereit ist für Geld zu tun.

Herr Hauptfeldwebel d.R. Thomas Kaltegärtner – bei allem Respekt für Ihren Dienstgrad – ich (ebenfalls Reservist …) spucke auf sie und bin froh nie mit einem Menschen Ihres Schlages gedient zu haben.

Deutscher Schutz nur für die Deutsche Flagge

Die FTD schreibt, dass in naher Zukunft deutsche Soldaten der Marine direkt an Bord der handelsschiffe für Sicherheit vor Piratenangriffen sorgen sollen. Leider geht nicht aus den Bericht hervor, ob es „reguläre“ Marineschutzkräfte (MSK) oder gar Spezialisierten Einsatzkräfte der Marine (SEK M) sind. Wahrscheinlich aber „nur“ Marineschutzkräfte.

Wie auch immer – generell ist es ja die Aufgabe der Marine, dafür zu sorgen, dass Deutsche Interessen auf den Weltmeeren zu schützen – speziell die Handelsschifffahrt. Insofern spricht bei erster Betrachtung nichts gegen einen diesbezüglich Einsatz.

ABER: Gibt es eine deutsche Handelsmarine denn eigentlich noch? Wieviele deutsche Seeleute verdienen noch ihr Geld mit der internationalen Seeschifffahrt? Oder ist das Geschäft mit dem Seetransport nicht schon lange von deutschen Reedern über Länder abgedeckelt, welche es ermöglichen nach Ausflaggung unter Billigflagge zu fahren?

Ausflaggung ist der Wechsel in das Schiffsregister eines anderen Staates, zumeist in einen Staat mit sogenannter „Billigflagge“ mit dem Ziel, Kosten zu sparen. Gespart wird an Sicherheitsstandards an Bord, denn die deutschen Vorschriften sind relativ streng, und vor allem an den Löhnen und weiteren Sozialleistungen für die Besatzungsmitglieder (festgelegt in den nationalen Schiffsbesetzungsordnungen, die einen Standard für Zahl und Qualifikation der Besatzungsmitglieder setzen, sowie durch das Lohntarifsystem).  (Quelle Wikipedia)

Ich plädiere eindringlich dafür, diesen (in meinen Augen vor Somalia sinnvollen) Schutz ausschliesslich für Schiffe zu gewähren, die auch unter deutscher Flagge fahren. Die Patriot, die von den Medien als entführtes deutsches Schiff bezeichnet wurde, läuft unter maltesischer Flagge. Also: KEIN Schutz. Die vorher entführte MV Hansa Stavanger fährt unter deutscher Flagge: Schutz!

Sollen die Reeder doch mal lernen, dass man – wenn man die Vorteile eines deutschen Systems zurückgreifen möchte, auch nach dessen Regeln zu spielen hat. Ansonsten können sich die Reeder doch gern vertrauensvoll an die Marine in Panama, Malta, Liberia, Bahamas, Zypern oder ähnlichem wenden. Ach, die haben keine ernstzunehmenden Marinestreitkräfte? Schade, Pech gehabt. Aber geiz ist geil ….

Ausserdem können – glaube ich – deutsche Soldaten auf nicht deutsch beflaggten Schiffen gar nicht eingesetzt werden. Schliesslich ist der Boden des Schiffes Territorium des Heimatlandes…. har-har …

Es gibt da so Rechtsanwälte …

wie den RA Oliver Wallasch, bei denen ich das Gefühl habe, sie haben ein Näschen für Publicity-Fälle. Oliver Wallasch ist der Anwalt, der die Klage der mutmasslichen somalischen Piraten gegen die Bundesregierung anstrebt.

Wie schon berichtet, halte ich den Klageteil mit der mangelnden anwaltlichen Vertretung für „kritikwürdig, was in meinen Augen die Ernsthaftigkeit der Gesamtklage beeinflusst. In der Welt äussert sich der Rechtsanwalt Olliver Wallisch nun wie folgt:

WELT ONLINE: Tatsächliche oder mutmaßliche Piraten vor Somalia haben sicher keine Rechtschutzversicherung. Wie kommen Sie an Ihren Mandanten Ali Mohammed A.D., dem deutsche Ministerien Schadenersatz zahlen sollen?

Oliver Wallasch: Bereits die äußeren Umstände des Zustandekommens eines strafrechtlichen Mandats unterliegen anwaltlicher Schweigepflicht. Befugt zu sagen sind wir nur, dass der Kontakt durch die Zusammenarbeit mit einem kenianischen Kollegen zustande kam, der Vollmachten für alle neun Beschuldigten hatte, die durch die Fregatte Rheinland-Pfalz Anfang März festgesetzt und nach Kenia gebracht wurden.

Wenn also ein kenianischer Kollege die Rechte seiner Mandanten so weit vertritt, dass er deutsche Anwälte mit ins Boot nehmen kann um die Rechte sogar in der Bundesrepublik Deutschland vertreten zu lassen, so scheint die anwaltliche Vertretung absolut hervorragend zu sein.

Etwas anderes wäre es, wenn der Herr Wallisch es auf medienwirksame Fälle abgesehen hat, diese ganz bewusst sucht und in diesem Fall aktiv auf seinen kenianischen Kollegen zugegangen ist. Ihn aus dem juristischen Halbschlaf der „Nichtverteidigung“ geweckt hat und ihn überredet hat, das Mandat für die Klage gegen die Bundesrepublik zu bekommen. Dazu allerdings müsste Herr Wallisch vor Gericht nachweisen, wie schwierig es war seinen kenianischen Kollegen überhaupt zu bewegen ihm das Mandat für die Sache „mutmasslicher Pirat gegen die Bundesrepublik Deutschland“ zu geben. Aber wie würde solch ein Vorgehen denn medial aussehen?

Ausserdem ist Herr Wallisch ein guter und erfahrener Anwalt . Er hat bereits in der Vergangenheit brisante Fälle vor Gericht vertreten!

Sein spaktakulärster Fall dürfte der Fall des sogenannten Holzklotz-Prozesses sein, in dem Herr Wallisch den mutmaßlichen Holzklotzwerfer verteidigt, der vor einem Jahr eine junge Mutter getötet haben soll, als er einen Holzklotz von einer Autobahnbrücke warf.

Auch eine ehemalige Dressurreiterin und Weltcup-Teilnehmerin wurde von Herrn Wallisch verteidigt, als sie unter Anklage stand trotz Berufsverbotes weiterhin Pferde mit Pferden zu arbeiteten und der Tierquälerei angeklagt wurde.

Aber was soll man von Herrn Wallisch nun wirklich – so rein menschlich halten? Ich kenne ihn nicht und weiss es nicht. Wahrscheinlich ist der kenianische Anwalt über die mediale Präsenz auf Herrn Wallisch aufmerksam geworden und hat diesen angerufen….. Aber das würde ja wieder dafür sprechen, wie gut der kenianische Berufskollege seine Mandanten vertritt. Ach ist das verwirrend.