Frech wie Oskar

Via Fefe wurde ich auf einen Blogeintrag des Zeitgeist-Blogs aufmerksam. Der Zeitgeist hat eine wunderschöne, sehr deutliche Rede zur aktuellen Situation der Finanzmärkte sowie der Folgen und Ursachen von Oskar Lafontaine gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Ich zitiere hier einfach mal rotzfrech (eben wie Oskar), den Kommentar, der bei Youtube zu diesem Video eingestellt wurde:

In seiner Regierungserklärung zur Lage der Finanzmärkte versucht Finanazminister Steinbrück, die Politik von Union und SPD zu rechtfertigen. In seiner Antwort führt Oskar Lafontaine aus: Es war ein schwerwiegender Fehler, dass sich die Politik den internationalen Finanzmärkten unterworfen hat. Bei der gegenwärtigen Krise handelt es sich nicht um eine ökonomische, sondern um eine Krise der geistigen und moralischen Orientierung der westlichen Industriegesellschaft. Von einer sozialen Marktwirtschaft kann keine Rede mehr sein, da die Masse der Menschen von der wachsenden Wirtschaft ausgeschlossen ist. Demokratie und Sozialstaat müssen wieder hergestellt werden.

Ich kann verstehen, warum die sogenannten Volksparteien ein Problem mit dem Führungsgespann der Linken haben: Weil sie Recht haben und die Fehler, die Schwächen und vor allem die Unwahrheiten der „etablierten“ Parteien anprangern. Wenn man inhaltlich nicht weiter kommt, muss halt der SED-Vergleich herhalten.

Ex-Portweltmeister

Ja, wir Deutschen sind schon selten dämlich. Wir, der Exportweltmeister.

Die deutschen Exporte sind im August so stark zurückgegangen wie seit fünf Jahren nicht mehr.

schreibt die Tagesschau und weiter:

„Wir sehen uns wegen der globalen Wirtschaftskrise einem noch nie dagewesenen Bündel ökonomischer Herausforderungen gegenüber“, sagte der Europachef des Opel-Mutterkonzerns General Motors, Carl-Peter Forster. „Um eine Wende zu schaffen, brauchen wir aber auch die Hilfe der Politik.“

Auch da wird also nach der Politik geschriehen, weil es die Marktwirtschaft mit all ihren Freiheiten nicht gebacken bekommt, die von ihr selbst gemachten Probleme zu lösen.

Womit könnte man denn den zurückgehenden Export ausgleichen? Mit einer Inlandsnachfrage, aber woher sollen die „Inländer“ das Geld haben, wenn all die Arbeitsplätze ins billiger produzierende Ausland verlegt wurden? Wenn die Masse der arbeitenden Bevölkerung immer weniger Kapital zur Verfügung hat, weil immer weniger Löhne an die Angestellten ausgezahlt wird, dann wird es eng. Da sollen doch die Herren gutbezahlte Manager mal die Menge durch ihr Kaufverhalten eine adequate Menge an Verbrauchern simulieren. Anstelle des Aktienpaketes mal 100 Kleinwagen kaufen, oder anstelle der nächsten Villa in St. Tropez mal eben 500.000 Laibe Brote anschaffen. DAS würde helfen.

Aldi ist intelligenter als Mehdorn

Naja, die beiden Abrecht-Brüder gehören nicht umsonst zu den reichsten Personen des Planeten und welche wirtschaftliche Macht sie haben, kann man ja mal die Milchbauern fragen. Aber vorsichtig: nicht auf Aldi ansprechen wenn sie eine Heugabel in Griffweite haben!

Nach einer der Studie „Discount Forever“ beim Gottlieb Duttweiler Institut, werden in den nächsten Jahren Aldi & Co wieder „back to the roots“ gehen:

„Demnächst soll es Läden mit der alten Aldi-Masche für hauptsächlich ärmere Kunden geben: wenige Billig-Produkte direkt von der Palette.“

„Diese Märkte richten sich vor allem an einkommensschwache Verbraucher.“ wird Martina Kühne (Konsumforscherin und Mitautorin der Studie „Discount Forever“ beim Gottlieb Duttweiler Institut in Zürich) von der Welt zitiert. 

So richten sich die Discounter auf einen Markt ein, den es nach Ansicht unserer Politiker in „ihrem“ Land nicht gibt: Grosse Mengen von Armen, denen selbst der „normale“ Aldi noch zu teuer ist. Noch Fragen herr Mehdorn?