Das Portal hamburg.de hat erklärt, es würde alle Parteien und alle Kandidaten vorstellen. Ein genauerer Blick offenbarte: Es war eine Modenschau der letzten Saison. Ausschliesslich die bereits im Senat befindlichen Parteien fanden dort Erwähnung. Der Wahlbeobachter berichtete darüber.
Abgesehen, dass Hamburg.de in meinen Augen ein wirklich grottenschlechtes Kommerzportal – und nur sehr sekundär informell ist – ist anzumerken, wer dieses Portal betreibt:
Das Impressum weist aus:
Axel Springer
Freie und Hansestadt Hamburg
HSH Nordbank
Hamburger Sparkasse
Sparkasse Harburg-Buxtehude
Ausser Axel-Springer alles zumindest halbstaatliche Veranstaltungen. Und in der Fusszeile JEDER Seite auf Hamburg.de findet man Werbezeilen, überschrieben mit:
ONLINE-ANGEBOTE DER AXEL SPRINGER AG
und
Weitere Online-Angebote der Axel Springer AG
Also ist jedem klar woher hier der Wind weht: Axel Springer hat das Heft fest in der Hand. WIE fest, wird klar wenn die oben angesprochene Manipulation (auch Auslassen von Informationen gilt als Manipulation) kritisiert wird.
Dann kommt ein weinerlicher Kommentar in das Blog der „Hamburg, wie Axel Springer es gern hätte“-Webseite:
ich persönlich finde, dass diese Diskussion gerade sehr emotional und nicht konstruktiv geführt wird. Was gerne vergessen wird: hamburg.de ist nicht die Freie und Hansestadt Hamburg. Hinter dem Stadtportal steht die privatwirtschaftlich organisierte hamburg.de GmbH & Co. KG.
Jaja, sagt mein Mutter auch. Axel Springer und sein Vize Dieckmann stehen dahinter. Nicht irgendeine kleine, anonyme GmbH.
Aber ja, Hamburg zensiert nicht – dafür ist mit einem Anteil von 51% die Axel Springer AG zuständig.