Managervergütung und Aktionärsinteressen

Die Welt (jaja) schreibt über die geplanten Änderungswünsche der neuen Koalition:

Bei der Frage der Vorstandsvergütung sind sich die Koalitionäre einig, dass diese „neu ausgerichtet werden“ muss. Dies soll vor allem durch eine Stärkung der Aktionärsrechte in den Hauptversammlungen geschehen. Künftig sollen alle Aktionäre über Grundsätze der Vergütung entscheiden.

AHA! Die Aktionäre entscheiden über die Managergehälter. Welcher Art sind die Interessen der typischen Aktionäre und durch wen sind diese Aktionäre bei den Aktionäreversammlungen vertreten?

Die Interessen der typischen Aktionäre sind deutlich kurzfristig und nahezu ausschliesslich vom eigenen Profit bestimmt. Ethik und Moral haben keinen Platz, wenn es ums Geld geht. Also werden die Aktionäre weiterhin diejenigen Manager belohnen, die den Aktionäre kurzfristig reiche „Beute“ bescheren. Dem Großaktionär ist es  (FAST, dazu kommen wir später) )egal wieviel ein Manager verdient, solange der eigene Profit stimmt.

Wenn man sich aber die Verflechtungen der Aktiengesellschaften untereinander anschaut, so kann ich mir vorstellen, dass Aktionär „A“ einen deutlichen Gehaltsvorteil bei Manager „B“ zustimmt, wenn dieser dann hintenrum dafür sorgt, dass auch bei dem Arbeitgeber von „A“ die Managergehälter freundlich steigen. So wird die Vorstellung der Koalitionsgespräche schnell zu einer Farce und ein weiterer Klüngel wird manifestiert.

Wohin man schaut, nichts als Ausreden

Ich glaube Müntefering hat damals einen Satz gesagt, den wir niemals vergessen sollten: Es ist unfair Parteien an den Wahlkampfversprechen zu messen.

Ich frage mich, wie ich meinen Kindern Recht und Anstand vermitteln soll, wenn Wirtschaft und Politik sich nichtmal mehr an Versprechen halten und uns Wahlpöbel die Taschen vollügen dass sich die Balken biegen. Ich gebe zu: Ich bin bei der Bundeswehr versaut worden. Dort habe ich gelernt, dass man NIEMALS von einem Untergebenen etwas verlangen darf, was man selbst nicht in der Lage ist zu leisten. Ja liebe Politiker: Jetzt kommt ihr!

Die Arbeitgeber hoffen weiter auf den „großen Wurf“, doch die Koalitionäre steuern in eine andere Richtung. Auch die FDP ist sich über ihre Forderung nach einer umfassenden Steuerreform nicht mehr einig. „Bei näherer Betrachtung“ sei das staatliche Defizit doch größer als gedacht.

schreibt die FTD. Ach die armen FDPler, da machen sie Wahlkampf im Tal der Ahnunglosen, sitzen zwar im Parlament, haben Zugriff auf nahezu alle Informationen sind aber nach der Wahl – wenn sie selbst die Politik beeinflussen sollen – überrascht? Was für ein Sauhaufen!

Nicht dass man mich falsch versteht: Ich bin FÜR Steuern, auch für hohe Steuern. Allerdings muss die Steuerlast gerecht verteilt sein und der  Ertrag sinnvoll/wirksam eingesetzt werden. Was ich aber so GAR nicht abkann ist, wenn sich Menschen die für mein Glück und Unglück verantwortlich sind, sich so selten dämlich anstellen, wie unsere Politiker.