Immer wieder „Spass mit der Telekom“ und der Datensicherheit

Dank Fefe wurde ich auf einen Artikel in den Finanznachrichten aufmerksam, der beschreibt, wie mal wieder massiv Daten aus der Telekom rausgeflossen sind:

Danach verschafften sich dubiose Adresshändler und Callcenter offensichtlich Zugriff auf Namen, Adressen, Vertragsdaten und Bankverbindungen von mehreren tausend Festnetzkunden. Insider berichten, es würden derzeit viele zehntausend streng vertrauliche Kundenprofile auf dem Schwarzmarkt angeboten; anders als bei früheren Datenmissbrauchsfällen bei der Telekom beinhalten die Datensätze diesmal alle Bank- und Geburtsdaten. Einige Kunden beschweren sich bereits über illegale Abbuchungen von ihren Konten.

Die Originalnachricht kommt vom Stern – über NewsAktuell.

Tja, da hilft auch der beste Datenschützer nix, wenn das System selbst völlig marode ist.So wie der Stern schreibt, scheint auch der aktuelle Telekomchef Obermann mit in der Verantwortung des aktuellen Falles zu stehen.

Und DIESE Telekom soll massgeblich an DA-MAIL beteiligt werden? Um SICHERE Mail zu betreiben? Ich kann darüber nur noch lachen – zum weinen bin ich schon zu abgestumpft.

Ein schönes Beispiel zum Thema „sauberer Journalismus“

Auch der Spiegel hat mitbekommen, dass Lars Hinrichs das Unternehmen verlässt. Allerdings finde ich die Zeile:

Bereits am Freitag hatte die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gemeldet, dass Hinrichs sein Amt als Vorstandsvorsitzender niederlegen wird. Xing selbst hatte dies am Freitag noch dementiert.

interessant, denn am Freitag hiess das Dementi:

Die Kontaktplattform Xing (News/Aktienkurs) <O1BC.ETR> hat Informationen aus Branchenkreisen über einen möglichen Rücktritt des Chefs Lars Hinrichs wegen einer Kontroverse über die Nutzung von Mitgliederdaten zurückgewiesen. Hinrichs habe das volle Vertrauen seiner Vorstandskollegen und des Aufsichtsrates, teilte das Unternehmen am Freitag mit (Quelle: Finanznachrichten Hervorhebung von mir)

Da wird NICHT dementiert, dass Hinrichs Xing verlässt, sondern eben, dass es nicht wegen einer Kontroverse geschieht. Tja, wer lesen kann ist eben klar im Vorteil. Aber es ist ja nur der Spiegel, was will man erwarten…

OpenBC-Gründer verlässt Xing / wohl NICHT

Wieder einmal schafft es ein Gerücht, sich über die Buschtrommeln des Internets zu verbreiten.

Laut Bild (jaja, über die Google-Suche..) Finanznachrichten und Heise wird in Branchenkreisen ein Rückzug von Lars Hinrichs aus dem von ihm gegründeten Unternehmen Xing (ex OpenBC) bekannt gegeben.

Aber es folgt auch gleich der Rückzug – sowohl im Heiseartikel (als Update), als auch bei den Finanznachrichten – wobei die eigentliche „Rückzugsmeldung sich nur zu dem Grund des Rückzug äussert:

Die Kontaktplattform Xing (News/Aktienkurs) <O1BC.ETR> hat Informationen aus Branchenkreisen über einen möglichen Rücktritt des Chefs Lars Hinrichs wegen einer Kontroverse über die Nutzung von Mitgliederdaten zurückgewiesen. Hinrichs habe das volle Vertrauen seiner Vorstandskollegen und des Aufsichtsrates, teilte das Unternehmen am Freitag mit (Quelle: Finanznachrichten Hervorhebung von mir)

Sollte Lars sich aus dem aktiven Geschäft zurückziehen, so wünsche ich ihm dabei VIEL Glück. Ich kenne Lars – sehr flüchtig – seit vielen Jahren und habe das Gefühl, dass er ähnlich einem anderen gemeinsamen Bekannten – ich nenne ihn hier mal Ca$h 🙂 ), nach sehr aktiven „Businessjahren“ feststellen musste, dass aus einem Hobby ein massiver Stressfaktor wurde. Wenn man sich dann zurück zieht und – ein wenig finanzielle Sicherheit hat man sich ja erarbeitet – das Leben ein wenig ruhiger und vor allem teilnehmender gestaltet, so hat das meine volle Unterstützung.

Was auch immer Lars in den nächsten Jahren macht – ich wünsche ihm viel Spass und Glück – und vor allem Gesundheit – auch für Daniela und die beiden Kinder. Denn die Kids sind wichtiger als aller beruflicher Erfolg.

In meinen Augen beweisst ein Aussteigen an diesem Punkt mehr Weisheit, als sie den Herren Ackermann und Konsorten gegeben ist.