Das Ende des Fundbüros. Oder: Wie Herr Schäuble das Volk konditioniert

In der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofes wurde heute ein „herrenloser“ Koffer identifiziert.

«Wir haben daraufhin Experten angefordert, um die Koffer zu durchleuchten», sagte Carstens, der zunächst keine weiteren Angaben zum Inhalt des Gepäcks geben konnte. Aus Sicherheitsgründen sperrte die Polizei Teile der Wandelhalle sowie zwei Eingänge. Angesichts einer erhöhten Terrorgefahr vor der Bundestagswahl gelten derzeit an Flughäfen und Bahnhöfen verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. (Quelle Welt)

Später – nach der Entwarnung – schreibt das Hamburger Abendblatt:

Entwarnung am Hauptbahnhof: Der in einem Shop in der Wandelhalle abgestellte Koffer, der vor etwa eineinhalb Stunden für eine Sperrung der Wandelhalle gesorgt hatte, enthielt lediglich Kleidungsstücke.

Früher wäre der Koffer genommen worden und beim Fundbüro abgegeben worden. Kein Mensch hätte daran gedacht während dieses Vorgangs etwaige Ein- und Ausgänge zu sperren oder gleich Bahnlinien zu stoppen. Ja, früher konnte man bei den Fundbüro-Versteigerungen noch so manches Schnäppchen machen, da kamen dann kleine Schnäppchen aus all den ersteigerten Koffern, deren Besitzern der Koffer den Aufwand der Recherche nicht wert war.

Heute allerdings sieht die Welt anders aus. Heute gilt das Gesetz der Panik. DA ein Koffer, da ein Bärtiger. Meine Güte, was geht nur um uns herum vor? Früher galt noch der Spruch: Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht (Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert). Nun aber haben die sogenennten Terroristen ihr Ziel erreicht – sie haben eine Atmosphäre der Angst und des Eingeschüchtertseins geschaffen.

Sie haben gesiegt.

Verfolgung von Kindesmissbrauch

So langsam glaube ich wirklich, dass diese Stoppschilder eher ein „Pssst, das wollen wir nicht wahrnehmen“ bedeuten, denn eine wahre Absicht der in Deutschland offiziellen Stellen bedeutet. Udo Vetter berichtet heute in seinem Lawblog über

Der Mann soll innerhalb eines Jahres in 19 Fällen immer wieder Mädchen sexuell missbraucht haben, auch schwer.

einen Mann der aufgrund von Trödeleien der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuss gesetzt wurde und nach 9 Monaten OHNE Verhandlung aus der U-Haft entlassen wurde.

Gegen Bilder und Videos von Kindesmissbrauch werden in Deutschland Himmel & Hölle in Bewegung gesetzt. Was aber passiert mit den Tätern, ohne deren Taten es diese „Dokumentationen der Straftat“ (Kinderporono) gar nicht geben würde?

Die Welt am 29.06.2009:

Wegen Vergewaltigung einer Zwölfjährigen hat das Hamburger Landgericht einen 60 Jahre alten Rentner am Montag zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

DerWesten am29.06.2009

Wegen 13 sexueller Übergriffe auf zwei Mädchen (heute 9) ist am Montag ein 47-jähriger Herner vom Landgericht Bochum zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden

Die Bild (jaja) am 25.06.2009:

[Anmerkung Reizzentrum: Dieses Zitat wurde entfernt, da die im Artikel benannte Person mir – OHNE kostenpflichtige Abmahnung – mittels Rechtsanwalt nahelegte den Namen nicht zu nennen. Auch wenn ich manchmal gern ein Streitzausel bin, so komme ich der nicht kostenpflichtigen BITTE nach. Mehr dazu hier]

DerWesten am17.06.2009

Einen 40-jährigen Hagener verurteilte das Landgericht jetzt wegen Kindesmissbrauchs in neun Fällen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung

Shortnews am 07.06.2009

Manfred P. (49) benutzte einen Welpen als Mittel, um die kleine siebenjährige Svenja in seine Wohnung zu locken und zu missbrauchen. Er zwang das Mädchen schließlich zu perversen Sexspielen.[…] In der vergangenen Woche wurde P. nun vom Landgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

In nicht einmal einem Monat sind also mindestens 5 Männer der Tata des Kindesmissbrauchs für schuldig gesprochen worden und mit einer Bewährungssstrafe wieder auf freien Fuss gesetzt worde.

Was ist der nächste Plan der Familienministerin? Die Presseberichterstattung über freigelassene Kinderschänder mittels Stopp-Schild verbieten? Ich fürchte, dass diese Bewährungsstrafen es einem potentiellen Täter VIEL einfacher machen der Phantasie auch Taten folgen zu lassen, als eine Million Bilder im Web. Beim Bilder gucken wird man bestraft – wenn man es wird man auch nur mit Bewährung verurteilt. Der Preis ist doch recht günstig!

Meine lieben beiden Töchter: Ich verspreche hiermit heilig, dass ich sehr flexibel mit den Begriffen Notwehr und Nothilfe umgehen werde, sollte euch jemand etwas zufügen, dass ihr nicht wollt! Denn Recht wird hier nicht mehr gesprochen.

Stadt Hamburg bereitet weiteres Sponsoring der Privatwirtschaft vor

Ach ist das schön. Da hatte Hamburg 1894 einen der ersten Stromversorger, die Hamburgischen Elektizitätswerke AG (HEW). Ein lokaler Stromanbieter, der teilstaatlich war und die Stadt Hamburg hatte (über Aktienanteile) Kontrollfunktionen. Den HEW ging es so schlecht nicht, schliesslich kauften sie 1988 die Hamburger Gaswerke GmbH und gründeten 1995 das Unternehmen Hansenet, welche nun durch das Produkt Alice bekannt ist. Aber wie das halt so ist, Aktiengesellschaften werden verkauft – die HEW gingen an Vattenfall und spülten der Freien und Hansestadt Hamburg einmalig viele Millionen Euro in die Tasche.

Und was macht die Stadt Hamburg jetzt? Na???? Genau: Sie gründet ein Stromversorgungsunternehmen. Der Spiegel schreibt dazu:

Geplant ist den Angaben zufolge zunächst ein Stromangebot. Hamburg Energie will dafür „zügig in der Stadt und der Region“ eigene umweltfreundliche Erzeugungsanlagen aufbauen. Der Strom des neuen Stadtwerks soll in Zukunft im Wesentlichen aus den vergleichsweise umweltfreundlichen Kraftwärmekopplungs-Anlagen in Hamburg und Umgebung und aus erneuerbaren Energien wie Windkraft stammen. Außerdem will Hamburg Energie Strom aus überregionalen umweltfreundlichen Quellen zukaufen – vorwiegend aus Wasserkraft und Gaskraftwerken.

Und wer steht bei allen Aktion in der Koalition? Genau, die Grünen. SPD verkauft, CDU gründet neu und die Grünen stehen daneben und feixen sich eins, denn Hauptsache sie sind an der Regierung beteiligt. Da unterstützen Sie nicht nur den Verkauf der HEW, sondern auch mal eben den Bau eines Kohlekraftwerkes, auch wenn eine Ihrer Wahlaussagen war, dass es mit ihnen niemals das Kraftwerk Moorburg geben wird. Heuchlerisches Pack – ALLESAMT!

Und wer bezahlt das alles? Genau, die Hamburger Steuerzahler und Wasserkunden, denn das Unternehmen wurde von den Hamburger Wasserwerken gegründet.

Ich warte nun nur noch darauf, dass Hamburg wieder anfängt eigene Krankenhäuser zu bauen, nachdem man gerade den Landesbetrieb Krankenhäuser an die Asklepios Kliniken verkauft hat.