Ich habe mir die Videos mehrere Male angeschaut
httpv://www.youtube.com/watch?v=Nw9ptl3O95o
sowie
httpv://www.youtube.com/watch?v=bthcYSpefbE
und komme nicht umhin der Meinung zu sein, bei dem explodierenden Objekt handelt es sich um einen Übungsknallkörper (DM = Darstellungsmunition) der Bundeswehr. Macht – je nach Typ – ganz laut und doll BUMM ist aber ansonsten (abgesehen von Splitter aus Styropor und anderen „weichen“ Materialien) weitgehend harmlos. Wenn man zu dicht dran steht kommt Kollege Tinnitus für ein paar Tage vorbei oder man fängt tatsächlich (was sehr schmerzhaft sein kann und auch zu Verletzungen führen kann) ein paar Splitter der Ummantelung. Aber nichts davon ist wirklich lebensgefährlich.
Hier findet man eine kleine Auswahl von Übungsgranaten beschrieben. Ich gehe mal davon aus, dass die Experten des BKA (oder ermittelt gar der Verfassungsschutz?) mittlerweile anhand der Splitter wissen, um was für einen Explosivkörper es sich handelte. Ich bin leider zu lange „aus dem Geschäft“ um anhand der Rauchentwicklung den Typ des Explosivkörpers zu erkennen. Aber ich bin mir sicher, es war grösser als DM 22, die verursacht weniger Rauch (obschon sie FIES laut ist)
Ich bin mal gespannt, ob genau so wild über die Erkenntnisse berichtet wird, wie die Begriffe „Mordversuch“ und „Splitterbombe“ in die Runde geworfen wurde. Denn ich bin mir SEHR sicher, da war vielmehr Rauch als es tatsächlich „böse“ war.
Nichtsdestotrotz war es mehr als nur eine Dummheit überhaupt Menschen (und sei es auch nur fahrlässig) in Gefahr zu bringen und zu verletzen. Auch Polizisten sind Menschen, manche haben Kinder und Frauen Zuhause, die sich Sorgen machen. Mit Sprengkörpern die man selbst gebastelt hat, kann man sich im Wald selbst verletzen oder das heimatliche Elternhaus zu einem Swimmingpool machen. Auf Demonstrationen haben die nichts verloren. NOCH befinden wir uns nicht im Bürgerkrieg. Ausserdem lieferten diese Deppen (nicht nur) der Springerpresse wunderbares Material um wieder negativ über regierungskritische Demonstrationen zu berichten.
[UPDATE]
Es liess mir keine Ruhe und so fand ich folgendes Video:
httpv://www.youtube.com/watch?v=NNZpHW6RQ1A
Schaut euch genau die Rauchentwicklung und -menge an. Irgendetwas in dieser Qualitätsklasse dürfte es gewesen sein. Ob nun „offiziell“ bei der Bundeswehr geklaute Munition (Hat noch jemand Munition oder Munitionsteile am Mann?) oder aus Polen oder China importiertes, nicht zugelassene Pyrotechnik ist sekundär.
[UPDATE 2]
Die Berichterstattung wird immer bunter. Die Berliner Morgenpost schreibt:
Die Ermittlungen zu den Tätern gestalten sich schwierig. Das große Problem: Offenbar gibt es keine direkten Augenzeugen von dem Vorfall. Die Ermittlungen führt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags.
Es gibt KEINE AUGENZEUGEN? WENN der Explosivkörper ungefähr so gross war, wie ich es mir vorstelle, MUSS es Personen gegeben haben, die ihn haben fliegen sehen. Es muss eine Richtungsangabe und eine ungefähre Entfernung des Werfers vom Detonationspunkt festzumachen sein. So richtig putzig ist folgender Absatz in der Berliner Morgenpost:
Zwei Polizisten waren durch den Sprengsatz verletzt worden. Sie können voraussichtlich am Dienstag das Krankenhaus verlassen, teilte Polizeipräsident Dieter Glietsch am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses mit. Die Beamten hatten schwere Beinverletzungen erlitten als der Sprengsatz neben ihnen auf dem Boden explodiert war. Wenn der Sprengkörper in der Luft detoniert wäre, wäre es nach den Glietschs Worten zu schwersten Verletzungen gekommen. 13 weitere Polizisten erlitten Schnittwunden und Knalltraumata. (Hervorhebungen von mir)
Was denn nun? Zwei Verletzte oder Dreizehn? So GANZ langsam kommt in mir sogar (vor allem aufgrund der Aussage „Keine Augenzeugen“) der Verdacht auf, dass ein ein Superböller von den Einsatzkräften gezündet wurde und die verletzten Polizisten Kollateralschäden sind.
PS: Die Berliner Morgenpost hat NICHTS mit der Hamburger Morgenpost zu tun – die Berliner Morgenpost gehört zum …… Springerkonzern.