Union und FDP von Phädophilen übernommen?

Seit die Tochter des ehemaligen Niedersächsischen Ministerpräsidenten (jaja, die Zensursula) angefangen hat für das Instrument der Internetzensur zu kämpfen, wurde Gegnern der Internetzensur – stets und mit immer eindringlicheren Worten – vorgeworfen, sie wären Phädophile oder wurden diese schützen.

Und nun? Nun schreibt die Tagesschau:

Bei den Internetsperren für Websites mit kinderpornografischem Inhalt verständigten sich die Verhandlungspartner darauf, dass das Bundeskriminalamt (BKA) zunächst versuchen soll, kinderpornografische Seiten zu löschen statt zu sperren. Laut Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) soll dies auch durch eine Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit erreicht werden.

Dies ist EXAKT das, was nicht nur ich sondern auch die Petition gegen Internetsperren sowie die Piratenpartei vom Anfang der Diskussion an fordern.

Und nein, glaube nicht, dass die Teilnehmer der Koalitionsverhandlungen auf einmal alle pädophil geworden sind. Eher schätze ich, dass sie von Frucht vom Baum der Erkenntnis aßen. Leider ist diese Wirkung aber erfahrungsgemäss sehr kurz. Schade eigentlich.

Der Print hat seine Schuldigkeit getan, der Print kann gehen

Das Interesse der Bevölkerung an gewissen Medien kann man am Preis der Werbeschaltung festmachen. OK, manche Anzeigenabteilungen sind zu heiss gedurcht worden, aber generell passt das schon. Das Ziel eines Werbeetats ist immer die Verbreitung. Mit dieser These schaun wir uns mal folgende Meldung der FTD an:

Onlinewerbung stellt erstmals in einem größeren Land den höchsten Anteil am Werbemarkt. In Großbritannien verzeichnet die Werbung im Netz deutliche Zuwächse. Das belegt den weltweiten Trend

DAS sagt aber erstmal nur etwas aus, auf welchem Medium der Ertrag durch Veröffentlichung von Werbung erzielt wird: Print/TV oder Online. Wie die FTD auch nicht vergisst zu vermelden ist der Markt in Großbritannien leicht unterschiedlich zum Deutschen, denn die BBC – als dominierender Fernsehsender – sendet ausschliesslich werbefrei (muss DAS schön sein – aber dafür haben die eben keinen Kaffee..).

Diese Erkenntnis aus dem britischen Markt zeigt aber wohin der Weg führt: Weg von Print und hin zum Onlinemarkt. Wer da (so wie die typischen deutschen Printverlage) keine tragfähigen Konzepte hat, verliert. Es darf aber nicht sein, dass die Recken um Burda & Co, dafür alimentiert werden, dass sie eine massgebliche Entwicklung verschlafen haben.

Heute muss ich mich mit Bloggen zurückhalten, oder?

Ja, Zurückhaltung und Reizzentrum, dass scheint nicht zu harmonieren, aber gerade deshalb muss es thematisiert werden. Schesslich ist heute UNO Weltfriedenstag. OK, ich denke nicht, dass dies auch nur einen Gewalttäter davon abbringt von seiner blöden Tätigkeit abzulassen, aber was solls. Ist halt eine nette Geste – mal so einen Friedenstag auszurufen.

Ich habe mich dennoch mal mit dem Gedanken des friedlichen Auftretens beschäftigt. Habe überlegt ob ich heute mal nicht bloggen sollte (Veilchenduft-Blogeintrag und Engelchen-Design liegen mir halt nicht) und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich eigentlich sehr friedlich bin wenn ich blogge. Würde ich nicht bloggen, würde ich eventuell mit einer Dachlatte durch die Strassen in Richtung Rathaus rennen um dort ein wenig Tabula Rasa zu spielen. So aber schreibe ich mir nur den Frust von der Seele und bin – so weit dies möglich ist – ausgeglichen (Auch dank den beiden – der grossen und der kleinen – Prinzessinnen).

Vielleicht braucht es mehr Leute wie mich, die ihren Frust nicht in Gewalt ausufern lassen, sondern verbal (oder schriftlich) den Frust und den Unmut bewältigen.

Shalom!