Das DHL Wunschpaket

Hach, der Service von DHL ist ja echt toll. Ich bekam eine Mail, dass ein Paket am Montag den 07.08.2017 angeliefert werden sollte. Aber Moment! An dem Montag bin ich nicht Zuhause. Also könnte ich das Paket frühestens am Mittwoch den 09.08.2017 von dem DHL-Shop abholen und mich abschleppen. Wie verheißungsvoll lasen sich die Nachricht auf der DHL-Webseite: „DHL Wunschpaket“

DHL Wunschpaket. Gebracht wie gewünscht. Sie entscheiden, wann und wo Sie Ihre Pakete empfangen möchten.

Ja, das ist genau das was ich mir wünsche: Angeben zu können wann das Paket angeliefert werden soll. Ich brauche mich Mittwoch nicht abschleppen, ich gebe einfach auf der Webseite meinen Wunschtermin für das DHL Wunschpaket an und alles wird gut.

Mittlerweile ist es nach 20:00 und ich glaube nicht mehr wirklich daran, dass der DHL-Paketbote gleich noch bei mir vor der Tür stehen wird. Wahrscheinlich wird er morgen vor der – verschlossenen – Tür stehen und am Freitag werde ich dann eine Karte im Briefkasten finden. Auf dieser Karte wird dass zu lesen sein: „Leider haben wir Sie nicht angetroffen“ mit dem Hinweis in welchem DHL-Shop in einer Bergregion im fernen Kasachstan ich das Paket dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln abholen kann.

Mit welch hinterfotzigem Humor muss diese Missgeburt von Marketingfraggel ausgestattet gewesen sein, der diese Art von „Support“ einführte? Ich stelle mir die Kommunikation der Koksnasen aus dem Marketing wie folgt vor:

  • Teamleiter: Wir müssen mal wieder ein bisschen was tolles , neues einführen. Jemand eine Idee?
  • Koksnase 1: Wir könnten ja alle Pakete garantiert einmal aus einer Höhe von 2 Metern fallen lassen und unsere Fahrer mit Bodycams ausstatten um die blöden Gesichter der Kunden zu sehen
  • Teamleiter: Gute Idee, kreativ und würde auch Spaß machen. Würde uns aber zu teuer kommen, weil die Inhalte bestimmt kaputt gehen und wir dann haftbar gemacht werden.
  • Koksnase 2: Wir könnten auf den „Wir haben das Paket bei einem Nachbarn abgegeben“-Karten die Namen der Nachbarn unleserlich schreiben. Und die Pakete IMMER ein oder oder zwei Hauseingänge links oder rechts abgeben.
  • Teamleiter: Gute Idee, aber das machen wir doch schon seit Jahren – Du solltest weniger koksen.
  • Koksnase 1: Wir führen einen neues Service ein. Wir nennen es „DHL Wunschpaket“. Wir erklären dem Kunden dass er einen Wunschtermin angeben kann, an dem wir das Paket zustellen.
  • Teamleiter: Hast Du auch zuviel gekoskst? Dann kommt doch keiner mehr in unsere Shops und die Umsätze dort brechen ein. Leute denkt doch mal nach!
  • Koksnase 1: Nene Teamleiter. Meine Mutter sagte mir immer: „Wünschen kannst Du dir alles – aber ob Du es auch bekommst steht in den Sternen“. Wir halten den Wunschtermin einfach nicht ein.
  • Teamleiter: Genial! Sehr Gut Koksnase1 – DAS ist die Kreativität die ich von meinen Mitarbeitern erwarte.

Und schon 2 Wochen später war DHL in der Lage seine Kunden nicht nur mit unleserlichen Karten, sondern auch mit dem DHL Wunschpaket zu verarschen.

Nachtrag 10.08.17

Anscheinend ist das DHL Wunschpaket nicht verloren gegangen. Aber das mit dem lesen des Kalenders muss bei DHL noch nachgeschult werden:

DHL liefert garantiert nicht am Wunschtermin aus

DHL liefert garantiert nicht am Wunschtermin aus

[Update] Spass mit dem Sauhaufen DHL

Gerade eben schaue ich wo denn eigentlich mein Paket bleibt, wessen Zustellung mir vom Versender für den 02.02.2011 avisiert wurde:

  • 01.02.11 19:40 Uhr  Die Sendung wurde im Start-Paketzentrum bearbeitet.

Aha, am 01.02. tatsächlich in den Händen der fleissigen und zuverlässigen DHL-Mitarbeiter (schon im Verarbeitungscentrum!) eingetroffen

  • 03.02.11 05:46 Uhr Hamburg Die Sendung wurde im Ziel-Paketzentrum bearbeitet.

Wie jetzt? DHL braucht tatsächlich vom 01.02.2011 (19:40) bis zum 03.02.2011 (05:46) um ein Paket von Ludwigsau nach Hamburg zu befördern (Strecke ca. 400Km)? Aber es geht weiter..

  • 03.02.11 09:15 Uhr — Die Sendung wird vorübergehend bis zur Zustellung in der Zustellbasis gelagert.

MOMENT MAL! Gestern morgen um 09:15 kriegt das Ding den Status „vorübergehend bis zur Zustellung in der Zustellbasis gelagert“ und diesen behält es bis jetzt, 04.02.2011 10:16?

Was für schwachmatische Nichtdienstleister arbeiten da eigentlich bei der DHL? Was machen die Mit dem Geld, dass wir für Dienstleistung zahlen? Der arme Fahrer kann nichts dafür. Am Ende geht es wieder nur darum, dass zuwenig Personal da ist oder die logistischen Anforderungen dann doch etwas zu hoch sind. Was tut man nicht alles um bei wenig Kosten den grössten Ertrag zu erwirtschaften.

Was ist DHL denn nun? Ein Lieferant (Neusprech: forwarder) oder der Betreiber einer Lagerhalle? Wenn ich eine so beschissene Logistik hätte, würde ich meinen Kunden nicht die Möglichkeit geben, remote meine Unfähigkeit zu dokumentieren.

Verdammt! Ich will mein Scheiss-Paket haben!

[UPDATE 04.02.1011 / 11:57]

Ich habe mich aufgerafft und mal die 01805-Nummer (14 Cent je angefangene Minute aus den deutschen Festnetzen) angerufen und muss mal eine Lanze FÜR DHL brechen: Für das erste Delay kann wohl DHL nichts, dieses soll verursacht werden durch unklare Angaben des Versenders.

Das zweite Delay – in Hamburg – ist allerdings tatsächlich mangelnder logistischer Fähigkeit geschuldet: DHL rechnet mit einer Anzahl X-Pakete, die ein Auslieferungsfahrzeug aufnehmen kann. Da dies ein Durchschnittswert ist, passiert es, dass Pakete dann nicht mehr hineinpassen, weil überdurchschnittlich viele „grössere“ Pakete ausgeliefert werden müssen.

Warum DHL diese starre Art der Logistik fährt und nicht eine Anzahl „x“ an „Springerfahrzeugen“ vorhält, die dann eben solche Spitzen abfedern können, entieht sich meiner Kenntnis. Wahrscheinlich ist an der Stelle der Ertrag höher bewertet, als die Kundenzufriedenheit.

Einmal mit Profis arbeiten. Heute: #DHL

Plötzlich und unerwartet steht mal wieder das Weihnachtsfest vor der Tür. Millionen Männer und Gatten werden diese Tatsache erst am Mittag des 24.ten realisieren und dann zum Einkaufen stürmen. Aber sie sind allein mit dieser speziellen Ignoranz, die bei Temperaturen um den Gefrierpunkt grosse Teile der deutschen Bevölkerung zu lähmen scheint.

Auch DHL – die Tochter der Deutschen Post Ag – scheint völlig ahnungslos in die vorweihnachtliche Zeit gerutscht zu sein. Das die Vorweihnachtszeit die Zeit des Jahres ist, in der ausserordentlich viele Pakete und Päckchen verschickt werden, liegt auf der Hand. Mangels Glauben an den Weihnachtsmann geht der Deutsche immer mehr dazu über selbst Geschenke zu erwerben und an die Lieben (und auch nicht so Liebe) zu versenden.

Aber nicht nur die Zusteller sind überfordert und schicken selbst zustellbare Päckchen mit Weihnachtsgeschenken an Geschäftskunden als „Empfänger nicht zu ermitteln“ zurück – auch wenn die monatlichen Rechnungen stets an die exakt gleiche Anschrift zugestellt werden können. Ein Berg von teuren Werbe-Kalendern liegt in meinem Büro – alles zurückgeschickt – „Nicht ermittelbar“. Naja, das Arbeitsamt schickt einem nur noch Idioten.

Aber auch die EDV des (lt. Wikipedia)

Weltmarktführer bei Luft- und Seefracht und weltweit das umsatzstärkste Logistikunternehmen.

scheint nicht auf weihnachtliche Spitzenlast ausgerichtet zu sein. Eine Paketverfolgung ist derzeit absolut nicht möglich. Schon der Zugriff auf die DHL-Webseite www.dhl.de bringt ein:

Umgeleitet nach http://www.dhl.de/en.html
Aha, der deutsche Bereich ist überlastet – da wird man dann in den englischsprachigen Teil weitergeleitet, ich bin ja der englischen Sprache mächtig. Viele (noch) Äleter dürften sich aber schwer tun, wenn sie kontrollieren wollen ob das Paket auch rechtzeitig bei den Enkeln ankommt. Aber dann:

Verbindung zum remote Host konnte nicht hergestellt werden.

Aua! Voll in die Hose gegangen liebe EDV. Konnt ja keiner erwarten, dass man – wenn viele Pakete verschickt werden – auch viele Nachfragen hat.

Aber die Aktionäre freuen sich – alles was nix kostet (so das aufstocken der EDV-Kapazitäten um bei Spitzenlasten zuverlässig zu arbeiten) wirkt sich positiv auf die Dividende und den Aktienkurs aus.

Mitpack, Geldgeiles.