Wie weit ist das CHAOS in Deutschland?

Ich meine nicht die Organisation KAOS, welche die Älteren von uns noch als Gegenspieler von Maxwell Smart kennen, sondern die Aktion des US-Geheimdienstes CIA. Mittels Operation Chaos liess die CIA unter Richard Nixon US-amerikanische Staatsbürger im eigenen Land überwachen, weil sie z.B. Gegner des Vietnam-Krieges waren.

Kriegsgegner überwachen, dass könnte bei uns ja nicht passieren. Wir führen ja nur gerechte Kriege, z.B. gegen die Taliban die während des ersten Afghanistan-Krieges (damals waren die Russen die Besatzer) von den USA ausgestattet und trainiert wurden. Wer sollte dagegen sein, dass nun unsere Töchter und Söhne dort ihr Leben lassen?

Auch liess die CIA diejenigen überwachen, die für ihre Bürgerrechte kämpften (z.B. die Afro-Amerikaner). Naja, sowas haben wir in Deutschland ja nicht nötig, hier werden unsere Rechte ja nicht mit Füssen getreten. Zensurvorbereitungen mittels Internetsperren oder gar Überwachung von Demonstrationsteilnehmer ist hier UNVORSTELLBAR.

Wer sagt „Überwachung der Bürger“ ist unvorstellbar, der muss nur mal über den Teich schaun. Und wieviel unserer „Demokratie“ haben wir uns von denen abgeschaut?

Wer mehr über die Möglichkeiten der USA wissen möchte, wie zum Beispiel United Fruit Company (Sag zu Chiquita nie Banane!) dafür sorgte, dass die USA Guatemala mit Revolution bedachten – nur damit eben die United Fruit Company weiterhin gute Gewinne machen konnte, dem sei folgendes Video ans Herz gelegt. Und nein, das ist kein Film von wirren, linken Filmemachern, sondern eine Doku die auf ARTE ausgestrahlt wurde – ACHTUNG: 18 Teile!

httpv://www.youtube.com/watch?v=AxjAd5aHb78

Scheisse, was parkt denn da für ein schwarzer Kleinbus vor meiner Tür?

Springer Verlag geht in den Wahlkampfendspurt

Geheimdienste befürchten laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung Anschläge mit Boden-Luft-Raketen auf Passagierflugzeuge in Deutschland. Das Blatt berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, als besonders bedroht gelte der Rhein-Main-Flughafen Frankfurt.

„Wir wissen nicht wann und wo – aber es wird mit großer Wahrscheinlichkeit etwas passieren“, zitiert „Bild“ einen hochrangigen Sicherheitsexperten.

schreibt die Welt heute. Und bezieht sich auf die Schwesterzeitschrift BILD, der man folgendes zu diesem Thema entnehmen kann:

Die Terror-Gefahr ist viel akuter als unsere Politiker öffentlich zugeben wollen!

Aufgrund der CIA-Erkenntnisse schätzen deutsche Sicherheitsexperten die Gefahr eines Anschlages unmittelbar vor oder nach der Bundestagswahl als dramatisch ein: „Wir wissen nicht wann und wo – aber es wird mit großer Wahrscheinlichkeit etwas passieren!“ (Hervorhebung von mir)

„Dramatisch“, „Grösser als Politiker zugeben wollen“, „Berufung auf Sicherheitskreise“, „CIA Erkenntnisse“. Welch Hohlphrasen, für solche „Argumente“ musste sich der ehemalige US-Aussenminister Collin Powell entschuldigen und nannte sie einen Schandfleck in seiner Karriere. Aber bei der Springerpresse fällt der Dreck sicher nicht mehr in Gewicht. Was tut man nicht alles, um „seiner“ Partei im Wahlendkampf noch ein wenig zu helfen. Ob Dieckmann zu seinem nächsten Geburtstag auch ins Kanzleramt einladen möchte?

Fefe wird diese Meldung gewiss mit seinem „wir werden alle störben“ kommentieren 🙂

Ich gebe zu: Ich habe mich geirrt

Am 6. November schrieb ich in dem Artikel:“Ein Terroranschlag steht unmittelbar bevor – alternativ wird ein Terrorist gefasst oder ein Sack Reis platzt„:

Da das Gesetz am Mittwoch nächster Woche schon vom Bundestag verabschiedet werden soll, erwarte ich persönlich noch einen kleinen Entscheidungsfindungsbeschleuniger, in Form eines kleinen “terroristischen” Attentats oder mindestens der Festnahme einer Person, die eventuell verdächtigt wird, mit einem wahrscheinlichen Terroristen mal gemeinsam an einem Ort gewesen zu sein. Im worst case hilft da auch gern die CIA.

Und ich muss sagen, ich habe mich tatsächlich im Datum geirrt. Die Verdächtigen wurden nicht schon vor der Bundestagsabstimmung mittels eines Massiveinsatzes festgenommen/durchsucht, sondern erst diese Woche Donnerstag – rechtzeitig vor der Abstimmung im Bundesrat. mea culpa – mea maxima culpa. DAFÜR aber

Die Tagesschau berichtet:

Nach „Bild“-Informationen der Zeitung hat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble auf der Innenministerkonferenz am Freitag in Potsdam intern vor einer „äußerst angespannten“ Sicherheitslage gewarnt. Es müsse weiterhin davon ausgegangen werden, dass die Führung von Al Kaida den Entschluss gefasst habe, in Europa und auch in Deutschland Anschläge zu begehen beziehungsweise begehen zu lassen, sagte Schäuble demnach laut Teilnehmerkreisen.

Die Welt lässt sich sich vom Bundesgrundgesetzgegnerinnenminister noch besser vor den Karren spannen und berichtet:

Und doch hätte vieles besser laufen können, sind sich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und die Spitze des Bundeskriminalamtes einig. Mit dem inzwischen vom Bundestag verabschiedeten Gesetz, das die Befugnisse des BKA bei Terrorermittlungen deutlich erweitert, hätte die Polizei lebensbedrohliche Situationen für ihre Beamten verhindern und wichtige Informationen viel früher erhalten können. Möglicherweise wären dann einige der in dieser Woche durchsuchten Wohnungen schon viel früher Ziel von Razzien gewesen.

und weiter:

Ebenfalls vor dem Innenausschuss berichtete er darüber, wie dadurch beinahe einer seiner Beamten getötet worden wäre. „Die Beschuldigten waren gerade damit befasst, Sprengstoff herzustellen“, schilderte der BKA-Chef Details der Festnahme. „Das Bundeskriminalamt konnte zwar akustisch den Gesprächen der Tatverdächtigen folgen, hatte jedoch – mangels visueller Mitverfolgung – nicht die nötige Kenntnis vom tatsächlichen Geschehen.“ Weil es also keine Videoüberwachung der Verdächtigen gab, sei es zu „Problemen bei der Lagebeurteilung und beim einsatztaktischen Vorgehen“ gekommen. „Dies hatte zur Folge, dass bei der anschließenden Festnahme einer der Tatverdächtigen fliehen konnte und es, nach derzeitigem Ermittlungsstand, zu einem Mordversuch gegenüber einem der eingesetzten Polizeibeamten kam“, so Ziercke.

Ja, so übt man Druck – über die Öffentlichkeit – auf die blöden Deppen aus, die immer noch Gegner des Überwachungsstaates sind. Man hätte „lebensbedrohliche Situationen für ihre Beamten verhindern“ können.“Nach derzeitigem Ermittlungsstand“ kann auch heissen „nach derzeitigem Ermittlungsstand wäre eine Atomexplosion herbeigeführt worden“. Bevor Ermittlungen abgeschlossen sind, ist ALLES reine Spekulation.  Aber der Herr SSchäuble darf sich glücklich schätzen einen so mächtigen Verbündeten wie die Welt auf seiner Seite der Grundgesetzdemontage zu haben. Wie lese ich im Impressum der Welt: „Axel Springer AG“ und die sind natürlich für seriöse Berichterstattung – so ganz ohne manipulative Hintergründe bekannt.

BTW: Gruss an das Unwort 🙂