Über die direkte Schuld der Politiker an Amokläufen an den Schulen

Bei der (jaja, die alte Geschichte wieder) Bundeswehr gibt es die Regel, dass Vorgesetzte in der Lage sein müssen ALLES zu leisten, was sie von Untergebenen verlangen. Fand ich immer gut und nachvollziehbar.

Der Justizminister Baden-Württemberg, Ulrich Goll (FDP), erklärt laut Süddeutscher:

„Unser Ziel ist es, dass möglichst wenig Waffen in privater Hand bleiben“

Ein Ziel, dass tatsächlich sinnvoll erscheint. Aber wie sieht es mit der Ernsthaftigkeit des FDP-Ministers aus?

Goll machte ein ernstes Gesicht dazu. Und erzählte dann, dass er selbst zwei Pistolen besitze. Dabei geriet er ein wenig ins Schwärmen: Eine Heckler & Koch 9-Millimeter und eine Smith & Wesson Kaliber 22. Spaß am „sportlich-technischen Aspekt“ habe ihn dazu gebracht, sich Waffen anzuschaffen, erzählte er lächelnd im Landtag.

HALLO? McFly? Jemand Zuhause? Ist es tatsächlich so, dass der Beitritt zur FDP wichtige Ganglien im Hirn temporär zerstört? Wie kann ein Mensch fordern Waffen abzugeben, selbst aber nicht willens sein den eigenen Waffenbestand abzurüsten?

Lest den Artikel selbst – ich will nicht zu viel zitieren, ist unfair dem  Originalbeitrag gegenüber. Lest wie die Waffenlobby dafür Sorgen tragen wird, dass die Waffengesetze NIEMALS verschärft werden und warum gerade die Kinder in „bessergestellten“ Haushalten immer öfter den Zugang zu einer Waffe haben werden.  Arbeitslose haben kein Geld für dieses Hobby

Solidarität mit Soldaten?

Die Welt erklärt uns Leservolk:

Die öffentliche Trauerfeier für die drei getöteten Bundeswehrsoldaten zwingt die Gesellschaft, sich mit deren Schicksal auseinanderzusetzen. Das ist gut, denn in Deutschland gibt es noch immer keine Kultur der Anteilnahme. Dabei hat die Bundeswehr einen Anspruch auf Solidarität.

Und ich beantworte die Frage aus der Überschrift mit einem: JA! Natürlich soll und muss man Solidarität mit den Soldaten und auch mit den Hinterbliebenen der gefallenen Soldaten üben. Die Soldaten sind nicht aus freien Stücken nach Afghanistan gegangen. Sie haben dort ihren staatlichen Auftrag erledigt, wie ein Feuerwehrmann in ein brennendes Haus geht oder der Polizist sich bewaffneten Bankräubern gegenüberstellt. Die im Einsatz befindlichen Soldaten befinden sich dort in UNSEREM Auftrag – die von uns gewählten Volksvertreter haben sie dort hingeschickt, schlussendlich also wir Wähler.

Wenn die Welt allerdings schreibt:

Es ist den Familien der drei in Afghanistan gefallenen Soldaten hoch anzurechnen, dass sie einer öffentlichen Trauerfeier zugestimmt haben.

habe ich schizophrene Gefühle: Einerseits weiss ich nicht ob es mutig ist. Es ist sicherlich mutig in aller öffentlich zu trauern. Ich gehöre zu den Menschen die auf einer Beerdigung auch schon mal kräftig Tränen lassen können. Ob ich da Fernsehkameras in meiner Nähe haben möchte …

Was ich aber verachte ist, dass sich die für den Tot mitverantwortlichen Politiker (denn sie stützen den Auftrag) – namentlich unsere Bundeskanzlerin und der Selbstverteidigungsminister – öffentlichkeitswirksam große Reden schwingen. Eine stille Teilnahme durch bloße Anwesenheit hätte ich persönlich als deutlich angemessener empfunden. Anwesenheit und eine Ehrung vor den aufgebahrten Särgen. Vielleicht eine Rede vor dem Parlament. Bis zum heutigen Tag sind 39 Soldaten im Kampfeinsatz in Afghanistan gestorben. Gedenkt unsere Kanzlerin auch diesen? Ist unser Selbstverteidungsminister in Gedanken auch bei deren Familien? Oder bleibt diese Aufgabe wieder am Bundeswehrverband und dem Freundes- und Familienkreis hängen? Wäre ja nicht das erste mal, dass die Opfer und Hinterbliebenden wieder allein sind wenn die Reporter weg sind.

Nochmal: Solidarität mit den Soldaten, Opfern und Hinterbliebenen. Aber Hinterfragung bei den wahren Verantwortlichen.

Und vor allen Dingen: Bringt die Jungs nach Hause! (Video aus dem großartigen Pink Floyd Werk „The Wall“)

httpv://www.youtube.com/watch?v=oSpeZZFFMT0

PS: Sehr geehrte Politiker, tun sie mir doch bitte einen Gefallen: Sprechen sie nicht von gestorbenen Soldaten. Wenn sie den Soldaten und Hinterbliebenen wirkliche Ehrbezeugung zukommen lassen wollen, dann sprechen Sie bitte davon, dass diese Menschen gefallen sind. Menschen sterben an Altersschwäche, nach Unfällen und an Krankheiten. Der Soldat, der sein Leben für sein Land gibt und durch Gewalteinwirkung stirb, der fällt! Soviel Zeit sollte eigentlich sein.

Mit Ari auf Safari

Das war damals der Spruch, wenn die Bummsköppe (wie wir die Artillerie nannten) ins Manöver eingriffen. Erkennbar am roten Barret waren sie die Männer fürs grobe. Wie ein Artillerieeinsatz aussieht zeigt das unten eingebundene Video recht anschaulich – bis zum Ende schaun!

httpv://www.youtube.com/watch?v=qxBQe6LL3PY

Ab Sekunde 20 zeigt die Artillerie warum die Infanterie  so einen gehörigen Respekt vor ihr hat.

Aber warum erzähle ich wieder Geschichten aus der Bundeswehrzeit? Die Antwort ist einfach:

Die Bundeswehr schließt den Einsatz schwerer Waffen wie der Panzerhaubitze in Afghanistan nicht mehr aus. (FTD)

Ja, die Panzerhaubitze ist genau das Mittel der Wahl um kleine Trupps gezielt auszuschalten.

Mein Gott, was kommt als nächstes? Panzer als Operationsbasis mit Vollschutz könnte ich ja noch ansatzweise verstehen, aber Haubitzen? Die hacken sich bestimmt auch den Arm ab, wenn die Fingernägel zu lang sind – viel hilft viel.